Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
Vom Netzwerk:
wusste bisher nicht, was das bedeutete, denn wir haben sie alle gleichermaßen so bezeichnet. Aber es gibt Unterschiede ...«
    »Ja, das habe ich inzwischen auch begriffen. Wir werden zu willenlosen Kreaturen gemacht, im Gegensatz zu den Warinen und freiwilligen Söldnern. Wobei mich der Gedanke tröstet, dass es euch genauso trifft.« Rowarn war versucht, auszuspucken. »Verrätern nimmt man die Treue nicht ab.«
    »Aber so weit muss es doch nicht kommen«, meinte Gaddo. Vorsichtig blickte er sich um.
    Rowarn riss die Augen auf. »Denkst du ernsthaft, ich höre dir weiter zu? Für wie dumm hältst du mich?«
    Gaddo wedelte beschwichtigend mit den Händen. »Ich meine es ernst, Rowarn. Wir könnten alle zusammen fliehen. Ein willenloser Dubhani zu werden ... allein von der Vorstellung wird mir schlecht. Ich wollte nie, dass so etwas passiert. Aber ich hatte Angst, mich gegen Moneg zu stellen. Doch jetzt geht es zu weit, da mache ich nicht mehr mit. Ich werde nicht zulassen, dass ich mich selbst verliere. Es gibt also nur einen Weg: Ich muss dir helfen!«
    »Und warum fliehst du nicht allein?«
    »Das schaffe ich nicht. Da sind zu viele Hindernisse.«
    Rowarn schüttelte den Kopf. »Das ist doch Irrsinn. Mit deiner Beteiligung am Verrat hast du genau wie Moneg dein Todesurteil unterschrieben, selbst wenn du uns zur Freiheit verhilfst. Fürst Noïrun wird das niemals ungesühnt lassen.«
    Als er daraufhin Tränen in Gaddos Augen sah, stutzte er. Aus dem Soldaten brach hervor: »Ich konnte ihn doch nicht im Stich lassen.«
    Dem Nauraka fiel es wie Schuppen von den Augen. »Beim Lichte Lúvenors, du liebst ihn«, stieß er hervor. »Weiß Moneg das?«
    »Natürlich nicht.« Gaddo schüttelte den Kopf. »Er verabscheut Männer wie mich. Dabei ... bin ich gar nicht so. Ich meine, früher ... bevor ich mich verpflichtet hatte, war ich mit einem Mädchen zusammen. Ich hatte sogar vor, eine Familie mit ihr zu gründen. Doch dann begegnete ich Moneg, und das veränderte alles. Was sollte ich denn tun? Kannst du dein Herz beherrschen?«
    Rowarn konnte es nicht fassen. »Diesen grobschlächtigen, rücksichtslosen, gefühllosen Kerl, der den ganzen Tag nichts anderes tut, als seinen eigenen Körper anzubeten? Der weder Vernunft noch Verstand hat, weder Mitgefühl noch Reue kennt? So einen liebst du?«
    »Sein Körper ist doch anbetungswürdig«, flüsterte Gaddo tief beschämt. »Zumindest war er es, bevor du ihn verunstaltet hast.«
    »Das ist für dich unbedeutend, da du niemals in den Genuss dieses Körpers kommen wirst. Gaddo, du bist ein Idiot«, stellte Rowarn fest. »Nein, das genügt nicht: Ein Schwachsinniger. Wie konntest du dich nur auf etwas derart Aussichtsloses einlassen? Konntest du dich nicht mit unerfüllten Träumen begnügen?« 
    Gaddo schüttelte den Kopf. »Ich bin ihm verfallen, auf Gedeih und Verderb, und muss in seiner Nähe sein. Anders ist es nicht erträglich für mich. Ich kann nicht ohne ihn leben. Ich will es nicht.«
    »Immerhin, das wird dich vor Noïruns Schwert retten, denn er würde niemals einem armen Irren etwas antun.« Rowarn schüttelte den Kopf. »Wie soll es jetzt weitergehen? Wenn du mir zur Flucht verhilfst, verrätst du Moneg letztendlich doch.«
    Gaddo sah einen Hoffnungsschimmer und wurde eifrig. »Ich werde ihm nichts sagen und ihn dann mitnehmen, am besten bewusstlos. Vorwürfe kann er mir machen, wenn wir frei sind.«
    Rowarn lachte trocken. »Er wird dich umbringen, denn es gibt dann keinen Ort mehr, wo er noch hoch erhobenen Hauptes hingehen könnte.«
    »Das wäre doch die beste Lösung für mich, oder nicht? Ich kann schließlich nirgends ohne Moneg hin«, sagte Gaddo unglücklich. »Aber wenigstens sind wir dann noch wir selbst.«
    Rowarn überlegte. Worauf ließ er sich da ein? Es gab nicht den geringsten Grund, Gaddo zu trauen. Aber was hatte er schon zu verlieren, außer dem Leben? Schlimmstenfalls hätte er weitere Schmerzen zu erdulden, die Heriodon ihm ohnehin früher oder später angedeihen ließe. Hier bleiben konnte er nicht, und für Angmor galt dasselbe. Und für Tamron. Die beiden würden irgendwann sterben, wenn ihnen die Kraft zu lange abgesaugt wurde. »Das gefällt mir nicht«, sagte er.
    »Mir auch nicht«, versetzte Gaddo. »Aber wir sind aufeinander angewiesen, das ist mir bewusst geworden. Gemeinsam könnten wir es schaffen. Der Visionenritter kann uns mit seiner Gabe beschützen.«
    Rowarn hütete sich zu sagen, dass es damit im Augenblick nicht weit her

Weitere Kostenlose Bücher