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Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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sagte Walt gereizt.
    Den beiden Mädchen wurde klar, dass er recht hatte. Ihre Eifersüchteleien hatten dazu geführt, dass sie sich wie kleine Kinder benahmen. Alyss war die Erste, die einlenkte. Sie fand das nur fair, da sie das Gefühl hatte, sie träfe die größere Schuld. Sie ließ das Schwert fallen, machte einen Schritt auf Evanlyn zu und streckte die Hand aus.
    »Es tut mir leid, Evanlyn. Ich habe mich scheußlich benommen«, sagte sie verlegen. Es war ihr offensichtlich ernst. Evanlyn, die schnell wütend werden konnte, war genauso schnell dabei zu vergeben und ihre eigenen Fehler einzugestehen. Sie ergriff die ausgestreckte Hand.
    »Ich entschuldige mich auch, Alyss. Ich hätte dich nicht treten dürfen. Ist mit deinem Schienbein alles in Ordnung?«
    Alyss sah nach unten, wo Blut von ihrem Bein tropfte. »Eigentlich nicht«, sagte sie mit einem schiefen Grinsen. »Aber vielleicht habe ich es ja verdient.«
    »Ganz ohne Frage«, sagte Walt. »Du hast es auf jeden Fall verdient.« Er war sich der Spannung zwischen den beiden Mädchen bewusst, und ihm war klar gewesen, dass dieser Tag früher oder später kommen musste. Besser früher als später, dann haben wir es schneller hinter uns, hatte er gedacht. Als er jetzt weitersprach, lag in seiner Stimme nicht mehr der harsche Unterton von vorher.
    »Vielleicht sollten wir die Übungsstunden für eine Weile aussetzen«, schlug er vor, und die Mädchen nickten.
    Selethen ließ einen tiefen Seufzer hören. »Da schließe ich mich an.«
    Es gab eine unangenehme Pause. Schließlich war es Gundar, der die Stille unterbrach.
    »Ich weiß nicht, ob das irgendjemand interessiert«, sagte er zögernd, »aber es kommt ein Piratenschiff auf uns zu.«

Achtzehn

    D ie Senshi-Reiter kamen in wildem Durcheinander aus dem Wald galoppiert und zügelten erst auf dem Marktplatz des Uferdorfes die Pferde.
    Nichts regte sich im Ort. Die Vögel, die bei dem lautstarken Ritt der Fremden durch den Wald verstummt waren, begannen wieder in den Bäumen zu singen. Der kleine Fluss, der auf der anderen Seite des Dorfes verlief und dem Ort seinen Namen gegeben hatte, plätscherte an den seichten Stellen über die Steine. Das Geräusch wirkte in der Stille unnatürlich laut.
    Der Anführer zog noch einmal ungeduldig an den Zügeln und sah sich verärgert zwischen den anscheinend menschenleeren Hütten um.
    »Kikori!«, rief er. »Zeigt euch! Wir brauchen Essen und Trinken und zwar sofort!«
    Der Wald schien seine Stimme zu verschlucken. Es kam keine Antwort, nur die Vögel und der Fluss waren zu hören.
    »Es ist niemand hier, Chui «, sagte einer der Reiter. Chui bezeichnete den Rang eines Leutnants. Der Offizier schnaubte verärgert. Er war müde. Er war zu lange im Sattel gewesen. Und er wurde immer wütender auf die verdammten Kikori, die sich entweder weigerten, seine Fragen zu beantworten, oder beim ersten Auftauchen der Reiter in den Wald flohen. Es wurde Zeit, dass diese frechen Bauern eine Lektion erteilt bekamen.
    Er stieg steif vom Pferd und machte ein paar Schritte, um seine angespannten Muskeln zu lockern. In diesem bergigen Gelände, wo sich Richtung und Steigung ständig änderten, war das Reiten unglaublich anstrengend.
    »Absitzen«, befahl er seinen Männern, und sie gehorchten sofort. Er deutete mit dem Daumen auf den Mann, der soeben gesprochen hatte.
    »Du. Geh und durchsuche die Hütten.« Er zeigte auf drei größere Hütten, die eng nebeneinander standen und deren Türen auf den Marktplatz hinaus gingen. »Du gehst mit ihm«, befahl er einem zweiten Soldaten.
    Die beiden Männer, die Hände auf dem Heft ihrer langen Schwerter, gingen mit steifen, schwankenden Schritten los. Polternd stiegen sie die Stufen zur Hütte hoch. Der erste Mann stieß die Tür so heftig auf, dass sie schief von einer Lederschlaufe hing, und trat ein. Seine schlammigen Stiefel hinterließen auf dem sorgfältig polierten Holzboden Schmutz und Kratzer. Es zeugte von Hochmut und Nichtachtung der Sitten, ein Heim zu betreten, ohne die Schuhe auszuziehen. Die Männer draußen hörten seine schweren Schritte, während er die Hütte durchsuchte. Es dauerte nicht lange und er stand wieder an der Tür.
    »Leer!«, rief er.
    Der zweite Mann hatte die Nachbarhütte durchsucht und tauchte ebenfalls wieder auf.
    »Hier auch, Chui !«, sagte er.
    Der Leutnant stieß einen leisen Fluch aus. Jetzt mussten er und seine Männer nach Essen suchen und es selbst zubereiten. Das war keine Arbeit für Senshi, das

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