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Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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Gegenrede zuließ: »Ich komme mit hinein.«
    Malkallam zuckte mit den Schultern. »Wie Ihr wollt. Aber bedenkt, Ihr selbst habt ihn zu mir gebracht, damit ich ihm helfe. Es ist ein bisschen spät, sich nun Sorgen zu machen, dass ich ihm irgendetwas antun könnte.«
    »Ich mache mir nicht deswegen Sorgen«, sagte Xander steif. »Ich … mache mir eben überhaupt Sorgen.« Xander hatte offensichtlich gemerkt, dass es nicht gerade höflich war, misstrauisch gegenüber jemandem zu sein, den man um Hilfe gebeten hatte. Seine Hand griff unwillkürlich nach dem Dolch an seiner Seite, obwohl deutlich war, dass er nicht gewohnt war, mit Waffen umzugehen.
    Malkallam lächelte. »Ich bin sicher, Euer Herr wäre stolz auf Euch. Wenn ich beschließe, ihm etwas Furchtbares anzutun, werde ich Euch vorher in einen Wassermolch verwandeln müssen.«
    Xander musterte ihn misstrauisch, dann kam er zu dem Schluss, dass es wohl ein Scherz gewesen war. Ohne ein weiteres Wort folgte er Malkallam ins Haus.
    Will saß auf der Bank und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Holzbalken des Hauses. Die Sonnenstrahlen fielen schräg auf die Veranda und wärmten seine Füße und Beine, als er sie ausstreckte. Plötzlich war er erschöpft. Die sich überstürzenden Ereignisse des Tages, die Flucht aus der Burg, die Suche nach Malkallam und die Begegnung mit dem Zauberer hatten ihn in innere Aufruhr versetzt. Jetzt, da nichts weiter zu tun war, fühlte er sich müde.
    Die Bewohner von Malkallams Reich ließen ihn keinen Augenblick aus den Augen. Er versuchte, sie nicht zu
beachten, denn offensichtlich ging keine Gefahr von ihnen aus. Sie waren nur neugierig.
    Er blickte auf, als er eine Bewegung an der Tür wahrnahm. Trobar, der Riese, kam aus dem Haus. Er sah sich um und entdeckte die Hündin dort, wo er sie verlassen hatte. Mit großen Schritten ging er auf sie zu, bückte sich und streichelte sie. Sie schloss die Augen und genoss die Zuwendung.
    »He!«, sagte Will etwas schärfer, als er beabsichtigt hatte.
    Die Hündin öffnete die Augen und sah ihn aufmerksam an.
    Will deutete neben sich. »Hierher!«
    Sie erhob sich, schüttelte sich und kam über die Lichtung auf ihn zu.
    Will entging jedoch nicht, wie traurig Trobar auf einmal aussah. »Ach, na gut«, sagte er daraufhin. »Bleib dort bei ihm.«
    Ein rührendes Lächeln breitete sich auf Trobars Gesicht aus, als die Hündin zu ihm zurückkehrte und sich wieder streicheln ließ. Mit einem tiefen Seufzer schloss Will die Augen und fragte sich, was er wegen Alyss unternehmen sollte.

A lyss hörte Lärm und laute Rufe draußen im Hof gleich unter ihrem Zimmer im Hauptturm, dann den Klang von Pferdehufen auf dem Kopfsteinpflaster. Sie schaute gerade noch rechtzeitig aus dem Fenster, um drei Reiter durch das Tor galoppieren zu sehen.
    Sie erkannte Will sofort, und noch während sie ihm nachblickte, sah sie, wie er mit einem Pfeil einen Bogenschützen von der Burgmauer holte. Hinter ihm ritten zwei andere Männer, einer schwankte im Sattel, als wäre er kaum mehr bei Sinnen. Verblüfft erkannte sie Orman.
    Was um Himmels willen ging da vor? Das Verhalten der Wachen legte nahe, dass Orman aus seiner eigenen Burg floh. Aber diese Vorstellung war absurd!
    Und Will war bei ihm. Alyss konnte sich keinen Reim darauf machen. Es gab keine Anzeichen, dass Will unter Zwang handelte, er führte die kleine Gruppe sogar an. Konnte Orman tatsächlich schwarze Magie betreiben und Will mit irgendeinem Spruch belegt haben? Rasch tat sie den Gedanken ab. Wie die meisten gebildeten Leute glaubte sie nicht wirklich an Zauberei oder Schwarze Magie.
    Doch welche anderen Erklärungen konnte es dafür geben?
    Die Hufschläge verhallten, das Geschrei verstummte und die Burgmauern versperrten ihr die Sicht auf die drei Reiter. Sie blieb jedoch am Fenster stehen und beobachtete weiter, und ein paar Minuten später nahm eine Gruppe berittener Männer die Verfolgung auf. Alyss runzelte nachdenklich die Stirn, als sie den Anführer sah. Es war ein großer Mann, an dem ihr etwas bekannt vorkam, doch sie kam nicht darauf, was es war. Kopfschüttelnd ging sie zu der kleinen Sitzbank und ließ sich nieder. Am liebsten wäre sie nach unten geeilt, um herauszufinden, was los war. Doch sie zwang sich, in ihrem Zimmer zu bleiben, denn sie musste sich wie Lady Gwendolyn verhalten. Lady Gwendolyn war eine oberflächliche, geschwätzige Person, für die nur ihre eigene kleine Welt wichtig war. Wenn es nicht um neue Frisuren oder

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