Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
Vom Netzwerk:
die einen keinem Feind, höchstens dem Tod. Aber wenn es nur um die Bezahlung ging, achteten die anderen sicherlich darauf, so lange wie möglich am Leben zu bleiben. Wie entschlossen würden sie also sein?
    Plötzlich einsetzender Platzregen rauschte in Rowarns Gedanken und spülte sie fort. O nein, nicht jetzt , dachte er. Es wird eine Schlammschlacht geben, die keinem zum Vorteil gereicht, und dann endet wieder alles unentschieden . So langsam konnte er verstehen, weshalb dieser Krieg nun schon über ein Jahr dauerte.
    Die zuvor stolz wehende Fahne hing schwer und nass herunter, nicht einmal der kräftige Wind konnte sie mehr hochhalten. Die Sicht wurde wieder schlechter, alles verschwand hinter grauen Schleiern. Im Nu weichte der Boden auf, und die Pferde stampften unwillig.
    Alles wartete.
    Der Heermeister öffnete schließlich den Mund und sprach nur ein einziges Wort, das vom Wind aufgenommen und fortgerissen wurde, herumgewirbelt und zerfetzt. Doch es erreichte zuvor den Fahnenträger, und nur für ihn war es bestimmt: »Jetzt.«
    Die Fahne ging nach unten.
    »Angriff«, flüsterte Rowarn, und er hatte das Gefühl, er müsse gleich in tausend Stücke zerspringen.
    In diesem Augenblick donnerten die Ritter an vorderster Front mit lautem Kriegsgeschrei voran, gefolgt von den Fußleuten, die sich den Schreien anschlossen, und dann fegten die Dämonen los, und Morwens hundertköpfige Einheit, und dann war es auch für Rowarn so weit, und er hatte keine Zeit mehr nachzudenken oder gar aufgeregt zu sein.
    Der Kupferhengst hatte den Fahnenträger längst überholt, selbst durch den strömenden Regen konnte man die Anspannung seiner mächtigen Muskeln sehen, als er mit schmetterndem Gewieher auf die Feinde zustürmte.
    Tamron war der nächste, der an Rowarn und Olrig vorbeischoss, und sie schlossen sich ihm an. Den Pferden war klar, dass es kein Zögern geben durfte, und sie flogen über den Boden, um den Kupferhengst einzuholen. Die Schlacht war bereits in vollem Gange, Schreie und Klirren, Befehle und tierische Laute vermischten sich zur unverwechselbaren Melodie.
    Rowarn zog an dem Fürsten vorbei, die Lanze stoßbereit, und nahm den ersten Reiter, der ihnen entgegenkam, zum Ziel. Mit dem heruntergelassenen Visier konnte er nur schlecht sehen, und der Regen machte das Zielen noch schwieriger, aber Windstürmer wusste, wie er seinen Herrn in die richtige Position bringen musste. Der feindliche Reiter hatte noch kaum beschleunigt, geschweige denn die Lanze richtig angesetzt, da fegte Rowarn ihn bereits vom Ross. Der andere stürzte mit einem lauten Schrei, blieb jedoch im Steigbügel hängen und wurde von dem durchgehenden Pferd mitgeschleift. Rowarn hatte gerade noch Zeit, seine intakte Lanze erneut hochzunehmen, als er schon den nächsten entdeckte, der den Kupferhengst ansteuerte. 
    Der Fürst, Tamron und Olrig ließen Schwerter und Äxte kreisen, und Regen mischte sich mit Blut. Rowarn jagte quer an ihnen vorbei, rammte dem heranstürmenden Reiter die Lanze durch das geschlossene Visier ins Auge und war bereits in der Wendung, noch ehe der tödlich Verwundete aus dem Sattel stürzte. Wieder quer zurück, mitten hinein in eine ankommende Gruppe von fünf Warinen, die soeben Speere werfen wollten, doch nie mehr dazu kamen. Die Lanze in der rechten, das Schwert in der linken Hand, ließ Rowarn Windstürmer direkt in sie hineinrasen. Das Pferd brachte schon zwei durch seine Körpermasse zu Fall und zertrampelte sie unter den mit schweren und scharfen Eisen beschlagenen Hufen. Die anderen drei fielen innerhalb weniger Augenblicke durch das Schwert.
    Rowarn wunderte sich, wie schnell und stark er war. Wie es aussah, befand er sich in seiner gefürchteten Raserei – aber diesmal blieb er bei Sinnen und wütete nicht blind. Er wusste nicht, woher diese Stärke in ihm kam, sie durchströmte ihn wie ein brennender Fluss. Aber auch Windstürmer schien davon befallen zu sein, denn er bewegte sich schnell wie ein Pfeil, seine Wendungen und Biegungen glichen einem Tanz. Er bewegte sich selbstständig, brauchte so gut wie keine Anweisung, wusste, was von ihm erwartet wurde.
    Rowarn schob die Lanze in die seitliche Halterung; sie hatten beide, Pferd und Reiter, gelernt, dieses Ungleichgewicht zu tragen, ohne in der Bewegung beeinträchtigt zu werden. Dann griff der junge Nauraka zum Bogen, lenkte Windstürmer direkt vor den vorgaloppierenden Fürsten, ließ ihn auf wenige Pferdelängen Abstand vor ihm Kreise ziehen und

Weitere Kostenlose Bücher