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Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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ob er Atsu gesehen hat«, sagte Walt, und Alyss übersetzte.
    Der Nihon-Jan winkte ab. Er kannte offenbar keinen Atsu. Stattdessen wiederholte er seine ursprüngliche Frage, diesmal drängender.
    »Er will immer noch wissen, wer wir sind«, sagte Alyss.
    »Sag ihm, wir sind Reisende«, wies Walt sie an. »Unser Schiff wurde beschädigt und die Mannschaft hat uns hier gelassen.«
    Alyss bemühte sich, die Erklärung gut wiederzugeben, aber der Sprecher der Nihon-Ja hatte dafür nur ein mürrisches Brummen übrig. Dann stellte er eine weitere Frage.
    »Er will wissen, wohin wir wollen«, sagte Alyss zu Walt. »Soll ich etwas über Shi …« Sie hielt gerade noch rechtzeitig inne, bevor sie den Namen des Kaisers aussprach, denn ihr war klar geworden, das der Fremde den Namen sofort erkannt hätte. Stattdessen beendete sie ihren Satz mit »… über den Kaiser sagen?«
    »Nein«, wehrte Walt sofort ab. »Wir wissen nicht, auf welcher Seite diese Leute stehen. Sag ihm nur, dass wir nach den Kikori suchen.«
    Es war eine schwierige Situation. Höchstwahrscheinlich standen diese Männer nicht auf Arisakas Seite, absolute Gewissheit gab es jedoch nicht. Wenn Alyss ihnen sagte, dass sie nach Shigeru suchten, konnten sie sich ganz schnell als Gefangene des Thronräubers wiederfinden.
    Alyss begann zu übersetzen, aber der Mann hatte das Wort »Kikori« bereits herausgehört. Er deutete wiederholt auf seine Brust und redete auf sie ein.
    »Ich nehme an, das hast du verstanden«, sagte Alyss. »Dies sind Kikori.«
    »Die Frage ist, auf wessen Seite sie stehen«, warf Evanlyn ein. Doch darauf hatte Alyss auch keine Antwort.
    Der Mann drehte sich mit einer raschen Handbewegung zu seinen Kameraden. Die Kikori umrundeten die fünf Fremden und fuchtelten gebieterisch herum.
    Die Bedeutung war klar. Sie sollten mitkommen. Will fiel auf, dass die Kikori keinen Versuch machten, ihnen ihre Waffen abzunehmen, und sie forderten sie mit Gesten auf, ihr Reisegepäck und ihre sonstigen Sachen aufzuheben. Will ging zögernd zu einem der Zelte, doch der Kikori neben ihm winkte ab und rief ihm etwas zu. Er wiederholte immer wieder das gleiche Wort: »Dammé! Dammé!«
    Will zuckte mit den Schultern.
    »Also soll das Zelt wohl hier bleiben«, sagte er.

Neunundzwanzig

    H orace betrachtete zusammen mit dem Sprecher der Zimmerleute die eingestürzte Westseite der Palisade. Dieser Bereich musste als Nächstes instand gesetzt werden. Der größere Teil der Palisade war inzwischen in gutem Zustand, die Laufgänge waren verstärkt und an manchen Stellen völlig erneuert worden und die Balken wenn nötig durch neue ersetzt worden.
    Der Kikori deutete auf eine tiefe Furche im Erdreich unter der verfallenen Palisade.
    »Diese Seite wird bei der Schneeschmelze fast zu einem Fluss, Kurokuma «, sagte er. »Das Wasser hat nach und nach die Erde weggespült. Wir müssen ein neues Fundament bauen.«
    Horace kratzte sich am Kinn. »Hoffentlich regnet es nicht. Es hat keinen Sinn, diese Stelle zu reparieren, wenn dann alles wieder weggeschwemmt wird.«
    Der Kikori schüttelte den Kopf. »Für Regen ist es zu kalt. Es wird schneien. Vor dem Frühling und der Schneeschmelze läuft kein Wasser hindurch. Und selbst dann würde es einige Jahre dauern, bis der Schaden erneut so groß ist wie jetzt. Das hier ist nicht innerhalb von ein oder zwei Jahren passiert.«
    Horace sah den Mann einen Moment lang nachdenklich an. Er wirkte überzeugend und schien sich auf sein Handwerk zu verstehen.
    »Dann ist es ja gut. Fangen wir also an. Ich bin erst beruhigt, wenn ich weiß, dass die ganze Palisade standhält.«
    »Das müssten wir eigentlich in wenigen Tagen geschafft haben. Nun, da die anderen Reparaturen fast beendet sind, kann ich hier zusätzliche Männer einsetzen.«
    »Bestens«, sagte Horace und kehrte zurück zu der kleinen Ansammlung von Hütten, die man inzwischen gebaut hatte.
    Eine kleine Gruppe jüngerer Männer war von der Holzarbeit abgezogen worden, und der Kommandant der kaiserlichen Leibwache hatte damit begonnen, sie in der Kunst des Schwertkampfes zu unterrichten. Er zeigte ihnen gerade die grundlegende Technik.
    Horace blieb stehen, um zuzusehen, fasziniert von dem fremdartigen Stil, der im Vergleich zu der Schwerkunst, wie man sie in Araluen betrieb, viel kunstvoller war.
    Jetzt war Moka, der Kommandant, mit seiner Vorführung am Ende und rief die Kikori auf, die Sequenz zu wiederholen. Sie waren mit den Schwertern bewaffnet, die sie der besiegten

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