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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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sich nur beruhigen, dann war alles gut. Da war kein kalter Atem auf seinem Handrücken, kein Schnüffeln und Rasseln, kein Klirren wie von Ketten. Alles nur Einbildung. 
    Alles ... nur ...
    Rowarn hielt es nicht mehr aus. Er riss den Kopf hoch – und starrte genau in die grauenvoll blicklosen Augen der Eliaha, ganz dicht vor seinem Gesicht.

Kapitel 20
Die Gefangenen der Splitterkrone

    Rowarn schrie noch, als ihn ein eiskalter Schwall Wasser im Gesicht traf. Hustend und spuckend fuhr er auf und starrte auf Gonarg, der ihm eine kräftige Ohrfeige versetzte.
    »Komm endlich zu dir, Schwachkopf!«, schnauzte der Verräter ihn an und schlug ein zweites Mal zu. »Du machst mir noch alle rebellisch mit deinem Geschrei!«
    Rowarns Wangen brannten, und er hob die Hand, während er versuchte, weiteren Schlägen auszuweichen. »Aufhören!«, keuchte er erstickt. »Ich bin ... ich bin ruhig!«
    »Na endlich«, brummte der einäugige Mann. »Ich bekomme noch Ärger mit Heriodon, immerhin muss ich für dich geradestehen.«
    »Dann sollte ich doch weitermachen«, meinte Rowarn. Er richtete sich auf und sah sich um. Durch die Gitterstäbe sickerte der schwache Lichtschein eines neuen Morgens, und das Lager erwachte. Die Hammerschläge des Schmieds dröhnten, Reiter galoppierten vorüber, und Soldaten riefen sich Grüße und Anweisungen zu.
    »Ist er endlich ruhig?«, rief ein Warine vom Eingang her. »Was für ein Schreihals. Hat Angst vor ein bisschen Dunkelheit! Seid ihr Menschen alle so verweichlicht?«
    »Ich gewiss nicht«, antwortete Gonarg. »Aber der hier ist wie ein Zuckerpüppchen aufgewachsen.«
    »Dann sollten wir ihn vielleicht ein bisschen erziehen?«
    »Das ist allein General Heriodons Angelegenheit, der Knirps ist schließlich sein Knappe.« Gonarg zog Rowarn hoch und schubste ihn vor sich her. »Aber zuerst wirst du gründlich gereinigt, du stinkst wie ein mottenzerfressenes Bärenfell!«

    In den nächsten Tagen bemerkte Rowarn eine Veränderung. Die Gefangenen wurden nicht mehr zur Arbeit abkommandiert, sondern neu eingekleidet und zu den Waffenmeistern geschickt. Das wäre die Gelegenheit , dachte der junge Nauraka bei sich, doch als er wiederum versuchte, mit einem der Gefangenen zu reden, war es inzwischen unmöglich geworden.
    Sie hatten alle denselben leeren Blick, trüb, fast leblos. Als wäre ihr Bewusstsein aus ihnen gesaugt worden.
    Und dann werden sie neu befüllt , begriff Rowarn entsetzt und spürte ein Würgen in der Kehle. Hier ist Magie am Werk . So also gedachte Heriodon, neue Rekruten zu bekommen! Und genau dasselbe Schicksal blühte auch Rowarn, da brauchte er sich nichts vorzumachen.
    »Na, was siehst du da?«
    Rowarn fuhr zusammen, als er eine bekannte Stimme hörte. Mit wildem Blick starrte er in Gaddos feixendes Gesicht. »Wo ist dein Kumpel Moneg?«, zischte er. »Das Schwein von Verräter? Ist er nicht deiner Schleimspur gefolgt?« Nein, diesen Mann würde er nicht schlagen. Das war bloß ein Mitläufer, der sich in Abhängigkeit des starken, aggressiven Moneg begeben hatte. Moneg und Gaddo, die Unzertrennlichen, der Schläger und sein Schatten. Gaddo besaß keinen eigenen Gedanken mehr und war sich wahrscheinlich nicht einmal bewusst, wie armselig er war. Dass er seinem Freund auch noch hierher gefolgt war, ins Lager des Feindes, konnte nur mit grenzenloser Dummheit erklärt werden. Dafür würde Rowarn sich keinen Ärger einhandeln.
    »Mach dir lieber Sorgen um dich«, versetzte Gaddo. Er wies auf die Gefangenen, die an ihnen vorüberschlurften. »Das wird auch dir bald blühen.«
    Rowarn lachte verächtlich. »Und dir , du Einfaltspinsel! Glaubst du ernsthaft, Heriodon lässt dir deinen Willen? Du bist doch bloß ein armseliger Mitläufer, der sein Fähnchen nach dem Wind dreht! Und deinen feinen Verräterfreund wird er ebenso willenlos machen, damit Moneg nicht bei nächster Gelegenheit ihn hintergeht.«
    Gaddo wurde ein wenig blass, gab sich aber selbstbewusst. »Unsinn, Freiwillige sind davon ausgenommen. Und ich bin einer davon. Ich habe keinen Verrat begangen, das war Moneg allein. Wir haben den Eid bereits geleistet und sind an ihn gebunden.«
    »So wie an den von Ardig Hall!«, rief Rowarn. »Wer einmal einen Eid bricht, hält sich danach an überhaupt keinen mehr. Das weiß auch der General!«
    »Und was ist mit dir, Gonarg?«, fragte Gaddo, als der Einäugige hinzukam. »Du bist der schlimmste Verräter von allen.«
    Gonarg grinste boshaft. »Gaddo, du bist wirklich ein

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