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Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition)
Autoren: John Flanagan
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um, hob gelassen sein Schwert und schlug mit der flachen Seite gegen Barts Kopf. Mit einem leisen Stöhnen fiel Bart kopfüber in den Staub.
    »Ich finde aber, Ihr hättet Euch bemerkbar machen können«, meinte Horace dann zu Gilan.
    »Das hätte ich auch, wenn du in ernsthaften Schwierigkeiten gewesen wärst«, erwiderte Gilan. Er überquerte die Lichtung und beugte sich zu Carney, packte den Banditen am Arm und zog ihn auf die Füße. Dabei drückte er gleichzeitig seinen Kopf nach unten und zerrte ihn so zu einem Felsen. Als Carney nach vorn sackte, legte Gilan ihm sein Sachsmesser an die Kehle, woraufhin Carney sofort kerzengerade stehen blieb.
    »Es scheint, die beiden hier haben euch überrascht?« , sagte Gilan zu Will.
    Will bekam einen knallroten Kopf und nickte. Dann wurde ihm die Bedeutung von Gilans Feststellung klar, und er fragte: »Wie lange seid Ihr denn schon hier?«
    »Seit die zwei hier auftauchten«, sagte Gilan. »Ich war noch nicht weit gekommen, als ich sie durch die Gegend streifen sah. Also ließ ich Blitz zurück und verfolgte die beiden zu Fuß. Mir war klar, dass sie nichts Gutes im Sinn hatten.«
    »Warum habt Ihr uns denn nicht gewarnt?«, fragte Will fassungslos.
    Einen Augenblick lang wurde Gilans Gesicht sehr ernst und sein Blick streng. »Weil ihr beiden eine Lehre brauchtet. Ihr befindet euch in einem fremden Land, die Bevölkerung scheint auf geheimnisvolle Weise verschwunden zu sein, und ihr steht da und übt Schwertkampf, damit die ganze Welt es sehen und hören kann.«
    »Aber«, stammelte Will, »ich dachte, wir sollten üben?«
    »Nicht, wenn niemand da ist, der die Umgebung im Blick hat«, erklärte Gilan. »Sobald man konzentriert übt, ist man nicht mehr aufmerksam. Die beiden Schurken hier haben genug Lärm gemacht, um eine taube alte Großmutter zu wecken. Selbst Reißer hat dich zweimal gewarnt und du hast es nicht gehört.«
    Will war am Boden zerstört. »Stimmt«, gab er zu.
    Gilan sah Will einem Moment lang ernst in die Augen, bis er sicher war, dass die Lektion saß. Dann nickte er kurz, um zu zeigen, dass die Angelegenheit damit erledigt war.
    Will nickte ebenfalls. So etwas, das schwor er sich, würde ganz sicher nicht mehr passieren.
    »Und jetzt«, sagte Gilan, »wollen wir mal herausfinden, was uns die beiden Schönheiten hier Nettes zu erzählen haben.«
    Er drehte sich zurück zu Carney, der inzwischen richtiggehend schielte, weil er versuchte, das funkelnde Sachsmesser an seiner Kehle im Blick zu behalten.
    »Wie lange bist du schon in Celtica?«, fragte Gilan ihn.
    Carney verdrehte die Augen. »Ze-ze-zehn oder elf Tage, Sir«, stieß er stotternd hervor.
    Gilan verzog das Gesicht. »Nenn mich nicht Sir«, erwiderte er, und zu den Jungen gerichtet, fügte er hinzu: »Solche Leute versuchen es immer mit Schmeichelei, wenn sie merken, dass sie in Schwierigkeiten sind. Also …« Er sah wieder Carney an. »Was hat dich hierher geführt?«
    Carney zögerte und wandte den Blick ab. Da wusste der Waldläufer, dass er gleich eine Lüge aufgetischt bekam.
    »Wollte … wollte mich nur ein wenig umschauen, die Gegend genießen, Sir«, fügte er hinzu und erinnerte sich zu spät an Gilans Anweisung, ihn nicht Sir zu nennen.
    Gilan seufzte und schüttelte gereizt den Kopf.
    »Hör mal, vielleicht sollte ich dir auf der Stelle die Kehle durchschneiden. Ich bezweifle, dass du
mir irgendetwas Nützliches erzählen kannst. Aber ich will dir doch noch eine letzte Chance geben. Also sag mir jetzt DIE WAHRHEIT!« Die letzten beiden Worte brüllte er dem Banditen regelrecht ins Ohr.
    Carney bekam es nun doch mit der Angst zu tun. Wie die meisten Leute hatte er großen Respekt vor den Waldläufern. Man sollte sie lieber nicht verärgern. Dieser hier schien jetzt sehr wütend zu sein.
    »Wir ham gehört, dass hier einiges zu holen ist«, antwortete er.
    »Einiges zu holen?«, fragte Gilan nach, und Carney nickte eifrig.
    »Alle Dörfer und Städte sind leer. Keiner ist da, der sie bewacht, und alles liegt ganz offen rum, sodass man sich bedienen kann. Wir haben aber niemandem was getan«, schloss er ein wenig trotzig.
    »Ach nein? Ihr habt niemandem was getan! Ihr habt euch nur in anderer Leute Häuser geschlichen und gestohlen«, erwiderte Gilan. »Wahrscheinlich sollten sie euch noch dankbar sein!«
    »Es war Barts Idee, nicht meine«, versuchte Carney, sich zu verteidigen. Gilan schüttelte traurig den Kopf.
    »Gilan«, sagte Will zögernd, und der Waldläufer drehte den
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