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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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entlang zu Boden. Ein unterdrücktes Wimmern drang unter dem Helm hervor. 
    Rowarn rüttelte an den Stäben. »Herr!« 
    Eine der Wachen blickte nach dem lauten Ausruf her. »He, was treibst du da? Was brauchst du so lange? Komm zurück!«
    »Du musst gehen, Rowarn«, sagte Angmor gepresst. »Wir sprechen uns ein andermal wieder.« Er stützte sich mit einem Arm auf, erhob sich und taumelte zurück in die Dunkelheit seines Verlieses.
    Rowarn zitterte am ganzen Leib, den Mann so zu erleben. Die Verzweiflung drohte ihn zu überwältigen. Vielleicht sollte er sich endlich auf seine dämonische Natur besinnen und in seinem Inneren nach verborgenen Kräften suchen, die sie hier herausbrachten. Und das so schnell wie möglich. Wie es aussah, gab es überhaupt niemanden mehr, den er um Hilfe bitten, auf dessen Stärke er vertrauen konnte. Außer ihm selbst.

    Als Rowarn nach draußen kam, erblickte er Moneg, zum ersten Mal seit seiner Gefangennahme. Ohne nachzudenken, ohne auch nur einen Lidschlag zu zögern, ließ er alles fallen und rannte los. Bedenkenlos gab er sich der Raserei hin, die in diesem Moment nur von Vorteil sein konnte.
    Gaddo, der ein wenig hinter Moneg ging, bemerkte Rowarn als Erster und wollte dem Freund eine Warnung zurufen, doch es war bereits zu spät.
    »Immer noch unaufmerksam und selbstbewusst?«, schrie Rowarn, während er wie ein Herbstgewitter über den überraschten Mann hereinbrach. »Nun wirst du bezahlen, Verräter!«
    Er hatte kein Schwert, aber das brauchte er auch nicht. Er hatte gelernt, den ganzen Körper als Waffe einzusetzen. Und er war sehr schnell. 
    Der erste Schlag traf mit Wucht die Wange, knapp über dem schon einmal gebrochenen Kiefer, der zweite ging in den Magen, und ein Fußtritt warf Moneg endgültig um. Umgehend waren Warinen zur Stelle, um Rowarn aufzuhalten, der den so lange aufgestauten Hass und Zorn hinausschrie, Moneg bespuckte und auf ihn eindrosch wie auf einen Sandsack. Zu viert mussten sie sich an Rowarn klammern, bis sie ihn endlich wegzerren konnten. Moneg lag zusammengekrümmt auf dem Boden, das Gesicht blutüberströmt, und an seinem Körper würden sich wahrscheinlich bald schwarz und blau verfärbte Schwellungen zeigen. 
    Gaddo stellte sich schützend vor seinen Freund, als Rowarn, immer noch in der Raserei gefangen, sich mit unglaublicher Gewalt von den vier schweren Warinen losriss. Seine Augen verschossen blau glühende Blitze. »Hör auf!«, schrie der Soldat. »Bist du denn wahnsinnig geworden?«
    »Weg von ihm!«, befahl der Warine, der sich als Erster wieder aufrappelte.
    »Tod dem Verräter!«, schrie Rowarn mit sich überschlagender Stimme und deutete anklagend auf Moneg. »Wie könnt ihr einen Wurm verteidigen und am Leben lassen, der den Soldaten neben sich verrät, der Seite an Seite mit ihm gekämpft hat?«
    Daraufhin zögerten die Warinen.
    Rowarn schäumte fast wie ein tollwütiges Tier. »Er hat nicht Ardig Hall verraten, oder seinen Kriegsherrn, sondern mich , den Kampfgefährten ! Nur durch ihn bin ich in Gefangenschaft geraten!«
    Die Dämonenblütigen wandten sich Moneg zu. Gaddo umfasste in panischer Angst seine Schulter und zerrte ihn hoch. »Steh auf, bei allen Göttern, Moneg, stell dich aufrecht hin!«
    »Schluss jetzt!«, donnerte eine Stimme dazwischen. Gonarg war eingetroffen, und hinter ihm näherten sich Heriodon und der schwarzhäutige Stierdämon. »Sofort auseinander, das gilt auch für euch!«, herrschte er die Warinen an.
    »Wir haben sie getrennt«, sagte einer von ihnen. »Aber das war vielleicht ein Fehler.« Er spuckte Moneg vor die Füße. »Hoffe nicht mehr auf Unterstützung.« Damit ging er, und die anderen drei mit ihm.
    Moneg hatte sich einigermaßen erholt, leicht gekrümmt stand er da und wischte sich das Blut aus dem Gesicht.
    »Was geht hier vor?«, erklang Heriodons raue, harte Stimme.
    »Nur eine kleine Auseinandersetzung unter Soldaten«, spielte Gonarg die Tatsachen herunter. »Rowarn ist wie jeder Knappe oft das Ziel von gutmütigem Spott, er fordert es geradezu heraus. Jetzt hat er beweisen wollen, dass er durchaus kämpfen kann.«
    »So.« Der General musterte Rowarn durchbohrend.
    Der junge Ritter wich dem Blick nicht aus, während er gleichzeitig die Augen des Dämons auf sich gerichtet fühlte. Dessen Nüstern kräuselten sich, als ob er witterte. Sollte er es ruhig spüren, die ganze Welt mochte es wissen, dass auch er einer von den Dämonen war. Ihm war jetzt alles egal.
    »So etwas dulde ich

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