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Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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keine Übertreibung«, meinte Walt, ohne eine Miene zu verziehen.
    Will verzog das Gesicht. Er durfte Walt nicht so gute Vorlagen liefern. Da kam ihm eine andere Frage in den Sinn und er wandte sich an Evanlyn.
    »Wie kommen wir denn dorthin? Und wie bist du überhaupt hierher gekommen?«
    Er hörte Walts tiefen Seufzer und wusste, er hatte wieder einmal den alten Fehler gemacht.
    »Hast du es schon jemals geschafft, nur eine einzige Frage zu stellen?«, sagte Walt. »Muss es immer gleich eine ganze Auswahl sein?«
    Will sah ihn überrascht an. »Tue ich das tatsächlich immer?«, fragte er. »Bist du sicher?«
    Walt hob die Hände und gab sich geschlagen. Selethen verfolgte amüsiert das Geplänkel, und da diese Art von geistreichen Gesprächen zur Lebensart der Arridi gehörte, konnte er nicht anders, als sich zu beteiligen.
    »Walt«, sagte er, »täusche ich mich oder hat er das von Euch gelernt. Da Ihr selbst soeben zwei Fragen gleichzeitig gestellt habt, liegt der Verdacht nahe.«
    »Vielen Dank, dass Ihr mich darauf aufmerksam macht, Wakir Selethen«, sagte Walt ebenso kühl wie höflich.
    Will grinste den Wakir an, der Walt würdevoll zunickte. Dann erinnerte sich Will daran, dass Evanlyn bisher keine seiner beiden Fragen beantwortet hatte.
    »Also, wie bist du denn nun hierher gekommen?«, fragte er nach.
    »Ich habe das bei uns vor Anker liegende nordländische Schiff genommen«, erklärte sie.
    Das Friedensabkommen zwischen Araluen und Skandia bestand nun seit einigen Jahren und wurde regelmäßig erneuert und verbessert. Eine der letzten Änderungen sah vor, dass ein nordländisches Wolfsschiff jedes Jahr an der Küste Araluens vor Anker ging und dem araluanischen König zur Verfügung stand. Da Wolfsschiffe zu den schnellsten auf der Welt gehörten, war das ein unschätzbarer Vorteil. Im Gegenzug bezahlte König Duncan eine Gebühr an Skandia und gewährte anderen Wolfsschiffen Vorzugsbedingungen für Wasser, Feuerholz und Proviant. Als Antwort auf die Beschwerden anderer Länder wie Iberion und Gallica, dass Duncan dazu beitrage, dass die Nordländer an ihren Küsten Raubzüge durchführten, zuckte der König lediglich mit den Schultern.
    »Kein System ist perfekt«, pflegte er zu sagen. »Und außerdem könnten sie die Nordländer ja auch dafür bezahlen, keine Raubzüge durchzuführen.«
    Was natürlich stimmte.
    »Ich nehme an, dass wir mit dem Wolfsschiff nach Nihon-Ja reisen?«, sagte Walt.
    Evanlyn nickte. »Mein Vater hat die Erlaubnis dazu erteilt. Es ist schneller als jedes andere Schiff. Außerdem ist Gundar gespannt darauf, Nihon-Ja kennenzulernen. Er wird der erste Nordländer sein, der es besucht.«
    »Gundar?«, sagte Will. Das war zwar ein beliebter Name unter den Nordländern, aber Will hoffte, dass es sich um seinen alten Freund handelte. Evanlyn nickte bereits.
    »Ja. Es ist Gundar Hardstrikers Schiff. Er freut sich darauf, dich und Alyss wiederzusehen, und einer aus seiner Mannschaft sagte, nichts würde ihn davon abhalten, den General zu retten. Ich nehme an, er meint Horace?«
    Will und Alyss tauschten amüsierte Blicke aus. »Ja. So nennt Gundars Mannschaft Horace. Also ist Nils immer noch dabei«, sagte Will.
    »Das ist gut für uns«, warf Alyss ein, die sich an Nils Ropehanders bullige Gestalt und seinen leidenschaftlichen Einsatz der Kampfaxt erinnerte.
    »Wenn es zu einem Kampf kommt, können wir jeden Nordländer brauchen«, sagte Walt. Dann wechselte er das Thema und sagte zu Evanlyn: »Hast du irgendwelche offiziellen Verpflichtungen? Musst du am Toscanischen Hofe vorstellig werden?«
    Evanlyn schüttelte den Kopf. »Offiziell bin ich gar nicht hier. Deshalb reise ich auch als Lady Evanlyn. Auf diese Weise kann ich kommen und gehen, wie ich will.«
    »Dann schlage ich vor, wir brechen baldmöglichst auf. Wir haben uns ja bereits verabschiedet. Wir werden uns noch diese Nacht hier ausruhen und dann gleich am Morgen zum Hafen gehen.«
    »Ihr könnt mein Zimmer nehmen, Lady Evanlyn. Ich schlafe auf einem der Sofas«, bot Alyss an.
    Evanlyn schüttelte den Kopf. »Wir werden das Zimmer teilen, Alyss«, sagte sie. »Ich möchte keine besonderen Privilegien. Wir können uns gleich daran gewöhnen, denn ein Wolfsschiff ist zu klein für derlei Unsinn.«
    Alyss war klug genug, diese Antwort als ein Friedensangebot zu begreifen. Sie lächelte Evanlyn an und zum ersten Mal kam das Lächeln von Herzen.
    »Es wird mir ein Vergnügen sein, das Zimmer zu teilen«, sagte sie.
    Die anderen

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