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Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition)

Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Muther , Urs Muther
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schwammen zurück ans Ufer. Völlig ausgepumpt blieben sie dort erst einmal für eine ganze Weile liegen.
     

Kapitel 31
     
    Die Bilder in der großen Messingschale waren seit einigen Minuten verblasst. Jetzt stand die milchiggraue Flüssigkeit ruhig und regungslos darin, so als wäre nie etwas gewesen. Dabei hatten Lord Cedric und Barocha de la Cruz noch kurz zuvor höchst interessante Bilder darin gesehen: Grünhäute unter Wasser, die zweite Rune. Zufrieden wandte sich der Baron an den Zauberer: „Na siehst du, es geht doch. Warum nicht gleich so? Muss ich denn immer erst böse werden?“ Mit gemischten Gefühlen schaute der Zauberer seinen Herrn an. Sein Rücken schmerzte noch immer von der harten Bestrafung, die er über sich ergehen lassen musste. Gut, es gefiel ihm immer noch besser ausgepeitscht zu werden, als den Kopf zu verlieren. Aber er empfand es als eine tiefe Demütigung. Am liebsten hätte er mit Feuerbällen um sich geworfen. Aber das hätte unweigerlich seinen Tod nach sich gezogen. So hatte er sich zähneknirschend in sein Schicksal gefügt. Immerhin konnte er Lord Cedric etwas im Austausch für sein Leben anbieten. Nachdem sich gezeigt hatte, dass die Jagd auf die Grünhäute kläglich in die Hose gegangen war, probierten sie es nun mit einem subtileren Plan. Sollten die Grünhäute doch weiterhin die Drecksarbeit machen und die Artefakte suchen. Sollten sie die Gefahren auf sich nehmen und ihr jämmerliches Leben riskieren. Am Ende würden sie ihnen die Beute einfach abnehmen und die Macht über die Krone für sich reklamieren. In der Zwischenzeit konnten sie mit Hilfe der Messingschale immer wieder einmal kurze Einblicke in den Fortschritt ihrer Bemühungen bekommen, um dann den richtigen Moment für ihr Eingreifen bestimmen zu können. So einfach erschien das Leben, wenn man seine grauen Zellen ein wenig anstrengte. Mit einem arroganten Grinsen auf dem Gesicht lehnte sich Barocha de la Cruz auf seinem Stuhl zurück und zuckte augenblicklich vor Schmerz zusammen. „Verdammt!“, fluchte er leise vor sich hin. Lord Cedric verzog keine Mine.
     

Kapitel 32
     
    Lange hatten sie nicht mehr so gut geschlafen, wie diese Nacht in Dugginworths’ Baumhöhle. Die ganzen Anstrengungen und Anspannungen der letzten Tage fielen nun ein wenig von ihnen ab. Es hatte sich gelohnt, am Ball zu bleiben, all die Entbehrungen und Gefahren auf sich zu nehmen. Am nächsten Morgen bereitete der Forscher das Frühstück für sie: helles Brot, gebratenen Speck und merkwürdige rote Bohnen. Nogg rümpfte schon allein des Geruchs wegen die Nase und begnügte sich mit dem Speck. Die anderen beiden probierten artig die ungewohnte Kost, konnten sich aber auch nicht so wirklich damit anfreunden. Dann überlegten sie gemeinsam, wie sie wohl von der Insel wegkommen könnten. „Das sollte eigentlich kein Problem sein.“, sagte da Dugginworth, „Ich erwarte in etwa zwei Wochen ein Schiff, das mir Vorräte bringt. Das kann euch sicher mit zurück nehmen.“ „Ihr solltet nicht vergessen, dass wir als Grünhäute nicht gern gesehen sind.“, gab Snip zurück. Dugginworth lächelte. „Rein zufällig ist der Kapitän des Schiffs mein Bruder. Und meine Freunde sind auch seine Freunde. Er wird euch mit Freuden zu einem sicheren Hafen bringen, damit ihr eure Reise fortsetzen könnt.“ Die Minen der drei Gefährten hellten sich schlagartig auf. Endlich mal gute Aussichten.
    Während der nächsten beiden Wochen genossen sie die Zeit auf der Insel und pflegten ihre geschundenen Leiber. Um nicht wieder auf unliebsame Inselbewohner zu treffen, blieben sie in der Nähe des Sees. Aber auch hier gab es viel zu sehen und zu entdecken. Einige Ruinen galt es zu erkunden und Weiteres über die See-Elfen und deren Geschichte zu lernen. Ein besonderes Highlight ereignete sich, als die drei in einem Keller eine Geheimtür entdeckten. Offenbar war hier bislang noch kein Forscher eingedrungen. In dem kleinen Raum hinter der Tür fanden sich zahlreiche Kunstgegenstände, Münzen und Edelsteine. Ein kleines Vermögen. Außerdem stieß Snip auf eine Kugel aus dunklem Stein. Sie wirkte eher unscheinbar, vielleicht zwölf Zentimeter im Durchmesser. Ihre Oberfläche erschien völlig glatt. Keine Verzierung, keine Inschrift. Die meisten hätten sie angesichts der beeindruckenden anderen Schätze rundherum sicher liegen lassen. Aber Snips langjährige Erfahrung sagte ihm, dass er sich diese Kugel einmal näher anschauen sollte. Mit geübtem Griff zog

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