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Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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eingerichtet, aber die Unterbringung hätte auch um einiges schlimmer sein können. Was die Säure betraf, so konnte ja eine Zeit kommen, in der sie wieder von Nutzen wäre.
    Alyss’ Augen begannen zu brennen, so angestrengt starrte sie nach draußen in die Nacht. Sie blinzelte einige Male, dann hielt sie wieder Ausschau.
    Wenn der Mond blasser wurde, würde sie mit ihren Lichtzeichen beginnen.

    Will strengte sich an, als er die Nachricht an Alyss verschlüsselte, das sah man daran, wie er geistesabwesend die Zungenspitze herausstreckte. Die Hündin lag unter dem Tisch und Will legte seine nackten Füße an ihr warmes Fell. Von Zeit zu Zeit ließ sie ein zufriedenes, leises Knurren hören, wie Hunde es so tun. Will blickte lächelnd auf sie hinunter.
    »Nett von dir, etwas Zeit mit mir zu verbringen«, sagte er zu ihr. »Wo ist denn dein neuer Freund?«
    Ihr neuer Freund war Trobar, der missgebildete Riese, der zu den treuesten Anhängern Malcolms gehörte. Die Hündin und Trobar hatten auf Anhieb Freundschaft geschlossen. Der Hüne hatte sie mit der überquellenden Zuneigung eines Menschen überschüttet, der jahrelang niemanden lieben durfte. Die Hündin spürte dieses Bedürfnis
und reagierte darauf, indem sie jeden Tag viele Stunden in seiner Gesellschaft verbrachte. Anfänglich war Will ein wenig eifersüchtig gewesen. Dann war ihm klar geworden, wie wichtig diese Freundschaft für Trobar war, und er kam sich kleinlich vor. Die Hündin war offenbar klüger und großmütiger als er.
    Will saß an Malcolms Tisch und blickte hoch, als der Heiler eintrat. Malcolm schaute interessiert auf die aneinandergereihten Buchstaben und Zahlen. Auf ein Blatt hatte Will die Nachricht geschrieben, die er senden wollte. Auf dem anderen hatte er die Buchstaben in die Geheimzeichen übertragen. Er sah Malcolms Interesse und drehte das Blatt mit der Nachricht beiläufig um.
    Die Chiffrierung war nur dem Diplomatischen Korps und dem Bund der Waldläufer bekannt und ein streng gehütetes Geheimnis. Dabei war sie eigentlich ziemlich einfach. Doch auch wenn Malcolm ein Verbündeter war, wollte und durfte Will ihm nichts verraten.
    Malcolm lächelte, als er die Geste sah. Tatsächlich hatte er versucht, einen Blick darauf zu erhaschen. Wenn er die ursprüngliche Nachricht neben der verschlüsselten sähe, könnte er die Zeichen sicher nach einiger Zeit richtig auflösen. Der junge Mann am Tisch war kein Narr, wurde ihm wieder einmal klar.
    »Der Mond wird in etwa einer Stunde untergehen«, sagte er.
    Will nickte. »Wir machen uns bald auf den Weg, ich bin beinahe fertig.«
    »Ihr übermittelt Eure Nachricht mit einer Lampe, nehme ich an?«, fragte Malcolm.
    »Stimmt. Es ist nur eine kurze Nachricht, da es momentan nicht viel zu berichten gibt. Es geht nur darum, ihr mitzuteilen, dass wir ihre Zeichen bemerkt haben, und darum, noch einen Zeitplan für weitere Mitteilungen zu vereinbaren.«
    Der Heiler legte ein Blatt auf den Tisch, zusammen mit einem kleinen schwarzen, schimmernden Stein.
    »Gibt es eine Möglichkeit, ihr das hier zukommen zu lassen?«, fragte er. »Ich meine, könntet Ihr etwas an einen Pfeil binden und durch das Fenster schießen, zum Beispiel?«
    Will schüttelte den Kopf und griff nach seinem Köcher. Malcolm hatte bereits bemerkt, dass sich die Waffen des jungen Waldläufers immer in Reichweite befanden.
    »Das ist keine sehr verlässliche Methode. Wenn man etwas an dem Pfeil festbindet, kann es leicht verloren gehen«, sagte er. »Wir haben da etwas Besseres.«
    Er holte einen anderen Pfeil aus dem Köcher und legte ihn auf den Tisch.
    Statt der üblichen rasiermesserscharfen schmalen Spitze hatte dieser einen breiten Zylinder. Malcolm betrachtete ihn neugierig. Der Zylinder war hohl und wurde von einer Kappe mit Schraubgewinde verschlossen.
    »Ihr gebt die Nachricht hier hinein?«, erriet Malcolm und Will nickte wieder. Er setzte sich aufrecht,
um seine verkrampften Schulter- und Halsmuskeln zu lockern. Inzwischen hatte er nun doch schon einige Zeit am Tisch gesessen, um die Nachricht zu verschlüsseln. Während er sich bewegte, regte sich auch die Hündin und klopfte mit dem Schwanz.
    »Richtig. Ich könnte Alyss mit den Lichtzeichen warnen, dass sie aus dem Weg gehen soll und dann den Pfeil durch das Fenster schießen.«
    »So einfach ist das?« Malcolm lächelte.
    Will hob eine Augenbraue. »Genau so einfach ist es … wenn man fünf Jahre damit verbracht hat zu lernen, den Pfeil genau dorthin zu schießen,

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