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Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition)

Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Muther , Urs Muther
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eine Bande. Dann allerdings gab es wenig zu lachen für die Grünhäute. Die Banden waren sich auch untereinander nicht immer einig. Häufig gab es gewaltsame und bewaffnete Auseinandersetzungen, die schlimmstenfalls die Auslöschung einer ganzen Bande zur Folge hatte. In der Ödnis galt nur eine einzige Regel, und das war das Gesetz des Stärkeren. Daran hielt sich jeder, der hier leben bzw. überleben wollte. Die Nacht hatte schon ihren Höhepunkt überschritten, als sie endlich zum Ende ihrer Planungen kamen. Müde und erschöpft fielen sie in ihre Betten. Am nächsten Morgen suchten sie noch ein paar Dinge zusammen, die sie für die Reise benötigen würden. Dann verabschiedete sich Johan van Lien und machte sich auf den Weg nach Süden. Der Vampirjäger würde ihnen fehlen. Auch wenn Snip sich insgeheim freute, dass ihm nun keiner mehr hineinregierte. Die Grünhäute sagten den Bauersleuten nochmals herzlichen Dank. Snip drückte ihnen mit einem freundlichen Lächeln noch ein paar Goldmünzen in die Hand. Dann stiegen sie auf Kaskos Wagen und rumpelten ebenfalls davon.
     

Kapitel 22
     
    ‚Ich hasse es, mit diesen Dingern zu reisen.’, dachte Lord Cedric beim Anblick des Luftschiffes. Gerade hatte es am Turm festgemacht. Seine Lakaien begannen sofort damit, es zu beladen. Er traute diesen fliegenden Schiffen nicht. Schiffe gehörten aufs Wasser. Und auch das war schon gefährlich genug. Aber durch die Luft segeln? Hätten die Götter gewollt, dass die Menschen fliegen, hätten sie ihnen Flügel gegeben. Aber manchmal musste es halt doch sein. So wie jetzt. Lord Cedric stand am Rand der Plattform und blickte auf das geschäftige Treiben vor sich. Sie hatten es eilig. Die Nachricht von Barocha de la Cruz war erst kurz zuvor eingetroffen. Und sie hatte für mächtig Wirbel gesorgt. „Barocha de la Cruz!“ Cedric murmelte den Namen mit zusammengebissenen Zähnen. Er war wütend auf den Magier; mehr noch: er war außer sich. Zum zweiten Mal hatte er versagt. Die grenzenlose Arroganz Barochas hatte dafür gesorgt. All seine Pläne drohten zu scheitern. Das konnte, das durfte nicht sein. Gerade marschierte ein Trupp Soldaten in das Luftschiff. Der Baron würde die Sache selbst in die Hand nehmen müssen – selbst wenn das bedeutete, dass er das Luftschiff besteigen musste. Er wusste noch nicht ganz genau, was er mit dem Magier anstellen würde. Den Tod hatte er verdient. Das war klar. Bei diesem Gedanken strich der Baron über die Klinge des Rapiers, das an seinem Gürtel hing. Aber vielleicht konnte er vorher doch noch von Nutzen sein. Zumindest hatte er in der Botschaft angedeutet, dass er etwas Wichtiges entdeckt habe. Die Lakaien hatten das Schiff inzwischen fast fertig beladen. Auch die Soldaten standen bereit, um ihren Herrn zu empfangen. Mit langsamen Schritten setzte sich Lord Cedric in Bewegung. Seine Unsicherheit ließ er sich in keiner Weise anmerken. Ohne die Grüße der Soldaten zu erwidern kletterte er auf die Brücke und stellte sich neben den Kapitän. Dann legte das Luftschiff ab und schlug Kurs ein in Richtung Osten.
     

Kapitel 23
     
    Die Enge des Wagens ging ihnen mächtig auf den Geist. Orks und Goblins waren einfach nicht dafür gemacht, auf so engem Raum eingepfercht zu sein. Mit unbarmherziger Langsamkeit vergingen die Stunden. Die Reise nach Norden verlief unspektakulär. Nachdem sie die zentrale Zone um die Hauptstadt verlassen hatten, gab es nur noch Weiden und Felder. Dazwischen einige Höfe und Dörfer. Kontrolliert hatte man sie überhaupt nicht. Offenbar interessierte es die Quandalier nicht sonderlich, wer da die Region um die Hauptstadt verließ. Das Rumpeln und Vibrieren des Wagens machte die Passagiere schläfrig. Weitgehend dösten sie vor sich hin. In Gedanken ging Snip immer wieder ihren Plan durch. Er war riskant und in Teilen unwägbar. Aber einen besseren hatten sie einfach nicht gefunden. Gegen Abend des dritten Tages näherten sie sich allmählich der Nordgrenze Quandalas. Kasko steuerte ein Dorf in der Nähe an. Kurz bevor er es erreichte, hielt er für einen Moment an. Im Schutz der Dunkelheit stiegen die drei Gefährten vom Wagen und liefen zu Fuß weiter in Richtung Norden. Ihre Reittiere konnten sie auf dem felsigen Untergrund der Ödnis nicht gebrauchen. Auch die Grünhäute dort verwendeten selten Reittiere. Und so würden sie als Fußgänger am wenigsten auffallen. Unmittelbar danach rollte der Wagen weiter. Kasko fragte im Dorf nach einem Quartier, wo er für

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