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Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition)

Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Pauli
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Dementsprechend locker war seine Zunge und die Worte sprudelten schwer verständlich aus ihm heraus.
    „Ich sage euch Männer, wenn wir mit dem Biest der Gondraner gegen Tur ziehen, fällt die Stadt innerhalb einer Woche. Stellt euch mal vor! Eine Million Sklaven! Das wird eine fette Beute für uns alle!“
    „Wenn alle versklavt werden, fallen die Preise der Sklaven ins Bodenlose! Dann hat jeder seinen Sklaven“, sagte einer mit tiefer Stimme nachdenklich und fügte lachend hinzu: „oder eine Sklavin.“
    Das Wirtshaus lachte und Becher polterten aneinander.
    „Aber denk dran, Soldat, Tur wird nicht einfach so fallen. Die haben den berüchtigten Tron, Xeron und vergiss mir bloß diesen Torwak nicht!“
    „Ähhh, alles Geschichten von gestern! Jetzt kommen wir, die Kondroner!“
    „Was ist denn mit den Gondranern, den Nordmännern? Die haben auch ein Wörtchen mitzureden!“
    „Also mein Hauptmann hat mir da was anvertraut, aber behalt es für dich“, lallte der Soldat geheimnisvoll. „Die Gondraner sind nur Mittel zum Zweck.“
    „Mittel zum Zweck! Hör einer an!“, johlte einer dazwischen.
    „Keine Ahnung, was das heißt, aber das hat mir mein H - H - Hauptmann gesagt!“, lachte der Soldat und seine weiteren Worte erstickten blubbernd im Bier.
    Jaros kam bei Torwak vorbei und hielt ihn schreiend an, umgehend weitere Fässer hochzutragen. „Los, los, du Drecksack!“, schrie er und verschwand wieder im Wirtshaus.
    Torwak tat erst so, als würde er seinem Befehl Folge leisten. Sobald Jaros verschwunden war, blieb er jedoch stehen und begann umständlich und mit viel Lärm, die Fässer im Vorratsraum von einer Ecke in die nächste zu tragen. Wenn schon mal ein Soldat mit loser Zunge hier war, wollte er soviel wie nur möglich mitbekommen.
    „Ich sag euch, wir zerstören Tur in wenigen Wochen. Torwak und wie die alle heißen, versklaven wir genauso wie die Bauern oder bringen sie um! Prost!“
    „Hört, hört, das ist ein Wort. Wenn es soweit ist, verkauf mir deine Sklaven, einverstanden?“, johlte der Händler.
    Die wissen also immer noch nicht, dass ich gar nicht mehr in Tur bin. Meine Überlebens- und Fluchtchancen sind auf jeden Fall höher, wenn ich nicht als Torwak erkannt werde. Da würde ich wohl gleich umgebracht oder in den tiefsten Kerker in Kondor gesperrt. Aber wie komme ich hier raus?
    Es klopfte an der Tür im Wirtshaus. Torwak hörte die bekannten Schritte von Jaros, der eilig die Tür öffnete.
    „Guten Abend die Herrsch... was willst du, Sklavin?“, fragte Jaros.
    „Guten Abend, Herr. Ich habe den Auftrag meines Herren, ihnen diese Botschaft zu überbringen.“
    „Gib her ... warum zappelst du so rum?“
    „Verzeiht, Herr, aber ich ... ich ... müsste dringend ...“
    „Das Geschäft kannst du im Stall verrichten, Sklavin ...“
    „Hier vor allen Männern, Herr?“
    „Hmm. Da ich deinen Herrn gut kenne, darfst du ausnahmsweise das Plumpsklo meines Sklaven benutzen. Im Keller ...“
    „Pass bloß auf, dass sie nicht zu lange bleibt, Jaros!“, grölten die Besucher.
    Torwak beschäftigte sich weiter mit den Fässern. Aber er wartete gespannt auf die Sklavin, die bald an ihm vorbeigehen müsste. Irgendwoher kannte er die Stimme, da war er sich ganz sicher ...
    „Psst ...“, hörte er kurz danach vom Korridor.
    Vorsichtig ging er zum Durchgang und spähte um die Ecke. Vor ihm stand die Sklavin Myrtha, die er bei seinem Verkauf das erste Mal gesehen hatte. Sie hielt einen Finger vor ihren Mund, schaute ängstlich über die Schulter und sagte: „Lass uns in den Keller gehen, ich muss dringend mit dir sprechen.“
    „Mit mir?“, fragte Torwak verdutzt.
    „Ja, komm einfach und frag nicht so viel“, erwiderte sie und ging lautlos die Treppe zum Keller hinunter.
    Torwak folgte ihr verwundert und gab sich Mühe, mit der Kette so wenig Geräusche wie möglich zu machen. Unten angekommen wartete Myrtha mit weit aufgerissenen Augen bereits auf ihn.
    „Ich weiß, wer du bist“, sagte sie in einem beruhigenden Ton, der jeden Zweifel in Torwak verfliegen ließ.
    „Woher?“, fragte Torwak
    „Ich weiß viel mehr, als du denkst. Versprich mir, dass das, was ich dir jetzt sage, unter uns bleibt ...
    „Wie kann ich dir vertrauen? Ich kenne dich nicht mal.“
    „Wegen dem da ...“, sagte Myrtha und zog ihm mit einer schnellen Bewegung seine beiden Medaillons aus dem Hemd.
    Erschrocken fuhr Torwak zurück und versteckte hastig die beiden Medaillons.
    „Ich weiß, dass du Torwak

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