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Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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befand, allerdings erst, nachdem Mikeru darauf gedeutet hatte.
    »Ein bisschen hier, ein bisschen da! Du liebe Güte«, rief er aus. »Das ist mir ein bisschen zu steil. Genauer gesagt, viel zu steil.«
    Mikeru packte ihn am Arm und grinste ihn ermutigend an.
    »Einfacher Aufstieg, Kurokuma . Du schaffst das leicht.«
    »Den Teufel werde ich tun«, sagte Horace, während er sich sanft aus Mikerus Griff löste. »Dafür haben wir schließlich die Waldläufer. Sie klettern steile Felswände hoch und kriechen schmale, glitschige Vorsprünge entlang. Ich bin ein kampferprobter Ritter und viel zu wertvoll, um durch solche Flausen in Gefahr gebracht zu werden.«
    »Ach, und wir sind nicht wertvoll?«, fragte Will gespielt beleidigt.
    Horace sah ihn an. »Wir haben zwei von eurer Sorte. Da können wir es uns leisten, einen zu verlieren.«
    Mikeru dachte immer noch über Horace’ letzte Bemerkung nach. Er runzelte die Stirn. »Kurokuma, was sind Flausen?«
    »Flausen sind das, was die Waldläufer im Kopf haben. Meistens läuft es darauf hinaus, dass sie ihren Hals riskieren oder zumindest ihre heilen Knochen.«
    Mikeru nickte nachdenklich. »Dieses Wort werde ich mir merken«, sagte er. »Flausen. Das ist ein gutes Wort.«
    »Wenn wir den Sprachunterricht für heute beendet haben«, sagte Walt, »können wir dann los?«
    Horace verbeugte sich übertrieben und wedelte mit einer Hand in Richtung Klippen. »Bitte. Nur zu.«

    Die Vorsprünge am Fels waren äußerst schmal und führten nach und nach immer höher hinauf. Will schätzte, dass sie nahe der Stelle waren, die ins Tal mündete, doch jeder Blick auf Arisakas Armee wurde durch Felsblöcke versperrt. Aber Mikeru kletterte unverdrossen weiter.
    »Einfach!«, versicherte er. »Genau so!«
    Er schmiegte sich gegen den Felsen und streckte die rechte Hand weit aus, während er sich mit der linken festhielt. Er tastete, dann hatte er offensichtlich einen neuen Halt gefunden. Unvermittelt machte er einen Satz. Sein linker Fuß schwebte frei, während sein rechter Fuß irgendwo Tritt fand. Dann setzte er den linken Fuß in einen schmalen senkrechten Spalt im Fels und schwang sich auf die andere Seite des Vorsprungs. Die beiden Waldläufer sahen ihn nicht mehr, aber seine Stimme schallte fröhlich wie immer zu ihnen.
    »Ganz einfach! Genug Platz! Kommt jetzt!«
    Walt und Will tauschten Blicke aus. Dann ahmte Will Horace’ Verbeugung nach.
    »Alter vor Schönheit«, sagte er zu Walt.
    Sein alter Lehrmeister hob leicht die Augenbraue. »Weisheit vor Torheit«, erwiderte er und stieg auf den Vorsprung, wo er Mikerus Kletterkunststück nachahmte. Nach kurzem Tasten schwang auch er sich um den Felsvorsprung, genau wie der junge Kikori.
    Will blickte kurz nach unten, dann achtete er nicht mehr auf die Höhe. Natürlich war dieses Kletterkunststück für ihn genauso wenig ein Problem wie für die beiden anderen. Schon sein ganzes Leben war Will ein ausgezeichneter Kletterer gewesen. Er streckte die rechte Hand aus und suchte einen festen Halt am Felsvorsprung. Da spürte er eine andere Hand, die ihn zu einer besser geeigneten Vertiefung lenkte. Er machte einen Satz, klammerte sich mit beiden Händen in die Felswand und streckte sein rechtes Bein aus. Sofort ertastete er einen waagrechten Sims, auf den er sich stellen konnte. Er zog den linken Fuß nach, griff mit der rechten Hand in einen Spalt und gelangte mit einem Schwung zu den beiden anderen. Sie warteten auf einem breiten Vorsprung auf ihn, der reichlich Platz bot. Die Spuren auf dem harten Untergrund deuteten darauf hin, dass diese Plattform schon früher als Beobachtungsposten genutzt worden war.
    Und genau unter ihnen befand sich das Lager der Senshi.
    Will runzelte die Stirn. »Das können doch nicht mehr als hundertfünfzig Mann sein.«
    Walt deutete nach Süden. »Der Haupttrupp befindet sich dort.«
    Nun sah auch Will das viel größere Lager zwischen den Bäumen in etwa zwei Meilen Entfernung. Zwischen diesem Lager und der Öffnung ins Tal befand sich ein Plateau, ungeschützter offener Grund, über den unablässig der Wind fegte.
    »Nicht der bequemste Platz«, stellte Will fest und deutete auf den kleineren Trupp.
    Walt nickte. »Wieso sollte Arisaka seine Männer und sich selbst dem aussetzen? Es reicht, wenn er eine kleine Abordnung zurücklässt, um den Zugang zum Tal zu überwachen und uns festzusetzen, während der Rest seiner Armee geschützt zwischen den Bäumen lagert.«
    Will blickte nachdenklich auf das

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