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Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition)

Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Pauli
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erstarben und er verlor abermals das Gefühl für Raum und Zeit.
     
     
    „Das wird ihm bestimmt helfen“, hörte Torwak als Erstes. Es war immer noch dunkel. Plötzlich empfand er die wohltuende Wirkung eines Wassertropfens auf seinem Mund. Seine Lippen zogen sich erst zusammen, sogen das kostbare Nass gierig auf. Dann entspannten sie sich.
    Wasser ... Mutter ... wo bin ich?
    „Georg, hol mehr Wasser, der Kerl lebt tatsächlich noch. Unglaublich ...“
    „Bin ja schon unterwegs, Jack ... immer muss ich alles machen ...“
    „Du kannst dich bestimmt nicht beschweren mit deinem Sonderstatus in den Docks ... los, los, auf, auf!“, sagte Spunk lachend.
    „Ja, ja, ich hab’s verstanden, Herr Obervater Spunk. Mann, für Nachtjäger seid ihr ja so was von spießig ...“
    Abermals spürte Torwak die wohltuende Wirkung einiger Tropfen. Erst auf den Lippen, dann auf der Zunge. Mit dem Wasser kehrte Tropfen für Tropfen das Leben in seinen geschundenen Körper zurück. Ihn übermannte abermals die unendliche Müdigkeit und er entschwand in die Dunkelheit ...

 
     
     
     
     
     
    10. KAPITEL
     
     
    „Der Kerl ist ein turionischer Krieger! Der bringt uns nichts als Ärger … wir müssen ihn so schnell wie möglich loswerden, egal wie …“, hörte Torwak Jacks Stimme.
    „Kondor ist gleich um die Ecke, warum verkaufen wir ihn nicht einfach? Sklavenhändler gibt’s dort mehr als genug …“, antwortete Georg.
    „Nun sie mal einer an! Du bist ja gar nicht so beschränkt, wie man immer sagt. Mein Schwiegersohn bringt mal eine vernünftige Idee! Bei den Gur, wer hätte das jemals gedacht!?“
    „Da hast du nicht mal unrecht, Spunk, die Idee gefällt mir. Nur als turionischen Krieger können wir ihn höchstens Kron als Gefangenen abliefern und werden mehr Ärger kriegen, als mir lieb ist. Hmmm, der Kerl ist kräftig, er wird uns auch so einen guten Preis einbringen. Zehn Goldtaler mindestens.“
    Torwak nahm die Stimmen deutlich wahr. Deutlich wie schon lange nicht mehr. Dennoch kam ihm alles wie ein Traum vor.
    Jetzt soll ich als Sklave verkauft werden? Habe ich dafür gekämpft? Aber Moment … warum nicht …
    Er fasste einen Plan, der ihm, je länger er nachdachte, logisch erschien. Zwar nicht brillant, aber eine der wenigen Möglichkeiten, die ihm in der Situation blieb.
    „Zieht dem Turioner andere Kleider an … Und ab sofort haben wir ihn in der Steppe gefunden und eingefangen. Er ist nichts anderes als ein davongelaufener Sklave, der uns in die Hände lief, verstanden?“
    „Das ist ein guter Plan, so machen wir’s“, sagte Spunk.
    „Ich weiß, dass es ein guter Plan ist. Er ist ja auch von mir, dem Kapitän der Nachtjäger, Jack!“, sagte Jack zufrieden.
    „Jetzt geht das wieder los …“, murmelte Georg, der Torwak unsanft auf den Rücken drehte, ihm die Kleider öffnete und ihn dann wieder auf den Bauch rollte, wie ein Bäcker seinen Teig bearbeitet.
    Torwak ließ alles widerstandslos geschehen. Inzwischen war er wieder so weit bei Sinnen, dass er alles um sich mitbekam. Er war noch sehr schwach, an eine Flucht war nicht einmal zu denken. Aber er stellte sich vorerst weiterhin bewusstlos, vielleicht konnte er auf die Art mehr erfahren. Die drei waren ja durchaus redselige Gestalten. Torwak bemerkte, dass sie ihm sein Schwert und seine Dolche abgenommen hatten. Er lag mit Hose und Oberteil da. Nun machte sich Georg umständlich daran, ihm die Stiefel und die Hosen auszuziehen. Währenddessen erkannte Torwak durch halb geschlossene Augenlider, dass sie sich in einem Zelt befanden.
    „W – w – was?“, versuchte Torwak eine Frage zu stellen.
    Georg schaute verblüfft zu ihm hoch und riss dann wortlos Torwaks Hosen runter.
    „Keine Sorge, Georg verschafft dir nur etwas, ähm, Luft …“, sagte Spunk grinsend, worauf er, Jack und Georg in lautes Gelächter ausbrachen.
    Währenddessen bemerkte Torwak, dass er immer noch die zwei Medaillons seiner Eltern um den Hals trug.
    Verdammt, wenn die mich ausziehen, verhökern die meine Medaillons gleich mit! Schlimmer, wahrscheinlich erkennen sie mich damit und werden mich nicht so leichtsinnig verkaufen.
    Denn er wusste, ein Sklave konnte oftmals viel leichter entkommen als ein gefangener Krieger. Und wenn der Krieger noch dazu Torwak hieß, war die Chance gleich null, jemals wegzukommen.
    Vorsichtig hob er seinen Kopf etwas an, drückte sein Kinn auf die Brust und angelte verzweifelt mit der Zunge nach beiden Medaillons. Mit der Zungenspitze

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