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Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition)

Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Pauli
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Augen füllten sich mit Tränen. Hastig suchte er die Umgebung ab und schrie mit Leib und Seele: „Ich bin tot! Es ist vorbei! Stärke oder Tod!“
    Bei den Worten verstärkte Torwak seinen Griff um sein Schwert. Aber bevor er weiter reagieren konnte, hatte der Gondraner mit beiden Händen Torwaks Klinge ergriffen, wandte seinen Kopf zur Seite und trieb sich das Schwert tief in die eigene Halsschlagader. Torwak riss sein Schwert zurück - aber es war zu spät.
    Tron sprang zum Gondraner und versuchte, ihm die Wunde mit den Händen abzudrücken. Doch der wehrte sich und schlug mit allen verbliebenen Kräften um sich. Tron fing dessen Arme ein und hielt diese fest, wobei er mit Blut vollgespritzt wurde. Ein älterer Soldat eilte zu Hilfe und versuchte, die Wunde abzudrücken, während Tron die Arme des Gondraners festhielt. Der biss nach den Fingern des Soldaten und schlug seinen Kopf von der einen auf die andere Seite. Seine Bewegungen wurden langsamer und langsamer. Nach einigen wenigen Herzschlägen erlahmte er vollends und das matte Weiß des Todes legte sich auf sein Gesicht. Tron biss die Lippen zusammen, neigte den Kopf und schloss dem Gondraner mit der rechten Hand die Augen.
    „Einer weniger zum Ausfragen. Ruhe in Frieden ...“
    Torwak erhob sich langsam, mit Blut des Gondraners getränkt. Mit leeren Augen schaute er Tron an.
    Der nickte nur und sagte: „Wir sprechen später darüber.“
    Torwak nickte und trat einen Schritt zurück, während Tron den Ort des Geschehens begutachtete. Danach wandte sich Tron an die Soldaten, die bereits die meisten leblosen Körper der gefallenen Gondraner eingesammelt und aufeinandergestapelt hatten und befahl: „Stapelt den Kerl hier gleich obendrauf und verbrennt ...“
    Bevor er seinen Satz beenden konnte, hatte Torwak, ohne ein Wort zu sagen, den schlaffen Körper hochgehoben und trug ihn auf seinen Armen zum Stapel. Bedächtig ging er Schritt für Schritt weiter. Das beschäftigte Treiben um ihn hörte abrupt auf. Alle beobachteten betroffen die Szene, die sich vor ihnen abspielte.
    Torwak spürte den leblosen Körper in seinen Händen. „Ein Leben weniger. Eine erloschene Zukunft mehr“, schoss es ihm unablässig durch den Kopf. Behutsam legte er den Gondraner auf den Stapel zu seinen Kameraden.
    „Ruhe in Frieden ...“, sagte Torwak und rieb dem Toten mit seiner bereits mit Blut besudelten Hand das Gesicht sauber. Tron trat neben Torwak und schaute ihn von der Seite an.
    Mit ruhiger Stimme sagte Tron: „An das Töten gewöhnt man sich nur schwer. Selbst mir jagen manchmal, in den stillen Momenten, wo ich ganz alleine bin, die Gesichter all jener nach, denen ich das Leben nahm.“
    Torwak nickte und seufzte: „Aber ist es richtig, was wir tun, Tron?“
    „Wie sonst sollen wir uns verteidigen?“, fragte Tron mit seiner beruhigend tiefen Stimme.
    „Ich weiß es nicht. Es ist einfach, die Techniken zu trainieren, sie zu üben und zu verfeinern. Aber mit dem umzugehen, was sie anrichten, ist schwerer, als ich dachte ...“
    „Auch das wirst du lernen Torwak. So wie du als Erdling Pete hierherkamst und dich in Turion zurechtgefunden hast, so wirst du lernen, damit umzugehen. Du hast ja einen guten Lehrmeister ...“, mit den Worten klopfte ihm Tron auf die Schulter und grinste.
    Torwak biss sich auf die Unterlippe und nickte betroffen. Tron schrie den Soldaten einige Befehle zu, die Torwak gar nicht richtig wahrnahm. In Gedanken verloren starrte er auf den Leichenberg vor ihnen.
    Wie viele sind das? Dreißig? Vierzig? Wie viele kommen noch dazu? Und wie viele davon werden durch mich sterben? Ich oder sie, Stärke oder Tod ... Der ewige Kreislauf auf Gonran.
    Erst als Torwak die Hitze der von Soldaten hergebrachten Fackeln hinter sich spürte und das zehrende Lodern zu ihm durchdrang, erhob er den Kopf und hörte, was Tron sagte.
    „Torwak? Torwak?! Ist alles in Ordnung mit dir?“
    Torwak schüttelte die Gedanken von sich und nickte ihm mit einem aufgesetzten Lächeln zu, das ebenso rasch verschwand, wie er es auf sein Gesicht presste hatte. Mit einem wissenden Ausdruck in den Augen nickte Tron und zog ihn einige Schritte vom Leichenstapel zurück. Dann befahl Tron den Soldaten, Pech herbeizuschaffen und damit die Leichen zu entzünden. Die Soldaten Turions führten die Befehle umgehend aus.
    Im Lärm der Betriebsamkeit brummte Tron zu Torwak: „Wir müssen König Xeron Bericht erstatten. Folge mir!“
     

 
     
     
     
     
     
     
    2. KAPITEL
     
     
    Tron

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