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Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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fragte er. »Wir haben einen Speiseraum im Untergeschoss, können aber das Essen auch auf dem Zimmer servieren.«
    »Wir möchten es auf den Zimmern«, sagte Walt. Er deutete auf Will. »Mein Geselle und ich werden uns ein Zimmer teilen und das zweite ist für die Dame reserviert. Das Essen nehmen wir zusammen ein.«
    Der Mann machte eine angedeutete Verbeugung. »Wie Ihr wünscht. Gibt es sonst noch etwas oder darf ich Euch nun zu den Zimmern bringen?«
    Walt tauschte rasch einen Blick mit Alyss aus. Er fragte sich, ob der Mann bereits den Grund für ihren Besuch vermutete. Immerhin war dies das Gasthaus, wo George einige Nächte verbracht hatte, bevor er Iwanai verließ.
    Walt beugte sich vor und sagte mit gesenkter Stimme:
    »Man hat uns gesagt, dass wir einen Freund hier finden könnten«, begann er. »Einen Mann namens Atsu. Er …«
    Das Geräusch einer Tür, die laut zugeknallt wurde, unterbrach ihn. Sie drehten sich alle um, da polterten auch schon zwei Senshi herein. Geringschätzig übersahen sie die Pantoffeln und traten mit den Stiefeln auf die Plattform. Die Augen des Gastwirts blitzten verärgert auf, doch er verbarg seinen Zorn schnell. Die Hände in die Ärmel gesteckt, verbeugte er sich vor den Neuankömmlingen.
    »Verbeugen«, murmelte Walt seinen beiden Begleitern zu. Er überlegte, ob der Gastwirt den Senshi mitteilen würde, dass er nach Atsu gefragt hatte. Andererseits war es nicht zu übersehen, dass der Mann kein Freund von Arisakas Soldaten war.
    Der Senshi gab einen spöttischen Laut von sich, als die drei Fremden sich vor ihm verbeugten. Er erwiderte diese Geste nicht, sondern drehte sich stattdessen zum Gastwirt und ließ einen Redeschwall in der Landessprache los. Will hörte mehrmals das Wort Gaijin . Er blickte zu Alyss und sah, dass sie leicht die Stirn runzelte, während sie angestrengt versuchte, die Unterhaltung mitzuverfolgen. Der Gastwirt antwortete höflich und zog eine Hand aus dem Ärmel seines Gewandes, um mit einer eleganten Geste auf die Gäste zu deuten.
    Daraufhin drehte sich der Senshi zu ihnen. In der Annahme, dass Walt ihr Anführer war, trat er zu ihm – etwas näher als es höflich gewesen wäre. Breitbeinig, die Hände in die Hüften gestützt, stand er vor ihm und musterte ihn. Will sah das Symbol der roten Eule auf seiner Brust. Sie wussten inzwischen, dass dies das Zeichen von Arisakas Klan war.
    Walt, der sich in solchen Situationen so verstellen konnte, dass er geradezu unterwürfig wirkte, wich dem herausfordern den Blick des Senshi aus.
    Der Mann grunzte abfällig. »Gaijin!«, sagte er abrupt und deutete mit dem Zeigefinger nacheinander auf sie. »Vom Gaijin- Schiff?«
    Walt nickte. »Ja, mein Herr«, sagte er.
    »Zeige dein Gesicht vor einem Senshi!«, forderte der Mann. Er streckte den Arm aus und schlug mit dem Handrücken Walts Kapuze weg. Will holte tief Luft, überzeugt, dass Walt sich diese Beleidigung nicht gefallen lassen würde. Doch der bärtige Waldläufer verbeugte sich lediglich. Die Hand hatte nicht sein Gesicht getroffen, sondern nur den Rand der Kapuze. Der Senshi nickte zufrieden, dann drehte er sich zu Alyss und Will.
    »Und jetzt ihr!«
    Sie schoben ihre Kapuzen zurück. Alyss verbeugte sich dabei, und Will tat es ihr nach, erleichtert, dass der gesenkte Kopf die Wut in seinen Augen verbergen würde.
    Als er sich wieder im Griff hatte, richtete er sich auf.
    »Warum seid ihr hier?« Die Frage war an Walt gerichtet.
    »Wir sind hier, um mit wertvollen Steinen zu handeln«, antwortete Walt. Das war die Antwort, die auch Gundar dem Hafeninspekteur gegeben hatte. Der Handel mit wertvollen Steinen diente als Begründung, warum das Schiff ein schneller Segler war und keinen großen Frachtraum besaß.
    Der Senshi schnaubte verärgert und trat noch etwas näher.
    »Nein! Nein! Nein. Warum seid ihr hier ?« Er stampfte so fest mit dem Fuß auf, dass er einen Kratzer in der glänzenden Politur hinterließ. Er deutete mit dem Zeigefinger vor sich auf den Boden. »Warum in diesem Ryokan ?«
    Der Gastwirt warf etwas auf Nihon-Jan ein. Seine Stimme war ruhig und respektvoll, er hielt den Blick gesenkt und vermied den Augenkontakt mit dem aufgebrachten Senshi. Dieser hörte sich die Erklärung an, dann musterte er wieder die drei Araluaner und machte seinem Begleiter gegenüber eine Bemerkung. Sie lachten beide, und mit einer geringschätzigen Geste zeigte der Senshi, dass sie kein weiteres Interesse an den Fremden hätten. Dann drehten sie sich um und

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