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Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition)

Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Muther , Urs Muther
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ging das Palaver los. Ein Goblin, der schon recht alt schien und das linke Bein ein wenig nachzog, warf ihnen dabei mehrfach böse Blicke zu. Offenbar schien er ihnen nicht zu trauen. Nach längerer Diskussion kamen sie doch zu einer Entscheidung. Der Hobgoblin trat einen Schritt vor. Snip und seine Freunde spürten die Anspannung in sich, und sie machten sich bereit, bis zum letzten Blutstropfen zu kämpfen. „Also gut“, sagte der Anführer, „wir werden euch in unsere Familie aufnehmen. Gute Kämpfer können wir immer gebrauchen. Mein Name ist York und was ich sage, ist Gesetz. Wenn ihr das akzeptiert und eure Fähigkeiten zum Wohl der Familie einsetzen wollt, dann seid uns willkommen.“ So wurden Snip, Nogg und Bikka ganz offiziell zu Banditen und Plünderern. Während der nächsten Tage lernten sie viel über das Leben in der Ödnis. Wie erwartet ging es hier rau und erbarmungslos zu. Jeder Fehler konnte der letzte sein. Yorks Bande – oder Familie, wie er sie nannte – umfasste rund fünfzig Krieger. Sie lebten in einem kleinen versteckten Tal, das von außen nicht einzusehen war. Der einzige Zugang führte über einen schmalen Pfad, den man im Vorbeigehen meist übersah. Dieser Zugang ließ sich auch mit wenigen Kriegern gut verteidigen. Im Tal selbst traf man auf ein Sammelsurium der unterschiedlichsten Hütten und Zelte. Ihr Zustand war mitunter so erbärmlich, dass man Sorge hatte, auch nur laut zu niesen, um nicht eine Hütte zum Einsturz zu bringen.
    York bewohnte die größte und stabilste Hütte im Lager. Diverse Beutestücke dekorierten die Eingangstür und legten Zeugnis von den Heldentaten des Anführers ab. Zwei Wächter standen permanent davor. In der Mitte des Tals befand sich ein freier Platz mit mehreren Feuerstellen. Hier versammelte sich die Bande abends, um zu essen, zu saufen und zu feiern. Über dem Lager hing ständig ein Geruch, der sich aus Alkohol, Tabak, Fäkalien und anderen nicht näher zu bezeichnenden Ausdünstungen zusammensetzte. Eine echte Männergesellschaft, obwohl auch Frauen und Kinder in dem Lager lebten. Allerdings bekam man sie recht selten zu Gesicht. Die meiste Zeit verbrachten sie in den Zelten und Hütten. Und zu melden hatten sie auch nichts. Snip und die anderen beiden bekamen eine marode Hütte zugeteilt, die schon eine ganze Weile freizustehen schien. Hier konnten sie fürs erste wohnen. Schnell zeigte sich, dass es eine Reihe „Familienmitglieder“ gab, die die drei Fremden misstrauisch beäugten. Insbesondere der alte Goblin, der auf den Namen Hapnigs hörte, zeigte seine Skepsis ganz offen. Er war es auch, der einige Tage zuvor mit seiner Fistelstimme so vehement den Tod der Fremden gefordert hatte. Jedes Mal, wenn sie ihm begegneten, schaute er sie mit hasserfülltem Blick an. Die drei interessierte das nicht. Sie verhielten sich so unauffällig wie möglich und passten sich den Gepflogenheiten im Lager an. Zugleich versuchten sie Informationen über die Gegend und vor allem über die alte Turmruine zu sammeln. Doch das gestaltete sich überaus schwierig; denn die meisten hielten lieber Abstand zu den Fremden. „Wir müssen ihr Vertrauen gewinnen.“, sagte Snip am Abend zu seinen Freunden. Aber keiner wusste so recht, wie sie das anstellen sollten. Schon am nächsten Morgen sollten sie ihre Chance erhalten. Kaum stand die Morgensonne am Himmel, ließ York seine Krieger in der Mitte des Lagers antreten. Verschlafen fand sich die Meute ein. Die Augen waren bei vielen noch klein. So manch einer gähnte aus vollem Hals. Eine disziplinierte Truppe sah anders aus. „Wir werden heute einen Beutezug unternehmen.“, tat der Anführer kund. Ein lautes Jubeln kam als einhellige Antwort zurück. Automatisch stimmten auch die drei Neu-Banditen mit ein. Dann stellte York die Gruppe zusammen, die den Überfall durchführen sollte. Rund zwanzig Krieger sollten es sein, darunter auch Snip und seine beiden Gefährten. Die Führung der Gruppe übertrug er dem alten Hapnigs. Snip überschlug sich nicht gerade vor Freude über diese Wahl. Sie würde besonders vorsichtig sein müssen, um nicht plötzlich ein Messer in den Rücken zu bekommen. Nach der frohen Botschaft durch den Hauptmann gönnten sich alle erst mal ein Frühstück. Anschließend rüsteten sie sich aus und machten sich auf den Weg. Ein bunter Haufen – zu allem entschlossen. Mit gemischten Gefühlen betrachtete Snip ihre Situation. Auf der einen Seite bekamen sie nun endlich eine Gelegenheit, ihre

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