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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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länger durchgehalten als alle anderen und sogar die Fütterung überlebt.«
    »Und wieso konntest du dich gefahrlos nähern?«
    »Heriodon gab mir einen Schutz, Tölpel. Alanium , ein Mittel, das die Sinne gegen diesen Einfluss taub macht. Es wirkt nicht lange, reicht aber für diesen Zweck.«
    Rowarn richtete sich auf und rieb sich den Nacken. »Das gehört zu meiner Knappenausbildung, nicht wahr?« Es passte zu Heriodons bisheriger Vorgehensweise. Allerdings glaubte er Gonarg nicht, dass er tatsächlich in Lebensgefahr gewesen war. Das würde Heriodon nicht wagen, solange Femris keine Entscheidung getroffen hatte. »Aber ich fürchte mich nicht.«
    »Das spielt keine Rolle. Bald wird Heriodon dich ins Viereck fordern und dir zeigen, wie du mit dem Schwert umzugehen hast. Wenn er damit fertig ist, bist du sein williger Schüler und wirst ihm eifrig dienen.«
    »Und du? Wieso sollte er dich schonen?«
    »Ich bin sein Spitzel, schon vergessen? Niemand darf Verdacht schöpfen, auf wessen Seite ich wirklich stehe, deswegen muss ich ganz ich selbst bleiben. Aber bald muss ich mich auch darum nicht mehr sorgen und kann mich öffentlich bekennen. Es heißt, Noïrun sei gesichtet worden, auf dem Weg zu den Kúpir. Ich habe den Auftrag, ihn zu suchen, und werde morgen mit einer Truppe aufbrechen.«
    »Du bist ein Feigling«, knurrte Rowarn. »Der Fürst wird dich fertigmachen. Ich wäre gern dabei, aber ich habe anderes zu tun.«
    »Ja, ich weiß, zu fliehen.« Gonarg grinste boshaft. »Du wirst es noch lernen, wenn Heriodon dich das nächste Mal in die Mangel nimmt. Niemand ist jemals aus der Splitterkrone entkommen. Das ist kein Gerücht, sondern die Wahrheit.«
    »Es gibt immer ein erstes Mal.« Rowarn gab sich gleichmütig und stand auf. »Also dann, Verräter, geh auf die Jagd und lerne, die Beute vom Jäger zu unterscheiden.« Es war schon Mittag vorbei, und er musste sich beeilen, damit er noch zu Angmor gehen konnte.

Kapitel 22
Flucht von Sternfall

    Kurz vor der Dunkelheit wurde Rowarn wie jeden Abend in seiner Zelle eingesperrt. Er setzte sich ans Gitter und sah hinaus. Die Tageshitze war einer milden Nachtluft gewichen, und sogar eine kleine Brise wirbelte durch die Schluchten und spielte mit Rowarns Haar. Die Feuer im Lager loderten, es wurde gegessen und getrunken, und Mädchen und Frauen bewegten sich zwischen den Zelten und den Felsenhäusern. Ein Halbmond ging soeben auf – bereits der zweite Mondwechsel, den Rowarn hier verbrachte.
    Immerhin brach morgen Gonarg mit seiner Truppe auf. Ein Teil des Heeres sollte zudem in eine andere Schlucht verlagert und mit einer bald erwarteten Verstärkung zusammengelegt werden. Es würde also einiges los sein, was für die Vorbereitung der Flucht nur gut sein sollte.
    Sobald Femris wieder erwachte und bei Kräften war, sollte das neue Heer bereitstehen. Aber was hatte der Unsterbliche dann vor? Gegen wen wollte er ziehen? Oder würde er Dubhan abriegeln, weil er einen Angriff des Heermeisters von Ardig Hall erwartete? Rowarn zweifelte keinen Moment daran, dass es niemandem gelingen würde, Noïrun gefangen zu nehmen. Gonargs Tage waren gezählt, immerhin ein Trost. Ob Femris tatsächlich Rowarn gegen Noïrun benutzen wollte? Wenn der Unsterbliche erst die ganze Wahrheit herausfand ... nein. Dazu durfte es nicht kommen, lieber würde Rowarn sich zuvor umbringen.
    »Rowarn!«, erklang ein scharfes Flüstern, und er sah auf. Ein Schatten huschte heran und kauerte sich auf der anderen Seite des Gitters nieder. Der junge Ritter traute seinen Augen nicht. »Gaddo? Was tust du hier?«
    »Wir müssen reden«, antwortete der Soldat.
    »Ich wüsste nicht, worüber.«
    »Aber ich möchte, dass du es verstehst.«
    Rowarn zog unwillig die Brauen zusammen. »Was gibt’s da zu verstehen? Moneg hat uns verraten, und du hast mitgemacht.«
    »Moneg fühlte sich zuerst von allen verraten und verkauft, selbst von mir«, sagte Gaddo leise. »Er konnte es nicht verwinden, dass damals überhaupt niemand auf seiner Seite war.«
    »Aber warum hast du dann bei diesem Verrat mitgemacht?«, fragte Rowarn verständnislos. 
    »Ich ... hatte keine Wahl. Ich wollte ihn zurückhalten, aber er war wie wahnsinnig. Ich weiß nicht, warum er das getan hat. Bis zum Schluss habe ich versucht, ihn daran zu hindern, und dann war es zu spät, auch für mich.« Gaddo wich Rowarns Blick aus. »Aber wenigstens habe ich begriffen, dass es überhaupt kein Zurück mehr gibt, wenn wir zu Dubhani gemacht werden. Ich

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