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Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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Sie war sehr zufrieden mit sich. Alyss war das Sprachtalent, und trotzdem war Evanlyn diejenige gewesen, die mit dem Hasanu Freundschaft geschlossen hatte. »Kommst du, oder was?«, fragte sie über die Schulter, während sie bereits Kona hinterherlief.

Dreiundvierzig

    D ie hundert Männer der Hyaku den schmalen Pass hinunterzubringen, erforderte gute Planung und Zusammenarbeit.
    Horace war der Meinung, dass es für die Soldaten zu riskant war, den steilen und felsigen Pfad bepackt mit Speeren, Schilden und Rüstung hinunterzugehen. Daher führte er die Männer zu dem Einstieg und ließ sie dort ihre Schilde und Speere in Fünferstapeln ablegen. Jene Kikori, die nicht kämpfen würden, dienten als Träger und wurden von dem unermüdlichen Mikeru und seinen jungen Freunden unterstützt.
    Sie banden die Spieße zusammen, und es wurde immer ein Mann damit beauftragt, ein solches Fünferbündel auf dem Rücken festgezurrt zu tragen. Mit den Schilden verfuhr man ähnlich. Sie wurden in flachen Stößen zusammengebunden, und zwei Männer trugen jeweils ein Bündel von fünf Schilden, als wären es Bahren. Alle, die dann noch ohne Aufgabe waren, verteilten sich innerhalb der Kolonne, um entweder den Waffenträgern an den schwierigeren Stellen zu helfen oder sie abzulösen, wenn sie erschöpft waren. Mikeru und seine Freunde, die leichtfüßig wie Bergziegen unterwegs waren, flitzten voraus und stellten brennende Fackeln auf, um die schwierigsten Stellen des Weges zu kennzeichnen.
    Schließlich stiegen die Soldaten, die jetzt nur mit ihren Stoßklingen und der Rüstung belastet waren, als Letzte in einer langen Reihe den Pfad hinunter.
    Eine halbe Stunde vor Einbruch der Dämmerung waren die Bären und Falken unten am Geheimweg angelangt. Sie hatten den Abstieg ohne Unfälle überstanden und waren nun voll bewaffnet. Allerdings gab es bei den Trägern einige verstauchte Knöchel und ähnlich geringfügige Verletzungen zu beklagen.
    Horace gesellte sich zu Will, Walt und Shigeru, die als Erste abgestiegen waren und dann bei dem langen Marsch der anderen zugesehen hatten.
    »Wir sind bereit loszumarschieren«, sagte er.
    Will deutete auf den hohen Felsen, einige Hundert Pferdelängen entfernt, der die Sicht auf das Lager der Senshi versperrte.
    »Werfen wir lieber zuerst einen Blick auf den Feind«, sagte er. »Behalte du den Kaiser im Auge«, bat er Horace leise. Dann schlichen er und Walt sich davon, immer am Rande der Schlucht entlang. Sie erreichten den Felsen, umrundeten ihn und waren im nächsten Moment schon außer Sichtweite.
    Horace blickte zum Kaiser. Shigeru schien ruhig, doch seine rechte Hand umfasste immer wieder das Heft seines Katana . Horace lächelte ihn aufmunternd an.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte Shigeru
    »Wir warten«, antwortete Horace.

    Will und Walt kletterten an der Felswand empor, um einen besseren Überblick zu bekommen. Sie hatten während der ganzen Nacht Wachen auf Mikerus Ausguck postiert, die sie warnen sollten, falls die Senshi sich fortbewegten, Verstärkung bekämen oder es irgendeine andere Veränderung der Situation gäbe. Auch wenn sie keine entsprechende Nachricht erhalten hatten, zogen die beiden Waldläufer es vor, dennoch in solchen Dingen nur der eigenen Beobachtung zu vertrauen und noch ein letztes Mal alles zu überprüfen.
    Das Lager sah ihm Großen und Ganzen so aus, wie sie es vom Ausguck aus gesehen hatten. Die Zelte waren wild durcheinander aufgestellt. Hier und da waren Wachposten zu sehen, die lustlos im äußeren Umkreis patrouillierten. Aber keiner von ihnen schien die Augen vom gefrorenen Boden zu heben und weiter als bis vor seine eigenen Füßen zu blicken. Sie waren damit beschäftigt, sich in ihren Mänteln zusammenzukauern, um so viel Körperwärme wie möglich zu behalten. Das graue Licht nahm langsam zu und die beiden Waldläufer konnten immer mehr Einzelheiten ausmachen.
    In der Mitte der niedrigen Versorgungszelte stand ein großer, verzierter Pavillon. Zwei Männer standen davor Wache und am Eingang flatterten Fahnen im Wind.
    »Kannst du das Wappen in der Mitte erkennen?«, fragte Walt. Auf einer Flagge war ein Wappen abgebildet. Die anderen Banner zeigten Schriftzeichen in Nihon-Jan. Will schirmte die Augen ab und spähte hinüber.
    »Ich glaube, es ist ein Ochse«, sagte er. »Ein grüner Ochse.«
    »Das sagt uns jetzt zwar nichts«, erwiderte Walt. »Aber Shigeru wird wissen, wer das ist.«
    Will blickte ihn an. »Ist das wichtig?«
    »Es ist immer

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