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Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition)

Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Pauli
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nicht anders, verzeiht mir!“, antwortete Torwak über die Schulter und preschte weiter.
    Bin ich verrückt? Nein, du bist lebensmüde!
    Torwak lachte. Er wollte niemanden enttäuschen, schon gar nicht Tron, Xeron oder Alya. Aber was blieb ihm anderes übrig? Sklaven und Sklavinnen starben täglich Tausende auf Gonran, ohne dass es jemanden auch nur im Geringsten kümmerte.
    Es ist meine Mutter, verdammt! Ich muss es einfach versuchen! Wie kann ich weiter leben mit dem Wissen, dass meine Mutter eine Sklavin ist, wahrscheinlich täglich in Lebensgefahr und ich tue nichts?!
    Entschlossen gab er Schwarzer Donner die Zügel und spornte ihn an. Der ließ sich nicht lange bitten und raste in halsbrecherischem Galopp über die Felder, wich Steinbrocken aus und sprang über heruntergefallene Äste. Er hörte die Stimme von Tron in der Ferne, wie er ihn ermahnte, seine Mission zu Ende zu führen und persönliche Dinge später zu erledigen. Bald wurde Trons Stimme immer schwächer und ließ dem Rauschen der Luft Platz, die ihm ins Gesicht schlug und durch seine Haare strich.
    Torwak stoppte sein Pferd und sah weit in der Ferne die kleinen Gestalten von Tron und Harlan, die sich inzwischen wieder auf den Weg Richtung Tur gemacht hatten. Hatte er erwartet, dass sie ihm hinterherjagen und ihn aufhalten wollen? Irgendwie schon, nach all der Zeit. Aber es war ihm auch so mehr als recht, keine weiteren Erklärungen abgeben zu müssen. Eigentlich wäre es Trons Pflicht gewesen, ihn aufzuhalten.
    Warum hat er nicht mehr versucht? Warum hat Tron nicht versucht, mich aufzuhalten?
    Er nickte und verstand, dass der Verlust Olayons Tron mehr Kraft kostete, als er zugeben wollte. Aber jetzt, wo er es schon einmal geschafft hatte wegzukommen, würde er bestimmt nicht zurückgehen. Nein, er würde sich bei Tron später entschuldigen. Hoffentlich würde er dazu kommen …
     

 
     
     
     
     
     
     
    9. KAPITEL
     
     
    Wehmütig schaute Torwak Tron und Harlan nach. Seine Freunde, seine Familie, das waren sie für ihn geworden in den letzten Jahren. Er streckte ruckartig den Rücken und drehte sich entschlossen in Richtung Osten. In Richtung Kondor.
    „Mutter, ich komme dich holen! Koste es, was es wolle!“
    Er gab Schwarzer Donner die Sporen und sie preschten weiter über die beinahe unnatürlich grün wirkenden Wiesen von Gonran. Zu seiner Rechten sah er den Lichterberg an sich vorbeiziehen. Dort oben war Tur, die Hauptstadt Turions. Die stärkste, einflussreichste Macht auf Gonran. Von unten wirkte es tatsächlich so, als ob sie sich dort oben vor den Feinden, ja, vor dem ganzen Geschehen auf Gonran verkriechen würden. Dennoch, oder vielleicht trotzdem, hatte König Xeron es geschafft, die Turioner zu nie erreichtem Einfluss und Reichtum zu führen. Es herrschte eine verhältnismäßig friedliche Zeit, wofür die meisten Einwohner Turs äußerst dankbar waren. Aber nun ... was würde nun geschehen?
    Torwak hatte schon viel von den Kriegen in der Zeit vor ihm gehört. Sagen und Legenden wurden einem überall auf Gonran erzählt. Und der, dessen Namen er trug, kam dabei immer vor. Der Held, der Befreier von Tur. Sein Vater, Torwak. Sein Vater hatte ihm ein schweres Erbe hinterlassen. Selbst wenn er bisher nicht an den ganz großen Schlachten teilgenommen hatte, da sie von solchen bisher verschont geblieben waren, so spürte er doch die Erwartungen, die auf ihm ruhten. Er spürte die hoffnungsvollen Blicke der Mütter, die um ihre Söhne im Militär bangten. Er spürte die Erwartungen der Männer.
    Denn er war Torwak, der Held von Tur, ob ihm das nun passte oder nicht.
    Schon verrückt, als Waisenjunge bin ich hierhergekommen und nun soll ich Tur beschützen. Nur wussten die lieben Leute bisher nicht viel über diese Bestie. Die Bestie ...
    Hätte er doch mit Tron zurückgehen sollen, um Bericht zu erstatten? Was, wenn die Kondraner und Gondraner vereint mit der Bestie Tur angriffen? Wäre es dann nicht seine Pflicht, Tur mit seinem Leben zu verteidigen?
    Er wusste, dass dem so war. Aber er wusste auch, dass ihm einfach keine Wahl blieb. Vielleicht könnte er ja seine Mutter finden, bevor Raaron zum Angriff überging, und rechtzeitig zurück sein. Außerdem würde er eine anrückende kondranische Armee von Weitem sehen und er könnte ausweichen. Um mit der Armee zusammenzustoßen, müssten sie ihm praktisch in die Arme laufen. Oder er ihnen ...
    Während die Gedanken unablässig in seinem Kopf drehten, sackte sein Kopf immer tiefer

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