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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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kaum zu glauben«, stieß Tamron hervor und schüttelte den Kopf. »Jetzt brauche ich was zu trinken.« Er stellte den Teller ab und griff nach dem Bierkrug. »Wenn Olrig noch etwas von seinem Ushkany hätte, würde ich den mit Dankbarkeit annehmen.«
    Rowarn schob den Teller beiseite, nur um irgendetwas zu tun, rührte sein Bier aber nicht an. Er spürte das wütende Aufbäumen seines Magens.
    »Verzeih.« Der Unsterbliche legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Ich hätte mich nicht so gehen lassen dürfen. Aber seit Jahrhunderten galt Ylwa als jungfräuliche Königin, die nur unter ganz bestimmten Umständen einem Mann erlaubte, die Schwelle von Ardig Hall zu überschreiten. Ich hätte nie … gedacht …« Er musterte Rowarn, und seine Miene fiel endgültig auseinander, als er den verzweifelten Ausdruck auf dem jungen Antlitz erkannte. »Oh. Nun tut es mir zweifach leid, Rowarn. Ich ... ich habe jetzt wohl eine verborgene Hoffnung auf sehr rüde Weise zerstört.«
    »Das ist ja nicht deine Schuld«, murmelte Rowarn mit brüchiger Stimme. »Es gibt keinen Grund, sich zu entschuldigen. Ich habe geglaubt, aus vielen Einzelteilen ein Bild zusammenzusetzen ...«
    Tamron rieb sich das Gesicht, er wirkte jetzt ziemlich erschüttert. »Welche Ehre für mich«, sagte er leise. »Und verstehe dies nicht als billigen Trost: Ich wäre sehr gern dein Vater. Du weißt nicht, wie oft ich mir vorstellte ... Manchmal, wenn ich allein unter dem Sternenhimmel wanderte, hatte ich ... ganz ähnliche Gedanken wie du. Eine Familie zu haben, anstatt immer einsam und ruhelos umherzuziehen. Und natürlich dachte ich dabei oft an Ylwa. Ich wünschte deshalb für uns beide, es wäre anders. Denn du hast richtig erkannt, wir werden beide von etwas in unserem Innern getrieben, das uns zerreißt, und das uns dadurch verbindet. Es hätte alles verändern können. Aber ... wer auch immer das Herz deiner Mutter erobern konnte, mir ist es nicht gelungen.«
    Rowarn blickte ihn an. Tiefes Leid umwölkte den Glanz in seinen Augen, der dem Leuchten des Unsterblichen so ähnlich war. Wie sie beide so niedergeschmettert dasaßen, schmal und hellhaarig, hätte man sie in diesem Moment wirklich für Vater und Sohn halten können. »Verrate es niemandem, bitte.«
    »Natürlich nicht. Kein Wort, Rowarn. Es ist gut, dass du bisher geschwiegen hast, denn zum gegenwärtigen Zeitpunkt wäre es eine Katastrophe, wenn Femris davon erführe.«
    »Kennst du ... ihn?«
    »Niemand kennt ihn wirklich, ich glaube, nicht einmal sein eigener Heermeister. Er zeigt sich nur selten. Ich kämpfte schon Mann gegen Mann mit ihm, doch wir hatten beide unsere Visiere geschlossen, sodass ich zumindest sagen kann, dass er mich ebenso wenig kennt.«
    Rowarn rieb sich unbewusst den Verband an seiner Hand, unter dem es seit einiger Zeit ziemlich juckte. »Und was ist mit Nachtfeuer?«
    »Der Dämon? Was hat der ...« Über Tamrons Gesicht zuckte plötzliche Erkenntnis. »Verstehe. Deswegen also bist du hierhergekommen: Um Rache zu nehmen!«
    Rowarn sah still zu Boden.
    Eine Weile schwieg auch der Unsterbliche. Dann sagte er: »Lass uns einen Handel schließen, Rowarn: Wir wollen Seite an Seite kämpfen, wenn die Schlacht beginnt. Wir werden Femris den Splitter entreißen; ich weiß, zusammen können wir es schaffen. Und dann, wenn dies erledigt ist, werde ich dir helfen, Nachtfeuer ausfindig machen, ihn zu stellen und seiner gerechten Strafe zuzuführen. Dies soll ein Bund innerhalb dieses Bündnisses ein, der uns gegenseitig Kraft und Mut spenden wird, und den Willen, nicht aufzugeben, bis wir unser Ziel erreicht haben.«
    Rowarn sah auf, und zum ersten Mal, seit er die Wahrheit über seine Mutter erfahren hatte, war nahezu alle Qual aus seinen Augen verschwunden, und Hoffnung strahlte aus ihnen. Er hielt Tamron die Hand hin. »Einverstanden. Dieser Bund heftet uns aneinander und verpflichtet uns, einer für den anderen einzustehen. Solange, bis der Splitter nach Ardig Hall zurückgekehrt und Nachtfeuer ausgelöscht ist.«
    »So möge es sein«, stimmte Tamron zu und drückte seine Hand.

Kapitel 16
Tag des Zorns

    Wir werden angreifen, und zwar morgen bei Tagesanbruch.« Fürst Noïrun hatte alle im Besprechungszelt zusammengerufen: Fashirh von den Dämonen, Kriegskönig Olrig von den Zwergen, Tamron, Fabor, Ragon, Felhir und einige weitere Befehlshaber ersten Ranges, ferner Morwen und Rowarn.
    Der Fürst entrollte einen Plan, der Ardig Hall und die beiden verfeindeten Heerlager

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