Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition)

Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Pauli
Vom Netzwerk:
erreichte er sie, aber er schaffte es einfach nicht, sie zu seinem Mund zu bewegen.
    „Genug gelacht, Männer! Es ist schon Mittag. Lasst uns den Kerl fein herausputzen und auf den Markt bringen. Nur die Gur wissen, wie lange der gepennt hat.“
    Noch ein bisschen! Kommt schon ihr Medaillons, nur ein bisschen!
    „Ja, jetzt verhökern wir ihn und dann geht’s zurück zu meiner Hilde …“, sagte Georg und klatschte sich dabei freudig in die Hände.
    Da, da, noch etwas, ja! Endlich habe ich die beiden Medaillons im Mund. Jetzt bloß nichts mehr sagen. Die denken ohnehin, ich bin noch halb hinüber …
    „Ob die sich freut, dich wiederzusehen, ist die andere Frage“, sagte Spunk zu Georg und fuhr ohne Pause fort: „Jack, ich frage mich, ob der Kerl mehr Geld abwirft als sein Gaul. So störrisch und wild, wie der war, ergab der Verkauf dennoch ein schönes Sümmchen.“ Spunk sagte diese Worte mit einem beinahe nicht erkennbaren Lächeln, während er Torwak nicht aus den Augen ließ.
    Jack winkte nur mit der Hand ab und sagte: „Ja, nicht übel. Macht nun endlich vorwärts, bevor wir hier in der Steppe verrotten. Ich will zurück zu unserem Hafen und mal wieder ordentlich feiern!“
    Georg grinste nur bekloppt, während seine Schultern auf und ab hüpften und er vor sich hingrunzte.
    „Du hast den Kapitän gehört, beweg dich, Söhnchen!“, sagte Spunk und verschwand mit Jack hinter dem Eingangstuch.
    Torwak verdrehte seine Augen, bis sie ihn schmerzten, um mehr erkennen zu können. Er befand sich nun alleine mit dem grinsenden Georg in dem muffeligen Zelt. Torwak versuchte, seine Arme langsam zu bewegen. Aber es ging nicht. Erst jetzt spürte er, dass sie ihm die Hände auf dem Rücken zusammengebunden hatten. Selbst die Ellenbogen konnte er nicht bewegen, auch die saßen wie angegossen auf seinem Rücken fest. Zu allem Übel fuchtelte Georg nun mit einem weiteren Lederriemen vor seinem Kopf herum.
    „Damit du bestimmt nicht wegrennst, bevor wir unseren rechtmäßigen Gewinn eingestrichen haben“, sagte Georg und wirkte dabei, als versuchte er, sich selbst mit seinen Worten zu überzeugen.
    Ruckartig verschwand er aus Torwaks Blickfeld. Als Nächstes spürte Torwak, wie ihm die Beine zusammengelegt und äußerst eng und straff gefesselt wurden. Er versuchte, dazwischen eine kleine Lücke zu halten, damit er sich bei einer passenden Gelegenheit einfacher aus den Fesseln befreien konnte. Aber seine Beine versagten ihm den Dienst. Er konnte sie kein bisschen bewegen, nicht einmal die Zehen. Verzweifelt versuchte er es noch einmal, und noch einmal. Aber sie versagten ihm vollkommen den Dienst.
    Während Georg ihm die Beine fesselte, gelang es Torwak, die Halsketten der Medaillons über seinen Kopf zu stülpen und sich auch diese in den Mund zu stecken. Endlich hatte er beide Medaillons komplett versteckt. Falls er nun ganz ausgezogen würde, wären die erstmal sicher.
    Während Georg die Riemen verknotete, sagte er:
    „Die Hitze stellt manchmal verrückte Dinge mit einem Körper an. Mach dir keine Sorgen, du wirst dich bald wieder bewegen können. Denn wenn Jack sich nicht sicher gewesen wäre, dass du wieder auf die Beine kommst, hätte er dich einfach liegen lassen. Ein verkrüppelter Sklave bringt nun mal nichts ein. Nicht mal als Tierfutter werden die gekauft, da sie nicht wegrennen und damit nur ein kurzes Schauspiel bieten. Verrückte Zeiten, in denen wir leben.“
    Torwak wollte ihm antworten. Ihm sagen, dass es nur eine Frage der Zeit sei, bis er, Torwak, sich befreien würde und sich an ihm, Spunk und Jack rächen würde. Aber in seinem Mund waren immer noch die Medaillons. Und selbst wenn er hätte sprechen können, würde er Georg oder einem der Nachtjäger seine wahre Identität bestimmt nicht auf die Nase binden. Nein, solange die nicht wussten, wer er war, würden sie ihn nur verkaufen und hoffentlich verschwinden.
    Aber dann werde ich als Sklave dienen müssen. Was kommt danach?
    Er wusste es nicht. Er wusste nur, dass seine Situation sich nur verschlimmern würde, wenn sein Name bekannt würde.
    „Jack, ich habe den Kerl gebunden. Er ist bereit für den Markt!“
    Kaum hatte Georg die Worte ausgesprochen, flog das Tuch beim Eingang des Zeltes zur Seite und Jack rauschte herbei.
    „Spricht er wieder?“, fragte Jack, während er Torwak von Kopf bis Fuß mit gierigen Augen musterte.
    „Nein, er hat es versucht, aber er gurgelt nur … ungefähr so“, antwortete Georg, hob die Hände mit

Weitere Kostenlose Bücher