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Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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Antwort.
    »Wir nennen ihn Mura , mein Herr«, sagte er. Sein Ton schien anzudeuten, dass Shigeru das hätte wissen müssen. Einige konnten ein Kichern nicht unterdrücken, aber Shigeru lächelte den Jungen freundlich an.
    »Das ist wahrhaftig ein ausgezeichneter Name!«, sagte er. Die Dorfbewohner lachten noch einmal laut auf.
    Horace war verwirrt, bis einer aus der Eskorte ihm leise zuflüsterte: »Mura ist Nihon-Jan für ›Dorf‹.«
    »Und gibt es vielleicht zufällig eine heiße Quelle irgendwo hier in der Nähe?«, fragte Shigeru.
    Zustimmendes Gemurmel war die Antwort darauf. In den Bergen gab es viele heiße Quellen und wenn möglich siedelten sich die Kikori in deren Nähe an. Horace horchte auf. Heiße Quellen bedeuteten ein heißes Bad. Die Nihon-Jan liebten heiße Bäder und Horace hatte diesen Brauch schätzen gelernt. Nach einem so anstrengenden Ritt war der Gedanke, sich in heißes Wasser gleiten zu lassen und die Schmerzen des Tages dabei zu vergessen, fast zu schön, um wahr zu sein.
    Shigerus dezenter Hinweis schien den Dorfbewohnern auf die Sprünge zu helfen. Ein älterer Mann trat nach vorne und verbeugte sich tief.
    »Ich bitte um Entschuldigung, Kaiser Shigeru! In der Aufregung haben wir unsere guten Manieren vergessen. Ich bin Ayagi, der Dorfälteste. Bitte lasst Eure Männer absteigen. Meine Leute werden sich um Eure Pferde kümmern, und wir werden heiße Bäder und Essen für Euch und Eure Männer herrichten. Es wäre uns eine Ehre, wenn Ihr annehmt, was an bescheidener Gastfreundschaft wir Euch anbieten können. Ich fürchte, es ist keines Kaisers würdig, doch es ist das Beste, was wir Euch bieten können!«
    Shigeru legte die Hand auf die Schulter des Dorfältesten.
    »Mein Freund«, sagte er, »du wärst überrascht, was in diesen Zeiten eines Kaisers würdig ist.«
    Er drehte sich um und gab seinen Männern das Zeichen abzusteigen. Einige Dorfbewohner traten nach vorn, um die Zügel der Pferde zu nehmen und sie fortzuführen. Auf Ayagis Befehl hin eilten andere davon, um Essen für die Gäste zuzubereiten.
    Horace stöhnte, als er sich aus dem Sattel schwang.
    »Bringt mich zu diesem heißen Bad und ich bin glücklich«, sagte er zu niemand Bestimmten.

Dreizehn

    S egel einholen«, befahl Gundar. »Ruder heraus.«
    Während die Matrosen den Mastbaum und das flatternde Segel nach unten brachten, schoben die Ruderer bereits ihre Ruder aus Weißeiche durch die Ruderpforten. Sie spuckten in die Hände, rollten die Schultern und dehnten die Muskeln, um sich auf das Rudern vorzubereiten.
    Die Wolfswill schaukelte sanft in den Wellen, nicht weit vor einer kargen, flachen Küste. Es gab weder Hügel noch Bäume; soweit das Auge reichte, erstreckte sich nur brauner Sand und Felsengestein. Aber in ihrer unmittelbar Nähe befand sich die Mündung eines kleinen Flusses.
    »Beeee-reit, Skirl!«, rief Nils Ropehander. Als einer der kräftigsten Matrosen in der Mannschaft war er Erster Rudermann und gab die Schlagzahl für die anderen vor.
    Er war nicht der Schlaueste oder Nachdenklichste, aber Will hatte über die Jahre bemerkt, dass er gerade deshalb einen ausgezeichneten Ersten Ruderer abgab. Wenn jemand sich von nichts ablenken ließ, konnte er sich ganz auf die Schlagfrequenz und die Kommandos konzentrieren: Fertigmachen, alle vorwärts, los!
    »Also, das ist sie?«, sagte Walt und blickte neugierig auf die vor ihnen liegende Küste. »Das ist die Einmündung des Assaranyan-Kanals?«
    Gundar zögerte. Er blickte zur Sonne, zum Horizont und dann wieder auf die Pergamentrolle, die er auf einem kleinen Tisch neben dem Steuerruder ausgebreitet hatte.
    »Nach dieser Genoveser Seekarte, die ich gekauft habe, bevor wir Toscano verließen, ist sie das«, antwortete er. »Immer vorausgesetzt, die Genovesen sind gute Kartenmacher. Ich habe gehört, ihre Fähigkeiten liegen mehr im Söldnerleben, wo sie dann Leute umbringen.«
    »Stimmt«, sagte Walt. »Genovesa kann auf eine traditionsreiche Geschichte der Seefahrt zurückblicken, doch in letzter Zeit ist die Stadt für ihre Söldner und gedungenen Mörder bekannt geworden.« Er und Will hatten dies vor nicht allzu langer Zeit leidvoll erfahren.
    »Die Kerle sind gar nicht so übel«, sagte Will. »Solange du es schaffst zu schießen, bevor sie dich erschießen.«
    »Dann sehen wir uns diesen Kanal mal näher an«, sagte Gundar. »Die Ruder! Alle vorwärts! Langsam voran, Nils!«
    »Aye, aye, Skirl!«, bellte Nils von seiner Position im Bug des Schiffes.

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