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Die Chroniken von Ninavel – Die Blutmagier

Die Chroniken von Ninavel – Die Blutmagier

Titel: Die Chroniken von Ninavel – Die Blutmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Schafer
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mich als ahnungslosen Todesboten, denn ich brachte seiner derzeitigen Geliebten das Gift, an dem sie starb. Der Magier störte sich nicht an dem Mord, er wollte nur ein neues Spielzeug haben. Und Jylla war liebend gern bereit, dieses Spielzeug zu sein.
    »Die Sache war die: Sie brauchte Geld, viel Geld, weil der Kerl an Nobelfrauen gewöhnt war.«
    »Du hast ihr dein Geld gegeben?«, fragte Cara ungläubig.
    »Nein!« Die Fensterbank knarrte unter meiner Faust. »Sie hat sich immer um die Geldangelegenheiten gekümmert und kam deshalb an unsere gemeinsamen Konten im Haus Shasnin ran. Aber dieses Geld reichte ihr wohl nicht, denn sie hat sich auch meine Ersparnisse für Melly verschafft. Sie hat mir alles gestohlen, jeden Kenet, den ich besaß. Sie meinte, ich bräuchte es nicht und würde in der neuen Saison viel mehr einnehmen als das.«
    Ich sah es noch vor mir, wie sie dastand in unserer schon halb leer geräumten Wohnung und mir ruhig eröffnete, was sie getan hatte. Du denkst in einem viel zu kleinen Rahmen, Dev. Schon immer. Trotzdem würde ich dich mitnehmen, wenn ich könnte. Aber Beren ist der besitzergreifende Typ. Er teilt nicht gern.
    »In der Hölle soll sie schmoren, die hinterhältige Schlange!«Cara stampfte durch das Zimmer. Ich hörte die Messerklinge in die Holzwand eindringen. »Warum hast du sie nicht daran gehindert?«
    Ich fuhr herum. »Mann Cara, was hätte ich denn tun sollen? Sie hatte den ganzen Zaster doch längst woandershin gebracht. Und als sie es mir mitteilte, trug sie einen Skorpionstachel um den Hals, dank ihres neuen Liebhabers.« Das hielt mich in dieser Nacht allerdings nicht davon ab, handgreiflich zu werden, als Worte nicht mehr reichten. Am Ende streckte sie mich mit dem Ding nieder. Als ich zu mir kam, brannten mir sämtliche Glieder. Ich zertrümmerte, was ich in die Finger bekam, dann gab ich mir die Kante. Ja, es war keine Überraschung, dass das ganze Acaltar-Viertel davon erfuhr. Jeder außer Cara, die im Osten unterwegs war.
    »Am nächsten Tag bekam ich eine Nachricht von Bren, dass er einen Auftrag für mich hätte. Ich hatte den Verdienst von vier Jahren verloren, und Mellys Wandel steht kurz bevor. Ich hätte den Auftrag sogar für die Hälfte angenommen.«
    Es folgte ein langes Schweigen. Caras Blick ruhte auf mir, aber ich sah beharrlich zu Boden. Die Kerze war bis auf einen Stummel heruntergebrannt, so lange hatte ich geredet, und jetzt verlosch sie flackernd.
    Cara seufzte schwer. »Ihr wart ein echtes Gespann, du und Sethan«, sagte sie.
    »Wie meinst du das?«
    »Ich hab dir ja gesagt, dass die kleine Schlange nichts taugt, und Randen und Loril haben das auch gesagt, aber du wolltest nie hören. Ich wette, Sethan wollte damals auch auf keinen hören.«
    Ich dachte, meine Zähne müssten bröckeln, so fest biss ich sie zusammen. »Du hast Jylla nicht gekannt, nicht wie ich. Sicher, sie ist eiskalt und eisenhart, aber das hat seinen Grund. Du hast keine Ahnung, wie das läuft, wenn man seine Behaftung verloren hat. Du warst ja kaum behaftet, hast deinen Wandel nicht mal bemerkt, wie du sagst.«
    »Ach komm!« Cara schlug mir gegen die Schulter. »Du warst genauso stark behaftet wie Jylla und bist hinterher auch nicht zum rabiaten Arschloch geworden.« Sie warf mir einen schrägen Blick zu. »Oder nur ganz selten.«
    Plötzlich sah ich Kirans Gesicht vor mir, wie er mich tief gekränkt und enttäuscht ansah. Ich hatte ihm viel Schlimmeres angetan als Jylla mir. Den Arschlochwettbewerb hatte ich klar gewonnen. »Ich weiß, ich hab’s versaut, aber ich will es wieder hinbiegen. Wenn ich Kiran befreien kann, wird aus Simons Plan nichts werden, aber   …«
    Ich kann das nicht allein und brauche deine Hilfe. Jetzt, wo es drauf ankam, brachte ich die Worte nicht heraus. Schließlich hatte ich sie schwer gekränkt und in Gefahr gebracht. Es musste einen anderen Weg geben, einen, bei dem ich sie nicht mit reinzuziehen brauchte. Ich schwang ein Bein übers Fensterbrett.
    Cara packte mein Handgelenk. »He, he! Wo willst du denn hin?«
    »Ich wollte dir nur die Wahrheit sagen. Jetzt kennst du sie. Ich hatte versprochen, danach zu verschwinden.«
    Cara hielt mich umso energischer fest. »Du willst dich allein mit einem Blutmagier anlegen? Kommt nicht in Frage. Du bist hergekommen, um mich um Hilfe zu bitten, stimmt’s? Ich kenne dich zu gut, Dev. Sonst hättest du mir das nämlich nicht erzählt. Also komm wieder rein und sag mir, was ich tun kann.«
    Ich schüttelte den

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