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Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition)

Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Muther , Urs Muther
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lange bei sich trug. Jetzt zog der Goblin sein Amulett aus der Jacke und legte es neben die zweite Rune. Und sogleich spürte er ein leichtes Kribbeln in den Fingerspitzen. ‚Sie reden miteinander.’, schoss es ihm durch den Kopf. Und so absurd diese Idee auch klang, Snip wusste, dass da etwas dran war. Erleichtert nahm er sein Amulett wieder an sich, schloss das Kästchen und verstaute es sorgfältig in seinem Gepäck. Nun mussten sie nur noch hier heraus kommen. Aber das war wohl leichter gesagt als getan. Während der nächsten Stunden suchten sie den Tempel weiter ab und achteten auf alles, was ihnen möglicherweise helfen könnte, den Weg an die Oberfläche zurückzufinden. Zugleich stellten sie fest, was für gewaltige Ausmaße das Gebäude überhaupt hatte. Schweigend schritten sie von Raum zu Raum und schauten sich alles ganz genau an. Ihr Verstand arbeitete auf Hochtouren. Da plötzlich meldete sich Dugginworth zu Wort. „Ich glaube, ich habe da eine Idee.“ Gebannt hörten sie sich an, was er zu sagen hatte. Dann erklärten sie ihn für verrückt. Dennoch liefen sie los, um die Dinge zu besorgen, die er benötigte. Zusammen mit Nogg schleppte der Forscher einen großen intakten Glasquader in den Turm, bei dem sie durchs Fenster eingestiegen waren. Bikka lief in eine kleine Werkstatt, die sie entdeckt hatten, und raffte allerlei Werkzeug und andere Dinge zusammen. Snip seinerseits begab sich auf die Suche nach Tierfellen, die offenbar früher einmal zur Dekoration gedient hatten. Auch sie brachten ihre „Beute“ nach oben in den Turm. Dort löste Dugginworth zunächst vorsichtig die obere Glasplatte aus dem Quader. Dann überprüfte er die Dichtigkeit der übrigen Verbindungen. Mit Hilfe einer klebrigen Masse, die in der Werkstatt herumgelegen hatte, verstärkte er die Verbindungen noch einmal. Schließlich bestrich er auch die Kanten der Oberseite des Quaders mit der Masse, ohne den Deckel wieder aufzulegen. Unterdessen hatten die Goblins aus den Fellen große Säcke genäht, die Nogg mit Luft aufblies und fest verschloss. Die Ballons befestigten sie mit langen Seilen an dem Glaskasten und ließen diese aus dem Fenster heraushängen. Sofort stiegen sie im Wasser auf und zerrten bereits ein wenig an dem Kasten. Als dann soweit alles vorbereitet war, schnappte der Ork sich einen großen Vorschlaghammer und hieb auf die Wand des Turms direkt neben dem Fenster. Die anderen unterstützten ihn mit kleineren Werkzeugen dabei. Zunächst stemmte sich die Magie des Turmes gegen diesen Angriff von innen. Sie war darauf programmiert zu bewahren. Aber ihre Kraft reichte inzwischen nicht mehr aus, um gegen die rohe Gewalt des Orks zu bestehen. Kleine Brocken splitterten von der Wand ab. Ihnen folgten immer größere. Wasser lief in dünnen Rinnsalen durch die Wand über den Boden und dann die Treppe hinab. Mit einem lauten Krachen brach schließlich die Wand ein. Hastig legten die vier die verbliebene Glasplatte oben auf den Kasten, stiegen hinein und schoben sie dann von innen ganz in Position. Das Wasser strömte jetzt reichlich. Der Wasserspiegel im Turm stieg schnell an. Allmählich begann der Glasbehälter zu schwimmen. Die Ballons außerhalb des Turms zerrten weiter an dem Kasten, der in schwimmendem Zustand weniger Widerstand erzeugte. Ihrer Natur folgend, stiegen sie langsam nach oben. Dabei zogen sie den Glaskasten Stück für Stück aus dem Turm .
    Mit sorgenvollen Blicken beobachteten die vier Passagiere das Geschehen. Wenn sie jetzt irgendwo hängen blieben, dann hatten sie ein ernsthaftes Problem. Nogg schloss einfach die Augen. Er hatte genug Wasser für sein ganzes Leben gesehen, und ob er sich jemals wieder waschen würde, konnte er im Moment nicht sagen. Ihr Gefährt bewegte sich gemächlich durch das Loch in der Turmwand und glitt haarscharf an einem Mauervorsprung vorbei. Ein paar Zentimeter weiter nach rechts und sie hätten festgesessen. Dann endlich waren sie durch. Ihr gläsernes Gefährt hing einen kurzen Moment fast bewegungslos im Wasser. Schließlich bekam es, getragen von den Ballons, Auftrieb. Langsam, aber stetig stiegen sie auf. Der Tempel der Naigar verschwand im Dunkel des Sees unter ihnen. Als sie endlich die Wasseroberfläche durchbrachen, konnte keiner etwas sagen. Aber das Glück sprach aus ihren Gesichtern. Dankbar schauten sie auf Dugginworth und klopften ihm aufmunternd auf die Schultern. Mit vereinten Kräften stießen sie den Deckel des Kastens auf, sprangen über Bord und

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