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Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition)

Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Pauli
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vornüber. Erschrocken richtete er sich wieder auf.
    Jetzt darfst du nicht schlafen, nicht jetzt.
    Rasch griff er in die Satteltasche und verzehrte ein paar getrocknete Früchte. Er hoffte, dass der Fruchtzucker ihn wecken würde, ihm Kraft spendete. Torwak fühlte sich tatsächlich etwas besser. Gut genug, um seinen Weg fortzusetzen.
    Er ritt einige weitere Stunden, bis die Sonne am Zenit stand. Demnach musste Mittag sein. Bisher war er niemandem begegnet. Keiner Menschenseele. Der Lichterberg zu seiner Rechten war nur noch in der Ferne erkennbar. Die grünen Wiesen wurden abgelöst durch immer dürreres Gras, bis er um sich herum nur noch getrocknete Strohbüschel sah und die trockene Erde unter den Hufen von Schwarzer Donner bei jedem Schritt feinen, trockenen Staub aufwirbelten.
    Vor lauter Eifer hatte er ganz vergessen, eine Rast einzulegen und vor allem für Schwarzer Donner eine geeignete Wasserstelle zu suchen. Er war müde und sein Pferd bestimmt durstig. Aber er war bereits zu weit weg von den fruchtbaren Gebieten vor dem Lichterberg, um zurückzugehen.
    Vielleicht stehen mir die Gur bei und zeigen mir eine Wasserstelle. Das wäre mal eine vernünftige Verwendung des grünen Strahls ...
    Langsam ritt er weiter. Bemüht spähte er in alle Richtungen. Da war weit und breit weder eine Wasserstelle, ein Fluss noch ein Brunnen und schon gar kein grüner Strahl zu sehen. Einfach nichts außer dürrer trockener Äste.
    Das kann jetzt nicht wahr sein! Idiot! Wie kannst du nur so dämlich sein! Der Held von Tur verdurstet alleine in der Steppe, da er vergaß, eine Wasserstelle zu suchen. Harlan würde sich einen ablachen ... Harlan?
    Er schlug sich die Hand auf die Stirn. Der hatte doch in Olayons Haus die Wasserflaschen gefunden. Hastig stoppte er sein Pferd, sprang ab und nahm aus der Satteltasche die Wasserflasche. Die würde nicht lange reichen und schon gar nicht für Schwarzer Donner, aber fürs Erste hatten sie wenigstens ein paar Tropfen. Er hielt die hohle Hand unter die Flasche, füllte diese vorsichtig mit dem kostbaren Nass und gab Schwarzer Donner zu trinken. Der schlabberte gierig das wenige Wasser hinunter und wieherte auffordernd.
    „Na, du kriegst noch etwas mehr. Ein gutes Pferd bist du ...“
    Schwarzer Donner strich seine Nüstern an Torwaks Wange. Er füllte nochmals seine hohle Hand, gab das Wasser seinem Pferd und ließ seinen Blick über die Prärie schweifen. Alles war ruhig, nur der Wind pfiff über das flache Land. Er nahm einen kräftigen Schluck und verstaute die nur noch halb volle Flasche wieder in der Satteltasche.
     
     
    Er hoffte, dass sie bald Kondor erreichen würden, lange würden sie es mit dem wenigen Wasser nicht durchhalten. Torwak griff nach den Zügeln und schwang sich sicher aufs Pferd. Er war überrascht, wie schnell die Landschaft vom saftigen Grün in der Region vor dem Lichterberg zu dem Dürren und Trockenen hier, im Gebiet zu Kondor, gewechselt hatte. Ein solcher Wechsel innerhalb eines wenige Stunden langen Rittes kam ihm seltsam vor.
    Mit einem Schnalzen mit der Zunge ließ er die Gedanken hinter sich und ritt weiter. Die Landschaft am Horizont flimmerte immer stärker. Müde schaute er zur Sonne, die gnadenlos auf sie niederbrannte und alles austrocknete, was nur einen Tropfen Flüssigkeit enthielt. Seine Zunge klebte am Gaumen. Sein Hals fühlte sich an, als ob ihn jemand mit einer Ladung Sand gefüttert hätte. Sein in Schweiß gebadeter Körper zog den Sand an wie ein Magnet. Im Nu war er von oben bis unten mit Sand verklebt, der jede Bewegung zur beißenden und kratzenden Bestrafung werden ließ.
    Was habe ich mir bloß dabei gedacht? Nun ja, nicht viel, um ehrlich zu sein. Nur dass ich meine Mutter ... Meine Mutter, darum bin ich hier ...
    Halb im Traum tastete er nach der Satteltasche, öffnete diese und zog die Wasserflasche heraus. Es blieb ihm nicht viel übrig, aber er musste bei Sinnen bleiben, sonst wäre ohnehin alles verloren. Geschwächt füllte er seine Hand, beugte sich im Ritt vornüber und ließ Schwarzer Donner das wenige Wasser trinken. Dankbar wieherte er. Aber Torwak sah auch den ausgetrockneten Mund seines Pferdes.
    „Wir müssen durchhalten mein Freund ... Bestimmt sind wir bald da ...“
    Schwarzer Donner schnaubte und ging trotzig weiter. Jeder seiner Schritte löste kleine Staubwolken aus, die selbst ganz weit hinter ihnen nicht zur Ruhe kamen.
    Trocken, dürr, staubig, dreckig. Ein Gebiet ohne Leben, noch eine Zone des Todes

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