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Die Chroniken von Ninavel – Die Blutmagier

Die Chroniken von Ninavel – Die Blutmagier

Titel: Die Chroniken von Ninavel – Die Blutmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Schafer
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Translozierung reicht zwar die Kraftquelle unter der Wiese nicht aus, aber er hat andere Mittel, sein Fortkommen zu beschleunigen.« Es würde knapp werden. Und Devs Zustand verschlechterte sich zusehends. Er brauchte Hilfe.
    Dev wollte lachen, musste aber sofort husten. »Na ja, in letzter Zeit bin ich es gewohnt, Risiken einzugehen.« Als er grinste, waren seine Zähne blutig.
    »Hast du ein Messer?«
    Dev fummelte an seinem Gürtel und zog eins hervor, das eine fingerlange Klinge hatte. Stirnrunzelnd sah er zu, wie Kiran sich damit in die Handfläche schnitt. »Musst du dich jedes Mal schneiden, wenn du zaubern willst?«
    »Nein, aber ich kann auf diese Weise müheloser und wirksamer Kraft ziehen.« Kiran legte Lizavetas Amulett ab, damit der Zauber, den er zu wirken gedachte, es nicht zerstörte. »Das Blut bildet eine starke Verbindung zwischen mir und der Kraftquelle.«
    »Ja, richtig«, sagte Dev tonlos, als Kiran ihm das Amulett gab. Er schüttelte den Kopf. »Und ich fand es schon ärgerlich, wenn man sich in den Finger stechen muss, um so ein Ding wirksam zu machen. Aber was du tust, sieht viel schmerzhafter aus.«
    »Die Sache ist es wert«, sagte Kiran.
    »Ja, das sehe ich ein«, meinte Dev lachend und hustete dann so sehr, dass er sich vorn überbeugen und auf die Knie stützen musste.
    Kiran drückte seine blutige Hand an den Boden. Die Kräftedarin genügten für seinen einfachen Zauber. Doch wenn er sich irrte, was seine Zeichenbindung anging   … er schob den Gedanken energisch beiseite und senkte seine Barriere.
    Die Ikilhia des Waldes leuchtete sanft. Es sah schön und verlockend aus. Schon fühlte er in seinem Geist einen kräftigen Ruck und das Echo fernen wütenden Triumphs. Oh ja, Ruslan war zu sich gekommen. Doch die Verbindung war noch zu instabil, als dass er sie benutzen konnte. Wie lange das noch so bliebe, wusste Kiran nicht.
    Kiran blendete alles aus und konzentrierte sich auf ein einfaches Muster, das er und Mikail schon als Kinder gelernt hatten. Die Erdkräfte änderten ihren Lauf, richteten sich aus und die Luft wurde eisig. Der Nebel über dem Wasser erstarrte zu einer Brücke aus Eis, die den Fluss überspannte.
    »Ha.« Dev klang beeindruckt.
    Kiran vergeudete keinen Atem mit einer Bemerkung. Er packte Dev am Arm und zog ihn auf die Brücke. Dabei blieb er auf das Muster konzentriert. Als Dev in der Mitte taumelte, legte sich Kiran seinen Arm über die Schultern und stützte ihn, bis sie drüben waren.
    »Scheiße.« Devs Beine gaben nach, sowie sie auf festen Boden traten. Kiran setzte ihn auf einen bemoosten Stein und löste den Zauber sorgfältig auf. Der Sog an seinem Geist wurde mit jedem Augenblick stärker. Kiran richtete seine Barriere auf und seufzte erleichtert, als sich der Sog zu einem schwachen Zupfen verringerte.
    »Willst du es wiederhaben?« Dev bot ihm Lizavetas Amulett an, aber Kiran schüttelte den Kopf.
    »Zu spät«, sagte er. Ruslan wusste bereits, wo sie waren, und es würde bloß die Magie von Simons Armschiene stören.
    Kiran zog Dev von dem Stein hoch. Dev stöhnte, seine Lider flatterten, doch er stolperte auf Kiran gestützt durchs Gebüsch.
    Das Summen des Grenzwalls vibrierte Kiran in den Knochen.Das Amulett an Devs Brust leuchtete blau auf und sprühte warnend Funken. Fluchend riss Dev es sich über den Kopf und warf es weg.
    Sie konnten nur noch ein paar Schritte weit weg sein. Kiran blieb stehen und ließ Dev zu Boden sacken, warf sich den Rucksack vom Rücken und legte sich die Armschiene an. Jetzt würde sich zeigen, wie gut seine Konzentrationsfähigkeit tatsächlich war. Magie in das Amulett fließen zu lassen und das Loch im Grenzwall zu halten, während Ruslan einen Schlag nach dem anderen gegen seine Abwehr führte   … Kiran versuchte, sein schwindendes Selbstvertrauen festzuhalten. In Simons Höhle hatte er Dev dem Tod überlassen. Jetzt würde er bis zum letzten Atemzug kämpfen, um ihm das Leben zu erhalten.
DEV
    Schmerzen nagten an meinen Eingeweiden und trübten meine Denkfähigkeit, aber ich war wild entschlossen, nicht bewusstlos zu werden. Als Simon das Loch in den Grenzwall machte, hatte das nach einer höllischen Anstrengung ausgesehen. Ich sollte nicht darauf bauen, dass Kiran mich dabei auch noch auf die andere Seite schleppen konnte. Ich würde es selbst schaffen müssen, und wenn ich mich mit den Zähnen nach drüben zog.
    Kiran schloss die Augen. Die Armschiene begann zu leuchten. Wieder gingen grüne Halos davon aus, die

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