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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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der Regenbogen im Ewigen Krieg siegt, ist das Träumende Universum verloren. Und mit ihm alles, was sich darin befindet. Es löst sich auf, als wäre es nie gewesen, wenn Ishtru erwacht.«
    »Eines Tages werden wir das nicht mehr verhindern können.« Rowarns Gesicht verzerrte sich gequält. Diese Unterhaltung wühlte zu viel in ihm auf. »Solche Diskurse führen zu nichts. Ihr mögt glauben, dass es so ist, doch der Ewige Krieg ist weit von uns entfernt. Ich aber bin sicher, dass Femris Waldsee in den Untergang treibt, wenn wir ihn gewähren lassen und das Tabernakel in seine Hände gerät.« Nun erst richtete er seine Augen wieder auf Heriodon. »Habt Ihr je von dem Schwarzen Annatai Tar’meso gehört?«
    Der General musterte ihn prüfend. »Worauf willst du hinaus?«
    »Er ist ein Mächtiger«, antwortete Rowarn, »der im Dienst der Finsternis steht. Es heißt, dass selbst Dämonen ihn fürchten. Es heißt auch, dass Femris ihm mit dem Tabernakel womöglich den Weg bereiten wird, um Waldsee zu einer Bastion der Finsternis zu machen.«
    Heriodon sprang auf. Dann kam er um den Tisch, seine Hand schoss vor und schloss sich wie eine eiserne Klaue um Rowarns Nacken und drückte unerbittlich zu. »Was redest du da?«, zischte er. »Was weiß ein Halbwüchsiger wie du von solchen Dingen?«
    Rowarn ächzte vor Schmerz, er stand kurz vor einer Ohnmacht und bekam kaum mehr Luft. Heriodon wusste ganz genau, wo die Schmerzzonen lagen. Er konnte Qualen bereiten, ohne die Haut anzuritzen oder grausige Instrumente einzusetzen. Das Wasser lief Rowarn aus Augen, Mund und Nase. Er konnte nicht schreien, und die Augen quollen ihm aus den Höhlen.
    »Wer bist du?«, schrie der General.
    Fast war Rowarn so weit, die Wahrheit zu sagen. Seine Schläfen pochten, seine Füße begannen zu zappeln, je länger der Schmerz andauerte. Doch stattdessen stieß er wimmernd hervor: »Ich werde das nicht zulassen ... Ich bin ein Diener von Ardig Hall und habe mich verpflichtet ...«
    Heriodon ließ ihn los, und Rowarn stürzte vom Stuhl. Krämpfe schüttelten ihn, und er lag zuckend und hilflos da, ohne Kontrolle über seinen Körper. Nicht einmal nach dem Biss der Chalumi und der Behandlung ohne Betäubung hatte er solche Schmerzen empfunden. 
    Der General lehnte sich an den Tisch. »Was will Noïrun von dir?«
    »Was wollt Ihr von mir?«, schluchzte Rowarn. Er wollte sich aufrichten, aber seine Arme waren wie gelähmt. Von seinem Nacken her wurde er langsam taub. Wie von Ferne hörte er Heriodon befehlen: »Schafft ihn weg.«
    Zwei Warinen packten jeweils einen Arm und schleiften ihn nach draußen, den ganzen Weg bis zu seinem Verlies. Sie warfen ihn hinein. Klirrend fiel die Gittertür ins Schloss und wurde verriegelt.

    Die Nacht war dunkler als alles, was Rowarn zuvor erlebt hatte. Nicht einmal sein eigener Schimmer konnte sie erhellen. Von draußen drangen keine Geräusche herein, er sah auch nicht den üblichen Feuerschein. Es war völlig still.
    Was ist mit mir? , dachte er ängstlich. Bin ich blind und taub geworden? Er tastete sich über den Boden; sein Körper schmerzte immer noch. Er begriff nicht, was Heriodon mit all dem bezweckte. Es gab doch sicher andere Möglichkeiten, ihn in Dienst zu pressen.
    Als er an eine Wand stieß, drückte Rowarn sich dagegen und zog die Beine an. Er rollte sich zusammen, hielt sich an sich selbst fest. Er darf mich nicht schwankend machen , dachte er verzweifelt. Nichts von dem, was Heriodon zu mir sagte, darf mich berühren. Alle Anhänger von Ardig Hall haben aus Überzeugung gehandelt, und es kann nicht sein, dass alle irren. Noïrun für die Menschen, Olrig für die Zwerge, Tamron für die Unsterblichen. Femris ist der Feind, er muss bekämpft werden. Er hat meine Mutter ermordet ... ermorden lassen, durch einen Dämon, der mein Vater ist. 
    Hätte Nachtfeuer es getan, wenn er davon gewusst hätte? Was wird aus mir, wenn er es jetzt erfährt? Nachtfeuer konnte es nicht wissen. Rowarns Leben wäre wahrscheinlich keine Kupfermünze mehr wert. Im besten Fall würde der Dämon ihn gleich töten. Doch womöglich hatte Femris inzwischen anderes befohlen. Wie viel wusste der Unsterbliche? Hatte er Heriodon genaue Anweisungen gegeben, wie mit Rowarn zu verfahren war?
    Aber wo war Nachtfeuer? Rowarn hatte ihn zuletzt gesehen, als der Dämon den bewusstlosen Femris aus der Schlacht holte, kurz vor dem Fall von Ardig Hall. Bisher hatte Rowarn keinen Hinweis darauf erhalten, dass Nachtfeuer sich hier

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