Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
Vom Netzwerk:
hatte.«
    »General wer?«, fragte Horace verblüfft.
    »Das war ein General in Toscano, der uns die dortigen Kampfmethoden vorgeführt hat«, erklärte Will. »Die Toscani haben eine Strategie entwickelt, wie ihre Legionen jeweils als eine Einheit kämpfen können. Es ist ganz einfach und man muss dafür nicht erst den kunstvollen Schwertkampf erlernen. Die Soldaten müssen nur zustechen, zustoßen und vorrücken. Das Geheimnis dabei ist, dass sie es als eine Einheit tun.« Er machte eine Pause, denn seine Kehle war trocken von all dem vielen Reden. Mit einer Handbewegung bat er Selethen weiterzuerzählen.
    »Der General erklärte uns, dass seine Legionäre jeder für sich allein keine ernst zu nehmenden Gegner für erfahrene Krieger wären. Ihre Stärke liegt in ihrem Auftritt als Gruppe und in ihrer Ausrüstung.« Selethen drehte sich um und rief: »Kikori! Zeigt euch!«
    Er und Will hatten einen Boten vorausgeschickt, damit die Rekruten wussten, wann ihr Einsatz kam. Auf sein Kommando hin marschierte nun eine Reihe von zehn Kikori hinter einer Felswand hervor.
    Sie waren auf eine Weise ausgestattet, wie nie zuvor ein Kikori ausgestattet war. Shigeru starrte sie fasziniert an.
    Jeder Mann trug ein großes rechteckiges Holzschild. Die Kanten waren ganz leicht abgeschrägt und oben und an den Seiten mit Eisenstreifen verstärkt. In der Mitte saß ein eiserner Buckel. Außerdem trugen die Männer harte lederne Brustplatten und Lederhelme, die ebenfalls mit Eisenbändern verstärkt waren. Und über den Schultern trugen sie lange Holzspeere. Die Männer kamen in gleichmäßigem Lauf schritt näher.
    Horace trat neugierig vor. »Alles sehr einfach und schlicht«, sagte er. Die Speere waren aus grob bearbeitetem Holz und in jedem Speer steckte ein zugespitzter Eisendorn.
    »Viel besser brauchen sie auch gar nicht zu sein«, erklärte Will. »Selethen, würdet Ihr das Kommando geben, bitte?« Zu den anderen gewandt sagte er: »Lass uns noch ein paar Schritte bis zu dem Felsstück gehen. Von dort könnt ihr besser sehen.«
    Selethen ließ die zehn Kikori in Reih und Glied stehen. Als alle Zuschauer ihre Plätze eingenommen hatten, rief Will laut: »Feind gesichtet!«
    »Kampfformation!«, rief Selethen in einem harschen Kommandoton. Sofort machte jeder zweite Mann in der Reihe zwei Schritte zurück. Dann schlossen sich beide Reihen, sodass nun statt zehn Männer in einer Reihe fünf in zwei Reihen standen. Das geschah in Sekundenschnelle.
    »Vorwärts!«, kommandierte Selethen. Die beiden Reihen marschierten zusammen nach vorne, wobei der Kikori auf der rechten Seite der zweiten Reihe immer das Ausführungskommando rief.
    »Beeindruckend«, sagte Horace leise.
    Will sah ihn an. »Wie gesagt, sie verfügen über eine ausgezeichnete Disziplin und haben diese Kommandos sofort begriffen und umgesetzt.« Dann rief er: »Feindliche Bogenschützen!«
    »Halt!«, befahl Selethen. Die gleichmäßig marschierenden Kikori hielten an.
    Walt erinnerte sich an Wills Bemerkung bei der Vorführung in Toscano: eine Staubwolke und eine Reihe Marionetten. General Sapristi wäre beeindruckt, dachte er.
    »Kamé!«, befahl Selethen.
    Der Kaiser sah Will verblüfft an. »Schildkröte?«
    Will deutete wortlos auf die zehn Rekruten. Die Vorderreihe hatte die Schilde auf Kopfhöhe angehoben, während die zweite Reihe die Schilde noch etwas höher hielt, sodass sie ein Dach bildeten. Die zehn Männer waren jetzt von vorne und oben durch einen durchgehenden Panzer geschützt.
    »Ah ja. Schildkröte. Ich verstehe«, sagte Shigeru nachdenklich.
    » Kamé ab!«, befahl Selethen, und die Schilde kehrten wieder in ihre ursprüngliche Position zurück. »Erste Reihe, yari !«
    Jetzt machte die erste Reihe einen großen Schritt nach vorne. Die Männer drehten sich zur Seite, umfassten ihre Speere und verlagerten das Gewicht auf den rechten Fuß. Sie hoben die langen Waffen über die rechte Schulter, sodass sie in einem Winkel von dreißig Grad nach oben gerichtet waren.
    »Wurf!«
    Alle warfen die Speere und alle taten es gemeinsam und legten ihre ganze Körperkraft in den Wurf. Die Waffen segelten in einem großen Bogen auf die Reisigbündel zu. Drei Bündel wurden getroffen und zu Boden geschleudert, die anderen zwei Speere flogen ins Leere. Und schon befahl Selethen die zweite Reihe nach vorne. Die Männer gingen zwischen der ersten Reihe hindurch und taten es ihnen nach. Weitere fünf Speere flogen über die gleiche Entfernung, und wieder wurde

Weitere Kostenlose Bücher