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Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition)

Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Muther , Urs Muther
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ein hölzernes Kästchen, das die Grünhäute stark an dasjenige erinnerte, das sie unter der Turmruine gefunden hatten. Fast zärtlich strich Snip kurz über die Glasplatte und seufzte. Dugginworth beobachtete die Szene aufmerksam. „Das habt ihr also gesucht.“ Diese Worte waren keine Frage, sondern eine Feststellung, und so nickte Snip auch nur einfach. „Dann sollten wir versuchen, es da herauszuholen.“, fuhr der Forscher fort. Nogg verstand das als Auftrag und holte mit seinem Ellenbogen zum Schlag aus. Im letzten Moment konnte Dugginworth ihn noch zurückhalten. Überrascht schaute der Ork den Menschen an. „Das würde ich an eurer Stelle nicht tun.“, sagte der Forscher und rollte mysteriös mit den Augen. „Die See-Elfen werden bestimmt eine entsprechende Sicherung eingebaut haben. Und glaubt mir: Ihr wollt gar nicht wissen, was deren Fallen einem alles antun können.“ Augenblicklich zog Nogg die Hände zurück und trat einen Schritt nach hinten. Snip schaute den Forscher an. „Habt ihr eine Idee, wie wir dann den Altar öffnen können?“ „Keine Ahnung!“, gab der zurück, „Aber es wird wohl irgendwo einen Mechanismus geben.“ Sorgfältig suchten sie Altar und Sockel ab. Aber sie fanden nichts. Keine Stelle, die sich drücken, drehen, schieben oder ziehen ließ. Enttäuschung machte sich unter ihnen breit. So dicht davor und zugleich so unendlich weit entfernt. Doch Snip gab nicht so leicht auf. Noch einmal ging er alles durch. Wieder nichts. Um den Kopf frei zu bekommen, marschierte er langsam durch die große Halle. Dugginworth begleitete ihn still. Mit erfahrenem Blick musterte er alles noch einmal ganz genau. Vor allem die Inschriften auf den Säulen zogen seine Aufmerksamkeit auf sich. Dort wurden Heldentaten auf Naigar besungen. Ihr epischer Kampf gegen die finsteren Götter und ihr triumphaler Sieg. Dem Forscher fiel auf, dass immer wieder von den magischen Augen der Naigar die Rede war. Mit ihnen blendete sie Gegner, brachte Gebäude zum Einsturz und öffnete selbst mächtige Tore . Dugginworth stutzte. ‚Tore öffnen!’, hallte es in seinem Kopf wider. Er legte den Kopf in den Nacken und betrachtete ausgiebig das riesige Abbild der Göttin. Insbesondere ihr Gesicht und die besagten Augen nahm er unter die Lupe. Genau konnte er es nicht erkennen, aber irgendwie schien da etwas zu sein bei den Augen. Schnell rief er Bikka zu sich. Der hatte die mit Abstand besten Augen von ihnen allen. Er wies auf die Stelle. „Kannst du da oben etwas erkennen?“ Bikka schaute konzentriert, bewegte seinen Kopf leicht hin und her. „Da glänzt etwas. Vielleicht ein Stück Metall. Ich bin mir aber nicht ganz sicher.“ Dugginworth drehte an den Spiegeln seiner Lampe. Der Lichtstrahl wurde schmaler und noch stärker gebündelt. Dann zielte er mit ihm auf die Augenpartie der Göttin. Und siehe da, das Licht wurde von dort zurückgeworfen und erzeugte einen Lichtpunkt auf dem Boden der Halle. Überrascht zog er die Lampe kurz zurück. Die Reflexion verschwand augenblicklich. Wieder richtete er die Lampe auf die Augen. Erneut wurde der Strahl umgelenkt und markierte einen Punkt auf dem Boden. Eine Idee nahm in seinem Kopf Gestalt an. Langsam bewegte er sich, während er mit der Lampe weiterhin auf die Augen der Göttin zielte. Der Lichtpunkt wanderte ebenfalls. Ganz wie bei einem Spiegel. Jetzt wurde er mutiger. Gezielt bewegte er sich durch den Raum. Der Lichtpunkt wanderte kontinuierlich auf den Altar zu. Die Grünhäute beobachteten den Vorgang fasziniert. Schließlich erreichte das Licht den Altar. „Noch etwas mehr links.“, rief Bikka ihm von dort aus zu. Er hatte den Plan des Menschen verstanden. Noch einmal korrigierte Dugginworth seine Position. Da traf der Lichtpunkt genau mittig auf die Glasplatte. Ein lautes Klicken ertönte, dann ein kratzendes Geräusch. Die Glasplatte schob sich wie von Geisterhand zur Seite. Das Holzkästchen war zum Greifen nahe. Vorsichtig griff Bikka danach und hob es wie ein rohes Ei aus dem Altar. Insgeheim rechnete er jeden Moment mit irgendeiner Katastrophe. Doch die blieb aus. Triumphierend hielt er das Kästchen hoch. Snip geriet außer sich vor Freude. So schnell seine Beine ihn trugen, rannte er auf den Wolfsreiter zu. Auch die anderen kamen zügig angelaufen, um einen Blick in das Kästchen zu werfen. Die Spannung stieg ins Unermessliche, als Snip den Deckel vorsichtig öffnete. Sie war da. Die zweite Rune. Ganz ähnlich dem Amulett, das Snip schon so

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