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Die Chroniken von Ninavel – Die Blutmagier

Die Chroniken von Ninavel – Die Blutmagier

Titel: Die Chroniken von Ninavel – Die Blutmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Schafer
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hilf mir, ihn zu fesseln.«
    Sie eilte zum Kutschbock. »Du weißt also, was da läuft«, sagte ich zu Pello. »Was hat Simon mit Kiran vor?«
    »Will ihn bei einem Zauber benutzen, um Ruslan Khaveirin zu vernichten«, ächzte er, und sein dunkler Blick war fest auf mein Gesicht gerichtet. »Ruslan ist der einzige Magier in Ninavel, der es an Magie mit Simon aufnehmen kann. Wenn Ruslan tot ist, macht Simon die Stadt zu seinem persönlichen Leichenhaus, und keiner kann ihn daran hindern.« Seine Stimme wurde schwächer.
    »Die Alather können ihn aufhalten«, rief Cara aus.
    »Auf eigenem Boden ja, vielleicht, aber   …«
    Ich drehte den Pfeil, sodass er keuchend stockte. Er senkte halb die Lider und schaute hastig zu Cara, dann zurück zu mir. Ich wartete, bereit, den Pfeil weiterzudrehen, aber Pello hielt den Mund.
    Cara kehrte mit den Zügeln zurück. »Wenn Simon eine so große Gefahr ist, warum hat Sechaveh ihn nicht schon vor Jahren töten lassen?«
    Pello lachte heiser. »Einen Blutmagier töten   … genausokönnte man versuchen, die Sonne auszulöschen. Selbst ihre Kollegen finden das schwierig. Schade   … der Tod des Jungen hätte viele Probleme gelöst.«
    Bei den Göttern! Wenn er gekonnt hätte, hätte er Kiran lieber umgebracht, als zuzulassen, dass Simon ihn benutzt. Da hätte er keine Skrupel gehabt.
    Caras Lippen waren nur noch ein Strich. Sie hielt ihm die Pfeilspitze fast an die Schläfe, während ich ihn an das Wagenrad fesselte. Sowie ich fertig war, stand ich auf und ging mit ihr ein paar Schritte weg.
    »Wenn wir den Alathern eines von Simons Amuletten oder sonst einen Beweis seiner Magie liefern können, spart das Zeit und Rederei. Ich will seine Koffer durchsuchen, aber ich brauche was aus meiner Satteltasche, um die Schutzzauber daran zu brechen. Geh unsere Pferde holen. Ich passe solange auf Pello auf.«
    Cara legte mir eine Hand auf die Schulter. »Wenn wir zu den Alathern gehen   … was geschieht dann mit dir? Sie werden dich einsperren.«
    »Darum gehst du allein zu ihnen und gibst mir einen Vorsprung. Sobald wir Simons Gepäck durchsucht haben, reite ich nach Kost. Du wartest hier drei Stunden, dann folgst du mir. In der Zeit kann ich meine Sachen holen und über die Grenze gehen. Wenn ich auf der anderen Seite bin, verlasse ich die Straße und wandere querfeldein nach Ninavel zurück. Du gehst zum nächsten Posten der Stadtwache, erzählst denen alles, und sobald sie mit dir fertig sind«, ich neigte mich zu ihr und flüsterte, »leerst du meine Konten und reitest nach Ninavel. Ruslan kann nicht wissen, dass du inzwischen in die Sache verwickelt bist. Halte dich aber für alle Fälle abseits der Straße. Wenn du in Ninavel bist, findest du mich im Acaltar-Viertel in der Basaltader. Da geht der Rote Dal gern einen heben.«
    »Drei Stunden Vorsprung   …« Sie zog die Brauen hoch. »Ichwill natürlich, dass du unbehelligt wegkommst, aber geben wir Simon damit nicht zu viel Zeit?«
    »Kiran hat mir gesagt, dass in der Nähe des Grenzwalls Zauber gestört werden. Simon wird also ein gutes Stück weg sein wollen, bevor er einen mächtigen Zauber gegen Ruslan loslässt, und schnell kommt er nicht voran.«
    »Was wird aus dem?« Sie deutete mit dem Daumen auf Pello und schaute besorgt. Dann flüsterte sie kaum hörbar: »Ich weiß, du wolltest ihn umbringen, zu Mellys Sicherheit. Aber Dev   … wenn er wirklich für Sechaveh arbeitet, wäre das nicht richtig.«
    Wenn es stimmte und ich ihm die Kehle aufschlitzte   … Mir wurde mulmig. Schon klang mir Jyllas spöttisches Lachen in den Ohren. Du meine Güte, Dev, du bist dermaßen leichtgläubig. Er lügt. Und selbst wenn nicht   – ein Schatten ist kein Unschuldiger. Töte ihn und fertig. Er würde an deiner Stelle dasselbe tun.
    Cara zog die Brauen zusammen. »Dev, du kannst doch nicht   …«
    »Lass mich darüber nachdenken, während du die Pferde holst.«
    Sie sah mich forschend an. »Beeil dich, Cara. Je eher wir hier fertig sind, desto eher kannst du Simon die Alather auf den Hals hetzen. Ich verspreche dir, dass ich nichts Unüberlegtes tue.« Noch nicht jedenfalls.
    Ihr Stirnrunzeln blieb, aber sie lief davon. Ich kehrte zu Pello zurück.
    »Du hast Angst um die kleine Melly«, sagte Pello sanft und machte ein reuevolles bitteres Gesicht. »Es war ein Fehler, sie als Köder zu nehmen. Aber wenn du mich am Leben lässt, mache ich dir ein anderes Angebot   …«
    Ich lachte schneidend und fasste an den Pfeil in seiner

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