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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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seinen Knappendienst nicht verrichten. Der Heermeister duldet keine Nachlässigkeit und Verwahrlosung! Schleift ihn einmal durchs Wasser und gebt ihm etwas Frisches zum Anziehen.«
    Die Warinen gehorchten dem Befehl mit Vergnügen. Sie tauchten und zogen Rowarn so lange durch eine Pferdetränke, bis er völlig durchweicht war, dann warfen sie ihm verschlissene, aber immerhin saubere Sachen hin. Wenigstens war er jetzt wieder einigermaßen wach. Das Wasser stammte aus einer Quelle unter den Felsen, die frisch und kalt im stetigen Strom die Tränken füllte.
    Rowarn beeilte sich mit dem Knappendienst, damit er rechtzeitig zur Stelle war, wenn das Essen an die hochrangigen Gefangenen verteilt werden sollte.
    Als er zu Angmors Zelle kam, erwartete ihn der Visionenritter bereits. Rowarn war freudig überrascht, dass er heute in gewohnter Stärke dastand, von der mächtigen Aura umgeben. Angmor konnte auch wieder sehen, wie der junge Mann an den Kopfbewegungen erkannte.
    »Herr«, wisperte er selig. »Geht es Euch gut?«
    »Ja«, antwortete der Visionenritter mit volltönendem Klang in der tiefen Stimme. »Ich werde mich bald wieder vollständig erholt haben. Gelegenheit dazu habe ich hier drin genug.«
    »Heriodon rührt Euch nicht an, nicht wahr?«
    »Natürlich nicht. Er weiß, dass ich Femris gehöre. Darüber ist er nicht besonders glücklich, denn zwischen uns besteht eine alte Fehde, die auch ich gern austragen würde. Aber darauf werden wir beide noch ein wenig warten müssen.«
    Rowarn seufzte. »Ihr solltet gar nicht hier sein. Vielleicht, wenn Aschteufel Euch nicht im Stich gelassen hätte ...«
    »Er hat mich nicht im Stich gelassen, Rowarn«, unterbrach Angmor. »Ich erteilte ihm den Befehl zu verschwinden, kurz bevor ich das Bewusstsein verlor, und gab ihm meine Waffen mit. Dazu ist er ausgebildet. Aschteufel weiß, was er zu tun hat, und er weiß auch, wo ich bin.«
    Rowarn konnte es kaum glauben. Ob Windstürmer ebenfalls dazu fähig wäre? »Ich habe leider keine Ahnung, wo genau wir uns befinden.«
    »Auf der Ostseite, jenseits des Goldflusses«, bestätigte Angmors Antwort Rowarns vage Vermutung. »Ungefähr zehn Tagesreisen von Ardig Hall.«
    »So lange war ich bewusstlos?«
    »So lange waren wir alle bewusstlos. Heriodon versteht sein Handwerk. Man nennt dieses Gebiet hier Sternfall , weil es nach dem Einschlag eines mächtigen Himmelskörpers geschaffen wurde, damals, im Krieg der Titanen von Waldsee. Rund um den Einschlag ist die Erde aufgerissen und hat nach einem Beben diese tiefe, vielfach verzweigte Schlucht geschaffen, die seit der Inbesitznahme durch Femris Splitterkrone genannt wird.«
    »Gibt es eine Möglichkeit, hier herauszukommen?«, flüsterte Rowarn aufgeregt.
    Angmor nickte. »Mehrere. Deine Aufgabe ist es, für genügend Ablenkung zu sorgen, sodass ich hier freikomme. Der Rest ist einfach.«
    Es war seltsam, aber Rowarn glaubte ihm. Plötzlich wurde ihm ganz leicht zumute, und die Gedanken überschlugen sich in seinem Kopf.
    Nach einer Weile sagte Angmor: »Du siehst furchtbar aus, Junge.«
    »Ich bin nur völlig übermüdet, weil ich nicht geschlafen habe«, winkte Rowarn ab. »Macht Euch keine Gedanken um mich, Herr. Ich habe schon die ganze Zeit nach einem Weg gesucht, wie wir hier rauskönnen. Jetzt werde ich meine Bemühungen verdoppeln. Aber Heriodon scheint sich sehr sicher zu sein, wenn er mich zu Euch lässt ...«
    »Keiner ist jemals von hier entkommen, Rowarn«, versetzte Angmor. »Zumindest hat Femris dieses Gerücht verbreitet. Aber er hatte noch nicht oft Mächtige in seinem Gewahrsam, und mich erst recht nicht.«
    »Was ist mit den anderen Gefangenen hier?« Rowarn deutete um sich.
    Angmor schüttelte den Kopf. »Vergiss die, wir können ihnen nicht helfen. Sie sind bereits halbe Dubhani, wie alle anderen Gefangenen Ardig Halls. Es geht nur um uns drei.«
    »Drei?«, sagte Rowarn verdutzt.
    »Ja. Tamron ist auch hier.«
    Rowarn traf es fast wie ein Schlag. »Er lebt? Und ist hier?« Beinahe hätte er geschrien.
    »Es gibt am Ende dieses Gangs, dort hinten«, Angmor deutete durch das Gitter in einen finsteren Bereich tief im Fels, »eine Kammer, und darin liegt Tamron. In tiefer Bewusstlosigkeit, wie ich mitbekam, und das schon seit seiner Gefangennahme.«
    »Warum hat Heriodon Tamron nicht getötet?«
    »Er kann ihn noch benutzen, Rowarn. Ein Unsterblicher verfügt über eine besondere Lebenskraft, die Heriodon dienlich ist.«
    Rowarns Augen strahlten auf, und Angmor

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