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Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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zustande.
    »Oh ja, denn schließlich ist deine Karierre für uns alle sehr wichtig«, sagte sie. »Ich versuche, das zu berücksichtigen. Und jetzt sieh zu, dass du wegkommst.«
    Alyss erhob sich, nahm ihren Säbel, einen Wasserschlauch und ein paar Streifen des geräucherten Hasen, den Evanlyn mit ihrer Schlinge am Vortag getötet hatte, und machte sich auf den Weg zum Boot. Evanlyn folgte ihr. Sie holten Evanlyns Paddel heraus – Alyss würde es nicht brauchen – und Alyss watete in das Wasser und zog das Kajak hinter sich her. Sobald es frei schwamm, setzte sich Alyss hinein und paddelte ein paar Schläge, sodass das kleine Boot über den ruhigen See glitt. Sie blickte zurück über die Schulter zu Evanlyn, die noch am Ufer stand.
    »Pass auf dich auf«, rief sie.
    Evanlyn winkte. »Mach ich.«
    Sie verließ das schmale Ufer und ging zu einem umgefallenen Baumstamm nahe dem Waldrand, auf dem sie bequem sitzen und warten konnte. Sie zog das Päckchen kandierter Früchte heraus und breitete ein halbes Dutzend Stücke auf dem Stamm neben sich aus.
    Eines davon nahm sie und steckte es in den Mund. Sie spürte, wie ihr das Wasser im Mund zusammenlief. Sie seufzte übertrieben begeistert und schmatzte mehrmals ausgiebig, um zu zeigen, wie gut es ihr schmeckte.
    Und dann wartete sie.
    Es kam ihr vor wie eine halbe Ewigkeit, auch wenn es in Wirklichkeit vielleicht nur zwei oder drei Minuten waren, ehe sie ein leises Geräusch wahrnahm – ein Rascheln im Farn. Es kam von der linken Seite. Sie lauschte. War da noch ein Rascheln? Es klang etwas näher als das erste. Oder war es nur der Wind? Sie blickte nach rechts. Der Farn dort bewegte sich nicht. Also war es kein Wind.
    Da war das Rascheln wieder! Die Nackenhärchen stellten sich bei ihr auf, und sie merkte, wie ihr eine Gänsehaut über die Unterarme lief. Da war etwas! Jemand war hinter ihr und kam näher. Jeder Nerv in ihrem Körper befahl ihr, aufzustehen und sich umzudrehen. Dieses Abwarten war fast nicht auszuhalten.
    Aber irgendwie schaffte sie es. Sie schluckte und bekam das kandierte Fruchtstück kaum hinunter, so ausgetrocknet war ihre Kehle plötzlich.
    »Mmm«, schwärmte sie. »Das war lecker!«
    Sie steckte ein weiteres Stück in den Mund, ließ erneut einen genüsslichen Ausruf hören und nahm dann, als wäre ihr gerade erst der Gedanke gekommen, ein Stück Kandisfrucht und legte es ans andere Ende des Baumstamms und deutete darauf.
    »Das ist für dich«, sagte sie und wiederholte dann etwas lauter: »Für dich.«
    Ja, da war eindeutig jemand hinter ihr, daran gab es keinerlei Zweifel. Jemand Großes war weniger als zwei Schritte entfernt. Sie wusste nicht, woher sie wusste, dass die fremde Person groß war. Sie hatte keine schweren Schritte gehört, sondern nur ein leises Rascheln von Blättern und Zweigen. Und doch war die Anwesenheit ihres heimlichen Beobachters spürbar.
    Sie merkte, dass sie die Luft angehalten hatte. Ihr Herz hämmerte so laut, dass sie meinte, wer immer sich da hinter ihr befand, müsste es hören können.
    Sie begann zu singen – eines der netten Volkslieder, die sie Will oft singen gehört hatte, wenn er sich selbst auf der Mandola begleitete.
    »Ein Mädchen hatte einen Schatz,
    gab ihm täglich einen Schmatz,
    einer hält nicht lange her
    Küsse gibt’s wie Sand am Meer.«
    Ihre Stimme zitterte vor Anspannung. Sie trällerte immer weiter, auch wenn sie manchmal nicht den richtigen Ton traf.
    Man kann die Angst heraushören, dachte sie. Aber vielleicht denkt dieser … wer immer es ist … einfach nur, dass ich eine schlechte Sängerin bin.
    Sie holte Luft, um die nächste Strophe zu singen, doch dazu kam es nicht. Aus dem Augenwinkel sah sie eine Bewegung.
    Eine große Hand mit langen, klauenartigen Nägeln, bedeckt mit dichtem rotbraunem Haar, tauchte hinter ihr auf und nahm die Kandisfrucht vom Baumstamm.

Einundvierzig

    D ie Männer, die für den Angriff ausgewählt worden waren, marschierten auf dem Übungsgelände in zwei Gruppen von je fünfzig Mann. In drei Reihen geteilt, sahen die Kikori sehr eindruckvoll aus. Das schwache Sonnenlicht spiegelte sich auf den funkelnden Speerspitzen und auf den Metallstreifen der mannshohen Schilde und Lederhelme, als die Soldaten nun vor Will, Horace, Walt und Selethen standen. Horace und Selethen würden jeweils eine Gruppe von fünfzig kommandieren – oder ein Goju , wie sie die Formation genannt hatten. Will und Walt würden im Hintergrund bleiben und das Oberkommando

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