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Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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hören, Fingernägel auf dem geölten Papier. Wohl kaum das Verhalten von jemandem, der sie überfallen wollte.
    Walt ahmte das Kratzgeräusch auf dem Boden nach. Es herrschte einen Moment Stille, dann war ein leises Flüstern zu vernehmen.
    »Hier ist Atsu.«
    Sie tauschten einen kurzen Blick aus. Walt nickte Richtung Tür. Will stand leise auf und stellte sich neben die Türöffnung, sein Sachsmesser in der Hand. Walt blieb auf der Matratze sitzen.
    »Komm herein, Atsu«, sagte er leise.
    Die Tür wurde geöffnet. Der Besucher sah nach links und rechts, entdeckte Will neben der Tür und hob die Hände, um zu zeigen, dass er unbewaffnet war. Will bedeutete ihm, hereinzukommen, was der Mann auch tat, nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte. Er ging zu Walt, kniete sich hin und verbeugte sich.
    »Ich grüße euch, Freunde«, sagte er.
    Will stellte sich neben den Fremden, damit er ihn beim Gespräch mit Walt im Auge behalten konnte. Er war schmächtig, kleiner als Will oder Walt, aber sehr drahtig. Sein Kopf war bis auf einen winzigen Haarkranz kahl. Er schien auf den ersten Blick unbewaffnet zu sein, es sei denn, er hatte ein Messer unter dem langen Kimono verborgen, der üblichen Kleidung der Nihon-Jan.
    »Bist du immer so spät nachts unterwegs?«, fragte ihn Walt.
    Atsu nickte. »Seit Arisakas Männer sich hier breitgemacht haben, ist es sicherer für mich, sie zu meiden.«
    »Du hast kürzlich einem anderen Gaijin geholfen«, sagte Walt. Es war eine Feststellung und gleichzeitig eine Frage. Falls dies nicht Atsu war, dann kannte er vermutlich nicht den Namen des Gaijin , den er aus den Bergen hierher gebracht hatte. Atsu verstand die versteckte Anspielung.
    »Ihr sprecht von George-san«, sagte er. »Freund von Or’ss-san.«
    Walt runzelte die Stirn, da er den Namen nicht gleich verstand.
    »Von wem?«, fragte er misstrauisch.
    Diesmal betonte Atsu jede Silbe des Namens. »Or’ss-san«, sagte er, »der große Gaijin- Krieger.«
    Will begriff es als Erster. Er wusste, dass das Wort »san« ein Ausdruck von Respekt in Nihon-Jan war und dem Namen einer Person angehängt wurde. Wenn er das wegließ, blieb Or’ss übrig – und das klang schon etwas vertrauter.
    »Horace«, warf er ein.
    Atsu drehte den Kopf zu ihm und nickte. »Ja. Or’ss-san«, sagte er. »Er hat dem Kaiser das Leben gerettet.«
    »Ach ja, hat er das?«, sagte Walt nachdenklich. »Ich nehme an, das macht ihn nicht gerade zu Arisakas Lieblings- Gaijin .«
    »Nein, gewiss nicht. Arisaka war sehr wütend, als er hörte, dass Or’ss-san zwei seiner Senshi getötet hat.« Bei diesen Worten klang eine gewisse Befriedigung mit.
    »Das hört sich ganz nach Horace an«, stellte Will fest.
    »Und unser Freund hier scheint über Arisakas Schlappe nicht allzu betrübt zu sein«, bemerkte Walt trocken.
    »Weshalb er uns wahrscheinlich wohlgesonnen ist«, stimmte Will zu.
    Walt überlegte kurz. Will hatte sicher recht. Doch ein paar zusätzliche Fragen konnten nicht schaden.
    »Was kannst du uns sonst noch über George sagen?«, fragte er.
    Atsu überlegte kurz. Ihm war klar, dass er seine Glaubwürdigkeit gegenüber diesen beiden Gaijin beweisen musste.
    »Er ist kein Krieger. Er ist ein Redner.«
    Will unterdrückte ein kleines Lachen. »Das klingt ganz nach unserem guten George.«
    Atsu sah ihn wieder an. »Er hat aber Or’ss-san das Leben gerettet«, fügte er hinzu.
    Will hob überrascht die Augenbrauen.
    » George hat Horace das Leben gerettet?«, fragte er ungläubig.
    »Wir sind in den Bergen in einen Hinterhalt geraten. Einer der Männer hat einen Pfeil auf Or’ss-san geschossen. George-san hat das gesehen und Or’ss-san zur Seite gestoßen. Der Pfeil hat George-san in den Arm getroffen.«
    Walt und Will tauschten verwunderte Blicke aus.
    »Alyss zufolge hat George in seinem Brief eine Verwundung erwähnt«, sagte Will. »Dass er Horace das Leben rettete, ist mir allerdings neu.«
    »Wo wir gerade bei Alyss sind«, sagte Walt, »vielleicht solltest du sie holen, damit sie hört, was Atsu zu sagen hat.«
    Aus seinem Ton konnte man heraushören, dass er jetzt überzeugt war, dass sie tatsächlich Atsu vor sich hatten und man ihm vertrauen konnte. Will wollte zur Tür, da klopfte es bereits. Gleich darauf wurde die Schiebetür geöffnet, und vor ihnen stand Alyss in dem Kimono, den sie vorher schon getragen hatte.
    »Müsst ihr zwei mitten in der Nacht so herumschreien?«, sagte sie. Dann entdeckte sie die dritte Person im Zimmer und ihre

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