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Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition)

Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Pauli
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...
    Die Welt vor ihm begann zu tanzen, sich zu vermischen zu einem Kreis, der sich immer schneller um ihn drehte. Nein, er musste bei Sinnen bleiben!
    Torwak ohrfeigte sich selbst einmal, zweimal. Aber die Welt drehte sich weiter um ihn herum. Verzweifelt hielt er sich an der Mähne von Schwarzer Donner fest. Er hörte dessen unruhiges Wiehern, wie er seinen Kopf schüttelte und versuchte, ihn bei Sinnen zu halten. Dann sah er nichts mehr. Er spürte nur noch die unbarmherzige Sonne, die auf ihn niederbrannte und das ebenmäßige Wogen der Schritte seines Pferdes.
     
     
    Es war schwarz um ihn. Dunkelheit war alles, was ihn umgab. Leere erfüllte sein Innerstes. Jeder Versuch, einen klaren Gedanken zu fassen, scheiterte kläglich. Übrig blieben das Nichts und die beklemmende Gewissheit, dass es bald zu Ende war.
    Alles.
    Alles, wofür er gekämpft und gelitten hatte, würde hier enden ...
    Sein Kopf schlug abrupt auf den heißen Hals von Schwarzer Donner. Er versuchte, seine mit Sand verklebten Augen zu öffnen. Aber es gelang ihm nicht. Es war zu viel der Anstrengung. Er wusste nicht, wo er war oder was geschehen war. Unter seinen Füßen spürte er Sand, Boden und dennoch lag der langsam und schwer atmende Körper von Schwarzer Donner unter ihm.
    „D - D- onner?“, krächzte er.
    Ein kaum hörbares Wiehern war die Antwort.
    Nein, nicht du! Nein!
    Er wollte Schwarzer Donner gut zusprechen, aber so sehr er sich auch bemühte, es wollte ihm nicht gelingen. Seine Kehle war zu trocken, um auch nur einen weiteren Laut hervorzubringen. Er klammerte sich nur verzweifelt an den Hals seines Pferdes. Das Letzte, was er wahrnahm, war das kraftlose Schnauben seines geliebten Pferdes. Danach war nichts mehr. Er fiel; fiel in ein schwarzes Loch zusammen mit seinem Pferd. Ein Loch ohne Ende, aus dem es kein Entrinnen mehr gab. Dann war auch dieses Bild weg und es blieb nichts ...
     
     
    „Jack ... Jack ... siehst du den Penner da?“, hörte Torwak eine unbekannte Stimme verzerrt in der Ferne.
    „Na klar, du blinde Nuss. Ich habe euch Familienmitglieder ja hierher geführt ...“
    „Jetzt fang nicht wieder damit an! Georg hat mich praktisch dazu gezwungen, ihn in unsere Familie aufzunehmen ... Ich könnte dich täglich ohrfeigen, du Schuft, für das, was du meiner Tochter ...“
    „Deiner Tochter?“, unterbrach ihn die erste Stimme, „sie war es, die sich mir, ihrem Helden, an den Hals geworfen hat. Deine Hilde war es. Warum sollte ich, ein gestandener Mann, dieses Angebot ablehnen?“
    „Ja, ja, immer dieselbe Leier. Ich glaube dir kein Wort und meine eigene Tochter, mein Fleisch und Blut, schweigt vornehm, wenn es um dieses Thema geht. Seit zwei Jahren! Hörst du Georg!? Nur weil du dich mal wieder nicht im Griff gehabt hast!“
    Torwak vermutete, dass die Stimmen aus weiter Entfernung kamen. Zumindest kam ihm dies so vor, denn er wusste weder, woher die Stimmen kamen und wie weit sie weg waren, noch wer diese Gestalten sein sollten. Jack? Georg? Beides unbekannte Namen. Von Hilde ganz zu schweigen.
    Hilde, was für ein Name …
    Er versuchte, sich zu bewegen. Aber es fühlte sich an, als ob sein ganzer Körper glühte und ihn eine unsäglich schwere Hitze runterdrückte.
    „Männer! Ruhe! Schaut her, der ausgetrocknete Kerl bewegt sich. Das sieht gut aus für uns ...“, sagte der, den sie Jack nannten, und lachte.
    „Das Pferd können wir ja gleich essen, ich hab einen riesigen Hunger ...“
    „Georg, du und deine Fresserei! So wirst du nie mehr als nur ein Handlanger in den Docks. Ich ...“
    „Und wieder eine alte Leier!“, unterbrach ihn Georg und fuhr erbost fort: „Spunk, du magst ja mein Schwiegervater und in den Docks der Meister sein ... aber du bist nicht meine Mutter!“
    „Ach ja!? Genau so kommt es mir aber oft vor, junger Mann. Oder soll ich gleich Junge zu dir sagen!? Da soll einer meine Hilde verstehen!“
    „Sie kann eben gute Qualität erkennen, wenn sie sie sieht. Von dir hat sie das bestimmt nicht geerbt, du ...“
    „Ruhe! Wenn ihr nicht sofort die Klappe haltet, geht ihr beide leer aus!“, drohte Jack.
    Dies wirkte. Sofort kehrte Ruhe ein. Torwak hörte, wie sich die drei mit langsamen, im Sand knirschenden Schritten ihm näherten. Abermals versuchte er, seine Augen zu öffnen. Es gelang ihm sogar, nur sah er nur die schwarze Mähne seines Pferdes, auf dem er offensichtlich noch immer lag. Dann drehte sich alles um ihn und die schwere Schwärze nahm ihn wieder ein. Seine Sinne

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