Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition)
das Schild und fing den Schlag ab. Die nun direkt folgende Attacke des Gegners mit dem Schwert auf Torwaks Körpermitte parierte Torwak mit seinem Beil. Er zog blitzschnell sein Schwert vom Schild zurück und blockierte dem Gegner mit dem Beil sein Schwert. Da der Kondraner zu seinem Verderben versuchte, sein Schwert zurückzuziehen, blieb sein Arm ausgestreckt und schutzlos. Torwak schnitt dem Gegner eine tiefe Wunde auf der Innenseite des Armes über die Schlagader. Das Blut spritze sofort in hohem Bogen. Der Gegner hielt sich schreiend den Arm und ging zu Boden. Torwak schnappte sich den Schild des Gegners und hielt ihn in seiner Linken, zusammen mit dem Beil.
Bis zu den Zähnen bewaffnet erledigte er einen Gegner nach dem anderen. Fokussiert auf seine Aufgabe hatte er nicht bemerkt, wie sich die Reihen der Turioner unter dem nicht enden wollenden Ansturm der Kondraner immer weiter lichteten.
In einem kurzen Augenblick der Ruhe spähte Torwak zum Ende der Stra ß e und bemerkte zu seinem Entsetzten, dass die Stra ß e über und über mit eisern schimmernden Helmen der Kondraner gefüllt war. Sie standen Schulter an Schulter und rückten unbeeindruckt weiter vor. Egal wie viele er tötete, es kamen für jeden Toten zwei neue Feinde auf ihn zu.
„Kommandant, wir können nicht mehr lange hierbleiben …“, schrie Torwak über die Schulter, während er auf Gegner einschlug.
„Der Kommandant ist gefallen, Torwak“, sagte eine Stimme hinter ihm. Torwak versetzte einem Gegner den Todesstoß und schaute zu Boden. Tatsächlich: Der Kommandant hatte eine entstandene Lücke in den Reihen seiner Männer gefüllt und war für den edlen Mut nun gefallen. Da lag er, zu Torwaks Fü ß en. Auf den Straßen Turs zusammen mit einigen toten Turionern und Hunderten von frischen gondranischen Leichen.
„Du hast nun das Kommando!“, sagte dann die Stimme hinter ihm.
Torwak erstarrte innerlich, da kam auch schon das nächste feindliche Schwert auf ihn zugezischt.
Lange überleben wir das hier nicht mehr. Die Kondraner sind uns fast ebenbürtig … Unsere Reihen schwinden, während die unerschöpflichen Nachschub haben.
Es war an ihm, die Verantwortung zu übernehmen. Er befahl: „Erste Reihe: Haltet die Stellung! Zweite Reihe: Öffnet das Tor und bildet um den Eingang ein Kreis! Meldet euch, wenn ihr bereit seid!“
„Jawohl!“, schrien die Soldaten hinter ihm mit Erleichterung in der Stimme.
Nein, er würde seine Männer nicht einfach Opfern. Sie hatten lange genug die Stellung gehalten. Der König war bestimmt weit genug weg. Er würde seine Männer sinnvoll einsetzen. Für jeden Turioner mindestens zehn tote Feinde!
„Bereit, Torwak!“, schrien die Soldaten der zweiten Reihe hinter dem Tor hervor.
Zu seiner Linken und Rechten stand nur noch eine kleine Reihe Turioner. Alle kämpften wie die Löwen.
Die wahren Helden Turs …
Abermals stand ein Gegner vor Torwak und stach sofort nach seinem Herzen. Er parierte den Schlag mit dem Schwert und rammte dem Gegner in derselben Bewegung blitzschnell das Beil unter dem Helm hindurch zwischen die Augen. Der Gegner schielte auf das Beil, zitterte. Torwak riss es heraus und wandte sich bereits dem nächsten Gegner zu.
„Langsam zurückfallen!“, schrie Torwak.
Gehorsam fielen die Turioner Schritt für Schritt kämpfend zurück Richtung Tor. Nur zu seiner Linken blieb ein Soldat stur stehen und kämpfte wie eine Furie einen Gegner nach dem anderen in Grund und Boden. Der Soldat hatte eben … Halt, da fielen Torwak die langen Haare auf. Aus dem Augenwinkel erkannte er, dass es sich dabei um seine Mutter handelte.
„Mutter, zurück!“, schrie er.
Seine Mutter hielt gerade einen Kondraner als lebenden Schutzschild vor sich und tötete einen anderen mit einem gezielten Stich ins Herz. Als sie Torwaks Stimme hörte, brach sie ihrem ‚Schutzschild‘ mit einem Ruck das Genick und lie ß ihn wie einen hei ß en Sack Kartoffeln auf den Boden fallen.
„Komme schon!“, sagte sie. Ihre weibliche Stimme im Gemetzel stellte für Torwak einen puren Kontrast dar. Unpassend, aber ihre Stimme verhie ß inmitten des Mordens Hoffnung.
Seine Mutter stand schon bald neben ihm und sie zogen sich zurück. Sie drängten sich dichter und dichter aneinander, um durch die Enge des Tores zu passen. Torwak wusste von seinen früheren Besuchen, dass der Palast von einer mächtigen Mauer umgeben war. Au ß erdem war, auf seine Idee hin, im Innern des Palastes eine kleine Wehranlage gebaut
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