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Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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es einfach geradeheraus: Du bleibst nicht hier.«
    »Also hör mal, natürlich bleibe ich«, widersprach George sofort. »Wenn du bleibst, bleibe ich auch. Ich bin dein Freund. Freunde laufen nicht davon und lassen andere Freunde im Stich, sobald es gefährlich wird! Also gut, ich habe gejammert, dass mein Arm wehtut. Aber ich habe keine Angst, Horace. Ich bin kein Feigling, der einfach abhaut und dich dem Feind überlässt!«
    Horace nickte. Er wusste, dass George kein Feigling war. Ganz gewiss nicht. Aber es gab bestimmte Tatsachen, denen man ins Auge sehen musste.
    »George!«, sagte er ruhig, »du wurdest bereits ernsthaft am Arm verletzt. Aber selbst wenn du völlig gesund wärst, bist du der Reise nicht gewachsen, die wir unternehmen müssen.«
    »Mach dir um mich keine Sorgen!«, sagte George nachdrücklich und ohne Rücksicht darauf, ob seine Stimme bis zu den Soldaten schallte. »Ich kann mit euch mithalten. Ich werde euch gewiss keine Last sein!«
    Horace schüttelte den Kopf. »Natürlich willst du uns nicht aufhalten. Und ich weiß, dass du dein Bestes geben würdest. Aber du bist für diese Art von Leben einfach nicht geschaffen, George. Das fängt schon damit an, dass du kein guter Reiter bist.«
    »Ich …« George verstummte. Er wusste, dass sein Freund recht hatte.
    »Du reitest das langsamste Pferd der Gruppe«, erklärte Horace. »Wenn wir anderen uns an diese Geschwindigkeit anpassen müssen, dann kommen wir nicht so gut voran. Es ist nicht deine Schuld, George. Aber wenn Shigeru Arisaka entkommen soll, dann müssen wir schnell und ohne Unterlass reiten. Und wenn wir ständig auf dein langsames Pferd warten müssen, dann setzen wir das Leben des Kaisers aufs Spiel. Das wirst du doch sicher nicht wollen?«
    Horace fand es taktvoller, dem Pferd die Schuld zu geben, und es stimmte ja sogar bis zu einem gewissen Punkt. Aber George durchschaute ihn. Er hatte nur deshalb ein langsames altes Pferd, weil er ein schlechter Reiter war und nur mit einem solchen Pferd zurechtkommen konnte.
    Er ließ enttäuscht den Kopf hängen. »Ich bin einfach nicht gut genug, was?«, sagte er leise.
    Horace streckte die Hand aus und tätschelte George’ Schulter.
    »Es geht nicht darum, ob du gut genug bist«, sagte er. »Du kennst dich bestens bei diplomatischen Verhandlungen aus, wenn schwierige Verträge zwischen Ländern ausgearbeitet werden müssen, und auch in den Gerichtssälen, wenn es darum geht, Leben oder Eigentum zu retten. Ich hingegen bin hierfür ausgebildet.« Horace machte eine ausholende Handbewegung.
    George sah ihn nicht an und ließ die schmalen Schultern sinken. »Ich weiß«, seufzte er.
    »Außerdem brauche ich dich, damit du nach Araluen zurückkehrst. Du musst ihnen sagen, was geschehen ist. Ich kann nicht einfach vom Erdboden verschwinden, ohne dass jemand Bescheid weiß.«
    George sah Horace fest in die Augen. »Du gehst davon aus, dass du hier sterben wirst, nicht wahr?«, fragte er leise. »Du glaubst nicht, dass Shigeru eine Chance hat.«
    Horace schüttelte den Kopf. »George, ich gehe niemals in einen Kampf mit dem Gedanken, dass ich verlieren werde.«
    »Aber du hast gesagt, du kannst nicht so einfach vom Erdboden verschwinden. Das klingt nicht so, als hättest du viel Zuversicht.«
    Horace grinste ihn an. »Das ist das Problem mit euch Rechtsverdrehern«, stellte er fest. »Ihr nehmt einfach immer alles zu wörtlich. Sagen wir einfach, mein Verschwinden wird eine vorübergehende Angelegenheit sein.«
    George verzog das Gesicht. »Wenn ich Will und Walt benachrichtigen könnte«, sagte er nachdenklich, »dann könnten sie dir vielleicht zu Hilfe kommen. Was heißt hier vielleicht, sie würden ganz bestimmt kommen.«
    »Das wäre eine gute Idee«, seufzte Horace. Der Gedanke, die beiden Waldläufer an seiner Seite zu haben, war verlockend. »Aber es ist leider nur ein schöner Traum. Du brauchst Monate, um nach Araluen zurückzukehren. Bis dahin werden die Dinge hier auf die eine oder andere Weise erledigt sein.«
    Aber George ließ sich von seiner Idee nicht abbringen.
    »Nein! Nein! Nein! Ich muss nicht erst den ganzen Weg zurück! Ich muss nur bis nach Indus! Von dort kann ich die Silasianischen Eilboten nutzen. Auf diese Weise kann ich Walt und Will innerhalb von wenigen Tagen benachrichtigen!«
    Horace sah seinen Kameraden respektvoll an. »Siehst du?«, sagte er. »Nachdenken und Ideen haben, das kannst du wirklich gut. Verstehst du, was ich damit sagen will? Wenn du Will und Walt

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