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Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition)

Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Pauli
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seiner Truppe weg.
    Ohne weitere Worte zu verlieren, kam Jack zu Torwak, band ihn vom Pferd frei und stellte ihn auf seine gefesselten Beine. Obwohl die bereits gefühllos waren, durchfuhr sie ein stechender Schmerz. Mit aller Kraft versuchte er, nicht umzukippen. Denn er wollte lieber dem Wirt als Fassträger verkauft werden, anstatt als Kriegssklave im Gemetzel zu enden. Dafür musste er aber erstmal auf seinen Beinen stehen bleiben.
    Jaros bewegte sich mühselig zu Torwak, spuckte auf den Boden und musterte ihn mit zugekniffenen Augen.
    „Wenn der Kerl wieder zusammenklappt, hörst du bald von mir, Jack! Diesmal kommst du mir nicht so leicht davon, hörst du?!“, zischte Jaros.
    Jack grinste nur und sagte: „Du hast ein gutes Geschäft gemacht. Wir sehen uns dann heute Abend in deinem Gasthaus. Bis dann ...“
    Jack winkte Georg und Spunk herbei, die ihm willig folgten, aber immer wieder ungläubige Blicke zu Torwak warfen. Jack zischte ihnen etwas für Torwak nicht mehr Hörbares zu und sie verschwanden in der Menge.
    Jaros starrte Torwak direkt in die Augen.
    „Wie lautet dein Name?“
    Bloß keinen Fehler machen ...
    „Purotan“, sagte Torwak spontan.
    „Soso, für mich bist du nur der Sklave, der gehorcht. Denn nur gehorsame Sklaven leben länger.“ Jaros zückte einen Dolch und hielt diesen drohend vor Torwaks rechtes Auge.
    Behäbig machte sich Jaros daran, Torwaks Fußfesseln durchzuschneiden.
    Zufrieden lächelnd sagte er: „Du bist ein gutes Geschäft für mich, egal wie lange du lebst. Die Hände lassen wir erstmal schön auf dem Rücken.“
    Dann zog Jaros ein Seil hervor und band es Torwak eng anliegend wie einem Hund um den Hals. Torwak wusste, dass die Turioner, die die Sklaverei strickt ablehnten, solche Fesseln in der Regel selbst bei Kriegsgefangenen vermieden. Aber da die Kondraner die Sklaverei bewilligten und sogar förderten, wunderte er sich nicht.
    Ich ein Sklave ... verdammt, wie soll ich so Tur in der Schlacht unterstützen? Wie soll ich so meine Mutter retten? Vielleicht hat der kondranische Soldat damals im Nordwald doch recht gehabt. Ein schäbiger Held bin ich. Vielleicht habe ich mich einfach zu lange versteckt und nun ende ich hier. Oder hat Tron doch recht gehabt und ich hätte erst meine Pflicht erfüllen müssen, um dann einen Plan zur Befreiung meiner Mutter festzulegen?
    Er war zu Beginn seiner Reise nur seiner Verzweiflung gefolgt. Er hatte seiner Schwäche nachgegeben und seine Pflicht als Soldat Turions vernachlässigt. War das hier der Preis, den er für seinen Ungehorsam bezahlen musste?
    Jaros Hand klatschte laut auf Torwaks Wange und riss ihn aus seinen Gedanken.
    „Du hast nicht zu träumen, außer wenn ich es dir befehle. Los Sklave, auf geht‘s!“, sagte Jaros und zerrte unbarmherzig am Seil. Torwak leistete erst Widerstand, bemerkte aber bald, dass sich das Seil sogleich in seine Haut schnitt und ihm die Luft nahm. Sofort gab er den Widerstand auf und folgte Jaros.
    Wie ein Hund, der seinem Herrchen folgt, ging es Torwak unablässig durch den Kopf.
    Sich den Plan zurechtzulegen und die Sklaverei vorübergehend zu akzeptieren, war eine Sache, aber vor all den Menschen wie ein Tier an einer Leine weggeführt zu werden, war etwas ganz anderes.
    Jaros führte Torwak mit stolz erhobenem Haupte durch die Straßen Kondors. Er grüßte unterwegs viele Bewohner, die Torwak bewunderten und Jaros zu seinem guten Handel gratulierten. Wie in jeder Stadt machten Neuigkeiten schnell die Runde und verbreiteten sich schneller als viele Feuer. Vor einem kleineren Gebäude hielt Jaros an, lachte breit und band Torwaks Leine an einem eisernen Ring fest, der an der Wand angebracht war.
    „Bin gleich zurück. Du wartest hier erstmal schön brav auf mich, Sklave!“, sagte Jaros und verschwand im Gebäude.
    Das Wort Sklave ließ Torwak kalte Schauer den Rücken hinunterlaufen.
    Sklave …
    Das Seil um seinen Hals war wenigstens lange genug, damit er sich, auf dem Boden sitzend, an die Wand lehnen konnte.
    Erschöpft starrte er vor sich hin. Was war bloß aus ihm geworden?
    Menschen liefen fröhlich an ihm vorbei. Freie Menschen. Nur wie frei waren sie wirklich? War er jemals wirklich frei gewesen? Die Einzigen, die ihm frei vorkamen, waren diese Nachtjäger. Obwohl die einen äußerst fahlen Nachgeschmack hinterließen, sagten sie, was sie wollten. Ja selbst wenn Jack anwesend war, sagte Spunk meist seine Meinung. War dies Freiheit? War er selbst jemals frei gewesen? Eben noch

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