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Die Chroniken von Ninavel – Die Blutmagier

Die Chroniken von Ninavel – Die Blutmagier

Titel: Die Chroniken von Ninavel – Die Blutmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Schafer
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am Baum hat ihn doch umgehauen.«
    »Nur weil dadurch seine Konzentration gestört wurde und ich ihn in dem Moment mit Magie traf. Sein magischer Schild hat den Aufprall abgefangen, er ist körperlich unverletzt.« Das war nur eine kurze Atempause. Ruslans Ikilhia leuchtete schon heller. Hastig zog Kiran Kraft aus der unterirdischen Quelle, um seine Reserven zu füllen, und machte sich für den nächsten Kampf bereit. »Er wird bald zu sich kommen. Du musst schleunigst von hier weg. Sofort!«
    »Nicht ohne dich.« Dev schob Kiran auf das nächste Gehölz zu. »Wenn wir ihn nicht umbringen können, dann lass uns die Beine in die Hand nehmen, verflucht noch eins!«
    Kiran blieb stehen. »Das nützt doch nichts. Er findet michsofort. Besser ich bleibe und kämpfe gegen ihn, während du fliehst.«
    Dev zog den Ausschnitt seines Hemds auf, sodass Lizavetas Amulett zum Vorschein kam. »Erkennst du das?«
    »Darum hast du den Rückstoß der Magie überlebt!« Durch das Amulett, das fremde Magie von seinem Träger weglenkte. Und Simon hatte es Dev nicht abgenommen, damit die »nützliche Person« bei dem starken Zauber nicht zu Schaden käme. Doch bei diesen entfesselten Kräften in der Höhle konnte das Amulett die Rettung nicht allein bewirkt haben. Ruslan musste durch seine Verbindung mit Kiran genügend Kraft abgezogen haben, um Dev unabsichtlich das Leben zu retten.
    »Wie du meinst.« Dev gab Kiran das Amulett zurück. »Sag mir nur, dass es noch wirkt.«
    Zwei weitere Edelsteine darauf waren geschwärzt und die Silberfassung angeschmolzen, doch solange das Muster intakt war   … Kiran schöpfte neue Hoffnung. Mit Herzklopfen richtete er seinen inneren Blick darauf.
    »Es wirkt.« Schwindlig vor Erleichterung hängte er es sich um den Hals.
    »Khalmet sei Dank.« Dev fasste ihn an der Hand und sie rannten los. In stolperndem Lauf überquerten sie die Wiese.
    Gerade als Kiran seine Barriere errichten wollte, stutzte er. Die Magie in Devs Armreif war verglichen mit der wummernden Kraft unter der Erde ein kaum hörbares Flüstern, doch es enthielt eine sonderbare Dissonanz. Stirnrunzelnd konzentrierte er seine Aufmerksamkeit darauf, obwohl er dadurch umso mehr stolperte.
    Stachlige, giftgrüne Kraftlinien schlängelten sich durch Devs Körper, wie er sie noch nie gesehen hatte. An manchen Stellen brannte Devs Ikilhia fieberhell, an anderen war sie dunkel gefleckt.
    Dev packte ihn fester. »Träum nicht, sondern lauf!«
    »Dieser Armreif, mit dem stimmt was nicht«, keuchte Kiran. »Du solltest ihn ablegen.«
    »Und meinen einzigen Vorteil gegen Ruslan verlieren? Auf keinen Fall.« Dev riss Kiran mit sich. »Simons Pferd ist bei dem ganzen Gedonner auf und davon. Wir müssen zu Fuß gehen. Zum Glück ist es sternklar, und der Mond scheint.« Hinter den ersten Bäumen blieb er stehen. »Warte kurz. Ich muss meinen Rucksack holen. Wir brauchen das Wasser und den Proviant.«
    Er streckte den Arm aus. Ein Rucksack flog aus der Dunkelheit in seine Hand. Dev setzte ihn auf und zuckte vor Schmerzen zusammen. Dann spuckte er kräftig aus und trabte in den mondhellen Wald.
    »Dev, warte mal.« Kiran versuchte, ihn einzuholen, und stolperte über Wurzeln und Steine. »Wenn du die Behaftung wiederhast, kannst du doch fliegen, nicht wahr? Du solltest mich zurücklassen und   …«
    Dev schüttelte den Kopf. »Sie wird schwächer«, sagte er wütend. »Je weiter wir uns entfernen, desto weniger fühle ich sie.« Er zuckte die Achseln und lief weiter.
    Natürlich, das hing mit dem Zusammenfluss unter der Wiese zusammen. Zwar verliefen unter dem Wald auch einige Adern, aber die waren viel schwächer. Widerstrebend baute Kiran seine Barriere auf und wünschte, er könnte es wagen, darauf zu verzichten, um Devs Ikilhia zu überwachen. Diese dunklen Flecke machten ihm Sorge.
    »Wenn sie ohnehin schwächer wird, kannst du den Armreif auch ablegen«, rief er.
    »Nicht, solange ich noch einen Funken davon spüre«, entgegnete Dev unwirsch und lief schneller.
    Kiran mühte sich, Schritt zu halten, während eine neue Sorge in ihm aufstieg. Dev lief einfach geradeaus das Tal entlang. Dort würde Ruslan sicher als Erstes suchen. »Sollten wir das Tal nicht lieber verlassen? Wohin willst du überhaupt?«
    »Alathien«, antwortete Dev knapp.
    »Durch das Grenztor?«, fragte Kiran unwillkürlich heftig. Er war auf keinen Fall bereit, noch einmal Hennanwurz zu schlucken oder sich wehrlos in jemandes Hände zu begeben.
    Dev grinste breit.

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