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Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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eine unwirtliche Gegend, dachte Will, während er an der Reling neben Walt lehnte und das fremde Land betrachtete. Nach vielen Wochen auf See mit der Frische der salzigen Meeresluft nahm er einen neuen Geruch in sich auf, den der Wind herantrug. Es war der Rauch von Kohle oder Holz. Sie waren offenbar nahe an einer Stadt oder einer größeren Ortschaft, auch wenn im Augenblick noch keine zu sehen war.
    »Dort drüben«, sagte Walt, der Wills Gedanken erahnte und nun auf Umrisse deutete, die im Norden sichtbar wurden. Will konnte jedoch weder Gebäude noch Menschen sehen. Dann wurde ihm klar, dass Walt auf den Rauch in der Luft gedeutet hatte. Gemessen an dessen Umfang musste hinter dem nächsten Hügel eine recht große Stadt liegen.
    »Ist das Iwanai?«, fragte er Gundar.
    Wie immer schnüffelte der Skirl zuerst in der Luft, besah sich Wind und Segel und spuckte zur Seite aus.
    »Wir sind ein wenig weiter südlich«, lautete die Antwort. Es klang mürrisch und Will musste lächeln. Er kannte die nordländischen Skirls und wusste, dass sie sich damit brüsteten, sehr genaue Landungen hinzulegen – selbst an Orten, die sie vorher nie gesehen hatten. Nach Wochen auf See, wo sie nur die Sterne, den Instinkt, die Nordsuchernadel und den Jakobsstab zur Verfügung hatten, hatte Gundar sie bis auf wenige Meilen an ihr Ziel gebracht.
    »Das war gute Arbeit, Gundar«, sagte Walt leise.
    Der Skirl sah ihn an und zuckte mit den Schultern. »Hätte besser sein können.« Er blickte zur Windanzeige und bewegte die Ruderpinne entsprechend, um den Bug nach Nordwesten zu lenken.
    »Was machen wir denn, wenn wir in Iwanai sind?«, fragte Will seinen alten Lehrmeister. Bislang war der Ort an der Meeresküste von Nihon-Ja ihr Ziel gewesen. Jetzt waren sie beinahe da, und es war Zeit, ihre nächsten Schritte zu überlegen.
    »George hat in der Eilbotschaft davon gesprochen, dass der Mann, der ihn aus den Bergen zum Schiff begleitet hat, sich weiterhin in der Stadt aufhält«, sagte Walt. »Mit ihm müssen wir uns in Verbindung setzen. Er ist dem Kaiser treu ergeben und wird uns zu ihm bringen.«
    »So einfach?«, fragte Will. »Wir gehen in einem fremden Land in eine fremde Stadt und fragen: »Hat vielleicht irgendjemand George’ Freund gesehen?«
    Evanlyn las die Nachricht noch einmal durch, die sie vor so vielen Wochen von George erhalten hatte.
    »Sein Name ist Atsu«, teilte sie den anderen mit. »Das sollte uns in die Lage versetzen, uns mit ihm in einem Ryokan namens Shokaku in Verbindung zu setzen.«
    »Was ist ein … Ryokan ? Und was ein Shokaku?«, fragte Will.
    Evanlyn zuckte lächelnd mit den Schultern. »Ich habe nicht die geringste Ahnung.« Sie blickte fragend zu Alyss, die eine Abschrift von George’ Brief gemacht und sie in den letzten Tagen bereits durchgelesen und dabei das Wörterbuch der Landessprache zu Hilfe genommen hatte, das Lady Pauline ihr hinterhergeschickt hatte.
    »Ein Ryokan ist eine Gastwirtschaft«, erklärte sie. »Und ein Shokaku ist eine Art Kranich.«
    »Ein Vogel?«, fragte Will nach.
    »Genau. Ein großer Vogel«, ergänzte sie. »Um genau zu sein, heißt Shokaku, soweit ich das verstanden habe, ›fliegender Kranich‹.«
    »Scheint eigentlich genau das zu sein, was ein Kranich tut«, meinte Walt. »Man erwartet nun mal nicht, dass es ein watschelnder oder ein reitender Kranich ist.« Er sah Alyss prüfend an. »Bist du sicher, dass du dich hier im Ort verständlich machen kannst?«
    Alyss zögerte. »Ziemlich sicher. Es ist zwar eine Sache, eine Sprache zu Hause zu üben, und eine ganz andere, sie von einem Einheimischen gesprochen zu hören. Aber ich bin zuversichtlich, dass ich es schaffen werde. Eines möchte ich allerdings noch sagen«, fügte sie hinzu. »Ich schlage vor, wenn wir an Land gehen und nach diesem Atsu suchen, dann sollte es nur eine kleine Gruppe sein.«
    Walt schmunzelte. »Du hast recht. Wenn Selethen, Gundar und Nils durch die Straßen spazieren, wird das für einige Aufmerksamkeit sorgen. Am besten, wir verhalten uns so unauffällig wie möglich.«
    »Also nur wir vier?«, fragte Evanlyn.
    Walt schüttelte den Kopf.
    »Wir drei. Alyss, weil sie die Sprache spricht. Will, weil ich jemanden brauche, der mir den Rücken freihält.«
    »Aber …«, begann Evanlyn und ihre Wangen röteten sich. Sie hatte die unausgesprochenen Worte sehr wohl verstanden. Für sie selbst gab es keine nützliche Rolle bei der Suche nach George’ früherem Führer. Und doch hasste sie den

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