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Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition)

Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Pauli
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weg, ballte sie zur Faust und sagte mit bebender Stimme: „Hast du gerade etwas gegen meine Hilde gesagt, Jack? Hast du?!“
    Jack wedelte verneinend mit den Händen vor sich herum.
    „Hab ich das? Das muss dieser verdammte Wind gewesen sein. Der verdreht die Worte des Öfteren ... Ne, das war ich nicht. Also, gehen wir nun einfach unseren Geschäften nach.“, sagte Jack unschuldig und deutete mit beiden Händen auf das Gebäude hinter ihnen.
    „Das will ich schwer hoffen Jack ...“, dann zu Georg gewandt: „Du hast noch was gut bei mir!“
    Inzwischen hatte sich eine Menschentraube von Schaulustigen um die Streithähne gebildet, die kichernd miteinander tuschelten und immer wieder auf einen der Nachtjäger zeigte. Torwak beobachtete einen um den anderen, aber keiner schien sich auch nur im Geringsten um ihn zu scheren. Er war ja nur ein Sklave ...
    Als Jack zu Torwak trat, um ihn vom Pferd loszubinden, schaute er Torwak an und folgte seinem Blick zu der Menschenmasse, die sich um sie gebildet hatte. Erschrocken schaute Jack von links nach rechts und stand im nächsten Augenblick sprungbereit in deren Mitte. Ein lautes Gelächter der Menge war die direkte Antwort. Jack entspannte sich wieder und lachte mit der Menge künstlich mit.
    „Jetzt habt ihr mich aber erschreckt ...“, gab er unverhohlen zu.
    Um der peinlichen Situation zu entgehen, drehte er der Menge hastig den Rücken zu und kam zu Torwak zurück. Dort machte er sich äußerst umständlich und konzentriert an Torwaks Fesseln zu schaffen. Er warf immer wieder einen verstohlenen Blick über die Schultern.
    „Immer diese Schaulustigen! Wollen einfach nicht abhauen, wenn ich hier bin. Aber Moment ...“, sagte Jack grinsend, hob den rechten Zeigefinger und drehte sich langsam und bestimmt der Menge zu.
    „Leute! Es freut mich, wieder mal in Kondor zu sein, bei euch guten, ehrlichen Menschen ...“, und er fügte brummend hinzu, „ist ja eine Seltenheit, dass ich mal mit ehrlichen Leuten zu tun habe. Beinahe langweilig.“
    „Willkommen in Kondor“, sagten einige Bewohner durcheinander.
    Jack verbeugte sich theatralisch.
    „Die Ehre ist ganz meinerseits! Nun, ich“, dann zeigte Jack hektisch auf seine Begleiter, „also wir, sind hier, um den Sklaven da zu verkaufen. Ein kräftiger Kerl, den wir jahrelang gestählt haben.“
    Verwundert schaute Georg zu Jack, kassierte dafür aber einen Ellbogenstoß von Spunk, der mit einem Dauergrinsen wie eine Steinsäule in die Menge starrte. Georg stellte sich neben ihn und grinste ahnungslos mit.
    Ein Raunen ging durch die Menge, einige kicherten.
    „Was kann der Sklave? Hat er spezielle Fähigkeiten?“, ertönte eine tiefe Stimme aus der Menge.
    Torwak lag immer noch gefesselt auf dem Pferd, Jack hatte ihn einfach liegen gelassen und bereits den Verkauf gestartet. So wie Jack sich ins Zeug legte, befürchtete Torwak das Schlimmste ...
    „Was er kann!? Was er kann!?“, schrie Jack in die Menge und rannte von einer Ecke in die andere. Die Leute wichen irritiert zurück. Zufrieden stellte sich Jack in der Mitte auf.
    „Wir haben ihn Steine klopfen lassen, deswegen ist er kräftiger, ausdauernder und genügsamer als alle anderen Sklaven, die ihr jemals gesehen habt!“
    Jack hob den Finger in die Höhe und fuhr fort: „Außerdem ... haben wir ihn im Ackerbau geschult, ihm die Viehzucht beigebracht, das Reparieren und Herstellen von allen erdenklichen Werkzeugen und Geräten. Aber das ist erst der Anfang, meine Lieben! Er kann noch viel mehr!“
    Erstaunt starrten die Leute wie gebannt auf Jack. Eins musste Torwak ihm lassen: Er wusste die Menge in seinen Bann zu ziehen, sie zu verzaubern, an seinen Lippen hängen zu lassen und viel zu viel für bare Münze zu nehmen.
    „Außerdem kann der Kerl kämpfen wie ein Löwe! Als Gladiator oder als Kriegssklave.“
    Torwak zuckte zusammen. Kriegssklave? Tron hatte ihm von denen erzählt. Die Kriegssklaven kamen nur in der kondranischen Armee zum Einsatz. Diese waren nur mit Holzschwertern bewaffnet, die jedoch einen metallfarbigen Anstrich erhielten. Ebenso trugen sie eine metallfarbene, geflochtene Rüstung. In jedem Kampf gegen eine echte Armee geschulter Krieger waren die Sklaven nichts anderes als Opfer. Aber, so hatte ihm Tron erklärt, sie wurden nicht für den direkten Kampf eingesetzt. Nein, mit einem Trupp Kriegssklaven konnten die kondranischen Feldherren die Gegner täuschen. Gegnerische Einheiten für oftmals schlachtentscheidende Momente binden, da

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