Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition)
Autoren: John Flanagan
Vom Netzwerk:
Der Größere von beiden trug eine reich verzierte Satinweste, doch sie war mit Schmutzflecken übersät. Der andere hatte einen roten Hut mit einer abgeknickten Feder auf dem Kopf. Und er hatte eine eisengespickte Holzkeule in der Hand, um die ein schmutziger Verband gewickelt war. Sein Kumpel hatte ein langes Schwert, dessen Klinge schartig und eingedellt war. Das richtete er jetzt auf die beiden Jungen.
    »Jetzt kommt schon, ihr zwei. Spitze Stecken sind gefährlich für zwei so kleine Buben«, sagte er und ließ ein heiseres, dunkles Lachen hören.
    Wills Hand fuhr automatisch zum Sachsmesser, doch da war nichts. Mit Entsetzen wurde ihm klar, dass sowohl sein Messergürtel als auch der Bogen und der Köcher ordentlich auf einem Haufen neben dem Unterschlupf lagen. Er müsste an den beiden
Männern vorbei, um seine Sachen zu holen. Will verfluchte sich für seine Achtlosigkeit. Walt wäre jetzt ziemlich wütend, dachte er. Doch als er auf das drohend erhobene Schwert und die Keule blickte, war klar, dass Walts Wut seine geringste Sorge sein würde.

W ill spürte Horaces Hand auf seiner Schulter, als sein Freund ihn von den zwei Banditen wegzog.
    »Tritt zurück, Will«, sagte Horace leise.
    Der Mann mit der Keule lachte auf. »Ja, Will, geh du lieber zurück. Aber nicht zurück zu dem garstigen kleinen Bogen, den ich da drüben seh, was? Wir mögen keine Bogen nicht, stimmt’s, Carney?«
    Carney grinste seinen Kumpel an. »Oh nein, tun wir nicht, Bart, tun wir nicht.« Er schaute zu den beiden Jungen und fuhr sie ärgerlich an: »Ham wir euch nicht gesagt, ihr sollt die Stecken fallen lassen?« Seine Stimme hob sich zu einem sehr unangenehmen Kreischen. Gemeinsam kamen die zwei Männer über die Lichtung auf die beiden Jungen zu.
    Horaces Griff wurde fester, und er schubste Will so energisch zur Seite, dass er stürzte. Im Fallen sah er, wie Horace sich zum Felsen umdrehte und sein Schwert griff. Ein Ruck und die Klinge war aus der
Scheide gezogen. Diese Bewegung allein hätte Bart und Carney warnen sollen, dass sie es mit jemandem zu tun hatten, der mit der Waffe vertraut war. Doch keiner von beiden war besonders gescheit. Sie sahen nur einen Jungen von ungefähr sechzehn. Einen großen Jungen vielleicht, aber dennoch einen Jungen. Praktisch noch ein Kind, wenn auch mit der Waffe eines Erwachsenen in der Hand.
    »Ach nee«, kommentierte Carney. »Ham wir Papas Schwert dabei?«
    Horace musterte ihn und wurde plötzlich ganz ruhig.
    »Ich gebe euch noch eine Chance«, sagte er, »wenn ihr euch auf der Stelle umdreht und geht.«
    Bart und Carney tauschten gespielt ängstliche Blicke aus.
    »Oweia, Bart«, sagte Carney. »Das is unsere letzte Schangse. Was machen wir bloß?«
    »Oweia«, erwiderte Bart grinsend. »Laufen wir davon.«
    Sie näherten sich Horace, der den Übungsstock jetzt in der linken und das Schwert in der rechten Hand hielt. Er war völlig konzentriert, während er auf den Fußballen vor- und zurückwippte. Carney hielt das rostige, schartige Schwert vor sich und Bart trug die eisengespickte Keule schlagbereit mit beiden Händen über der Schulter.
    Will rappelte sich hoch und wollte zu seinen Waffen. Carney sah seine Bewegung und trat zur Seite,
um ihm den Weg abzuschneiden. Er war noch keinen Schritt gegangen, als Horace angriff.
    Er sprang nach vorne und zielte mit einem Dachschlag nach Carney.
    Von der Geschwindigkeit des Jungen verblüfft, hatte Carney kaum die Zeit, seine eigene Waffe in einem unbeholfenen Abwehrschlag nach oben zu bringen. Aus dem Gleichgewicht gebracht und überrumpelt von diesem Schlag, stolperte er zurück und fiel der Länge nach hin.
    Als Bart seinen Kumpel in Nöten sah, machte er einen Schritt nach vorn und schwang die schwere Keule gegen Horace. Er erwartete, dass dieser zurücksprang, um dem Schlag auszuweichen. Stattdessen machte der jedoch einen Ausfallschritt. Der Übungsstock in seiner linken Hand wirbelte nach oben, schlug die schwere Keule zur Seite, und die mit Eisen gespickte Keulenspitze sauste in die Erde. Bart stieß einen überraschten Schrei aus, denn die Wucht des Schlages hatte ihm den Arm verrissen.
    Doch Horace war noch nicht fertig. Er griff weiter an und stand jetzt mit Bart Schulter an Schulter. Das war zu nahe, um die Schwertklinge einzusetzen, sodass Horace kurzerhand ausholte und dem Gegner mit dem schweren Messingknauf des Schwertes einen Stoß an den Kopf versetzte. Der Bandit verdrehte die Augen und sank auf die Knie.
    Carney hatte sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher