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Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition)

Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Muther , Urs Muther
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ein paar Tage unterkommen könnte. Die Grünhäute hatten sich noch im Wagen umgezogen. Ihre für die Gegend ungewöhnliche Garderobe tauschten sie gegen einfache und unauffällige Kleidungsstücke ein, die sie zuvor vom Bauern erhalten hatten. Mit ein paar Handgriffen hatten sie sie auf die richtige Größe gebracht. Es sah zwar nicht schön aus, aber es für ihre Zwecke reichte es völlig aus. Nun unterschieden sie sich äußerlich kaum mehr von den Grünhäuten, die in der nördlichen Ödnis lebten. Snip hoffte inständig, dass ihnen jetzt keine Patrouille über den Weg lief. Aber sie hatten Glück. Keine Menschenseele kreuzte ihren Weg . Gegen Morgen erreichten sie das raue Land der Ödnis. Bereits der erste Anblick der Landschaft machte ihnen deutlich, warum es den Quandaliern so schwer fiel, die Banden dort auszuräuchern. Wie schäumende Wellen ragten die Felsen vor ihnen auf. Zugleich stieg das Gelände allmählich an. Dieses Gelände ermöglichte zahllose Verstecke. Wer nicht gefunden werden wollte, der blieb verborgen. Die schmalen Wege durch die Ödnis schlängelten sich durch die Felsen. Viele Stellen eigneten sich hervorragend für einen Hinterhalt. Äußerst gefährlich für jeden Militärtrupp, der sich hierher wagte. Snip und seine Freunde schritten wahllos auf einen der Wege zu, die in die Ödnis hinein führten. Irgendwo dort vor ihnen musste die Turmruine liegen. Langsam und mit den Händen an ihren Waffen folgten sie dem Weg. Der Felsen neben ihnen ragte stellenweise steil auf. Hier und da wuchsen einige spärliche Gräser und trockene kleine Büschen. Eidechsen und andere anspruchslose Tiere huschten auf der Suche nach Schatten umher. Trostlos. Nach einer Weile weitete sich der Weg und mündete in eine kleine Ebene, von der wiederum eine Vielzahl von Wegen abzweigte. Das ganze hatte schon etwas von einem Labyrinth. Bikka versuchte sich den Weg zu merken. Als Fährtensucher schien er dafür prädestiniert. Wieder entschieden sie sich für einen Weg der sie vermeintlich weiter in Richtung Norden führte. Sie hatten erst ein kurzes Stück an Weg zurückgelegt, da hörten sie vor sich ein Geräusch. Es klang nach Schritten, die sich zügig näherten. Leise Stimmen mischten sich dazu. Hastig schauten die drei sich um. Hier gab es nichts, wo man sich verstecken konnte, und Weglaufen erschien ihnen auch nicht als eine gute Idee . Im nächsten Moment kamen bereits zwei Hobgoblins um die Ecke gebogen. Weitere folgten ihnen. Sie stutzten kurz, als sie die drei Fremden sahen und griffen dann instinktiv nach ihren Waffen. Immer mehr Grünhäute kamen dazu; darunter auch ein paar Orks und Goblins. Insgesamt standen jetzt vielleicht 25 Grünhäute vor ihnen, wenn nicht noch mehr hinter der Biegung warteten. Angriffslust lag in der Luft. Geistesgegenwärtig hob Snip die Arme. Die anderen taten es ihm gleich. „Wir sind keine Feinde.“, rief er laut. Diese Bemerkung sorgte kurzzeitig für Diskussionsstoff bei den Banditen. Ein reges Stimmgewirr entfaltete sich, doch konkrete Äußerungen ließen sich kaum herausfiltern. Nur eine hohe zeternde Stimme forderte immer wieder: „Lasst sie uns töten!“ Zum Glück für die drei Gefährten konnte der Träger dieser Stimme sich nicht durchsetzen. Stattdessen trat ein Hobgoblin mittleren Alters einen Schritt vor und wandte sich an die drei Fremden: „Wer seid ihr und was habt ihr hier zu suchen?“ In seiner Stimme schwangen Unsicherheit und auch eine gute Portion Aggressivität mit. Eine gefährliche Mischung. Das spürte auch Snip, und so wählte er seine Worte mit Bedacht. Nachdem er kurz ihre Namen genannt hatte, begann er mit der Geschichte, die er sich bereits unterwegs für genau solche Fälle zurechtgelegt hatte. „Sie sind tot!“, rief er mit verzweifeltem Unterton, „Alle tot. Die verdammten Soldaten haben sie alle umgebracht. Unsere ganze Bande. Nur wir konnten entkommen.“ Und nach einer kleinen Kunstpause fügte er noch hinzu: „Bitte helft uns!“ Der Verstand des Anführers arbeitete sichtlich ob der Bitte der Fremden. Denn wenn das stimmte, was der Goblin da sagte, dann waren Soldaten in der Gegend. Und das bedeutete akute Gefahr. Sollte er hingegen lügen, dann handelte es sich bei den dreien vielleicht um Spione, die einen Angriff auf die Bande vorbereiten sollten. Gegner hatten sie genug. Auch das konnte zu einer gefährlichen Situation führen. Hilflos schaute er sich nach den erfahrenen Kriegern in der Bande um und rief sie zu sich. Wieder

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