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Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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»Die Ruder! Bereit!«
    Sechzehn lange Ruder erhoben sich, holten nach vorne aus, während die Ruderer sich Richtung Heck legten und die Füße gegen die Vorderbänke stemmten.
    »Und los!«, rief Nils. Die Ruder wurden ins Wasser gesenkt, und die Ruderer legten sich ins Zeug, während Nils für die ersten Schläge eine langsame Schlagzahl vorgab. Sofort erwachte das Wolfsschiff zum Leben und schnitt durch das ruhige Wasser, während die Ruder es sanft voranschoben und eine kleine Bugwelle gurgelte.
    »Ihr lasst die Männer rudern?«, fragte Walt Gundar und blickte zur Windfahne am Mast. Sie zeigte an, dass der Wind von achtern kam, und Walt hatte gelernt, dass dies besonders gut fürs Segeln war. Gundar bemerkte den Blick und wiegte den Kopf.
    »Mal sehen. Dieser Kanal ist sehr schmal. Wir können natürlich auch die Segel einsetzen. Aber was, wenn wir wieder zurück müssen? Kein Problem im offenen Wasser, aber unangenehm bei einem so beschränkten Platz wie diesem.« Er spähte zur Küstenlinie, die jetzt schon viel näher war.
    »Nils!«, rief der Skirl. »Ruder hoch!«
    Die Ruder hoben sich tropfend aus dem Wasser. Langsam glitt das Schiff weiter, bis es schließlich zum Halten kam und sanft in den winzigen Wellen schaukelte.
    Gunder schirmte seine Augen ab und betrachtete die schmale Kanalmündung. Er blickte auf seine Karte und die Navigationsanweisungen, dann blinzelte er hoch zur Sonne. Will wusste, dass dies alles zur hohen Navigationskunst der Nordländer gehörte. Manche von ihnen, Oberjarl Erak zum Beispiel, waren Meister darin, und auch Gundar verstand sehr viel davon. Dennoch scheute sich der Skirl nicht, eine zweite Meinung einzuholen. Er sah sich um und suchte sich Selethen aus. Von ihnen allen wusste er wahrscheinlich am meisten über diesen Teil der Welt. »Schon mal hier gewesen?«, fragte er ihn.
    Der Wakir schüttelte den Kopf. »So weit östlich war ich noch nie. Aber ich habe natürlich vom Assaranyan-Kanal gehört. Weiter nördlich und südlich ist das Land allerdings bergiger.«
    Alle folgten seinem Blick entlang der Küste. Er hatte recht. Hier war die Küste flach, aber sowohl im Norden als auch im Süden wurde das braune trockene Land hügeliger.
    »Was ist dieser Assaranyan-Kanal eigentlich genau?«, fragte Will.
    Evanlyn, die sich vor der Abreise aus Araluen die Reiseroute genau angesehen hatte, sagte: »Es ist ein Kanal durch den schmalsten Landesteil. Er ist vierzig oder fünfzig Meilen lang, dann öffnet er sich in einen natürlichen Wasserweg in den Östlichen Ozean.«
    »In einen natürlichen Wasserweg?«, wiederholte Will. »Heißt das, dieser Teil hier ist nicht natürlich?« Er deutete auf die Flussmündung, die nicht besonders eindrucksvoll aussah.
    »Es heißt, er sei von Menschenhand gemacht – vor Hunderten, vielleicht Tausenden von Jahren. Er verläuft schnurgerade durch dieses flache Tal.«
    »Und wer hat ihn gebaut?«, fragte Will.
    Evanlyn zuckte mit den Schultern. »Das weiß niemand so genau. Wir nehmen an, die Assaranyaner.« Da sie Wills nächste Frage vorhersah, fügte sie hinzu: »Leider wissen wir nicht sehr viel über dieses Volk.«
    »Zumindest wissen wir, dass sie ausgezeichnet graben konnten«, meinte Alyss trocken.
    »Oder sie hatten genügend Zeit und viele Sklaven«, erwiderte Evanlyn, allerdings ohne jede Besserwisserei.
    Alyss nickte zustimmend. »Was sicher wahrscheinlicher ist.«
    Will sagte nichts. Er starrte auf die Einmündung des Kanals und stellte sich vor, wie viele Mühe nötig war, um eine fünfzig Meilen langen Wasserstraße durch dieses raue, trockene Land zu graben. Die Vorstellung war wirklich respekteinflößend.
    Gundar schien zu einer Entscheidung gelangt zu sein.
    »Wie pflegte meine alte Mutter zu sagen: Wenn es aussieht wie eine Ente, wenn es quakt wie eine Ente und wenn es watschelt wie eine Ente, dann ist es wahrscheinlich auch eine Ente.«
    »Sehr weise«, antwortete Walt. »Und was genau haben diese mütterlichen Worte mit unserer momentanen Situation zu tun?«
    Gundar zuckte mit den Schultern. »Tja, es sieht aus wie ein Kanal. Es befindet sich am richtigen Ort für einen Kanal. Wenn ich einen graben müsste, dann würde ich das genau hier tun. Also …«
    »Also ist es wahrscheinlich auch der Kanal?«, sagte Selethen.
    Gundar grinste ihn an. »Entweder das oder es ist eine Ente.« Er legte die Hände wie einen Trichter um den Mund und rief: »Weiter, Nils! Langsam vorwärts!«
    Der Schlagmann nickte. »Die Ruder

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