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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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seinen Blick, sah zu ihm hoch und ... zwinkerte . Zumindest sah es so aus. Dann schaute Graum wieder nach vorn, und seine langen Pinselohren wippten lebhaft im federnden Gang.

Kapitel 24
Ferlungar

    Der große Wald rückte näher. Rowarn sah eine durchgehend grüne Wand, so weit das Auge reichte, die das Land in zwei Hälften zu trennen schien. Zahlreiche kleine Flüsse mäanderten durch das Grünland davor und bahnten sich ihren Weg zwischen den mächtigen alten Stämmen hindurch ins dunkle Innere. Laub- und Nadelbäume wechselten sich ab, schlanke und hohe Stämme, knorrige und dicke.
    »Ferlungar«, murmelte er für sich. »Der Wald des Lichts und des Steins.«
    »Manche sagen auch, Lúvenor sei einstmals durch ihn gewandelt, um dem Lied der Vögel zu lauschen, und sich im gesprenkelten Laubschatten auszuruhen«, erklang Angmors Stimme unerwartet in das bis jetzt andauernde Schweigen. »Der Wald entstand jedenfalls in der Frühzeit der Welt. Früher muss er fast dreimal so groß gewesen sein, aber es wurde inzwischen viel abgeholzt, und große Herden Grasfresser haben mitgewirkt, das Land neu zu gestalten.«
    »Ich möchte auch gern wieder Liedern lauschen«, sagte Rowarn leise. Er vermisste Olrigs Poesie und Tamrons schöne Stimme.
    »Es steht dir frei, selbst zu singen«, sagte der Visionenritter.
    Rowarn schüttelte den Kopf. » Ich bin noch nicht frei.« Er warf Angmor einen Blick zu. »Habt Ihr je gesungen?«
    »Die Götter mögen es verhindern.«
    Ein anderer Laut klang misstönend dazwischen, das unmissverständliche Knurren von Rowarns Magen. Kläglich legte er die Hand an den Bauch. Seit gestern Nacht hatte er nichts mehr zu sich genommen, und inzwischen war es fast Mittag. »Habt Ihr denn nie Hunger, Herr?«
    »Geduld, junger Ritter. Sobald wir im Wald sind und keine Verfolger uns mehr finden können.« Angmor ließ Aschteufels Zügel lang und saß entspannt im Sattel. Der Hengst hatte sich bisher kein einziges Mal schlecht benommen. Er schien so überaus froh zu sein, seinen Herrn wiederzuhaben, dass er sogar seine Bösartigkeit vergaß, wenigstens für einen Tag.
    Windstürmer kaute zufrieden auf seinem Gebiss und zockelte fröhlich dahin. Obwohl er lange Zeit kaum Bewegung gehabt hatte, schien seine Ausdauer keine Grenzen zu kennen – solange der Weg nur weg von der Gefangenschaft führte. Ab und zu drehte er leicht den Kopf und blinzelte glücklich mit einem dunklen Auge zu Rowarn hoch, als könne er es immer noch nicht glauben, wieder mit ihm zusammen zu sein. Seine Mähne war lang und zottelig, das Fell ungepflegt, aber das würde sich bald geben, wenn sie in dem von Angmor genannten Ziel angekommen waren.
    »Was ist Farnheim?«, erkundigte sich Rowarn, um von seinem Hunger abzulenken.
    »Ein Ort der Heilung und Ruhe«, antwortete Angmor. »Jeder von uns, die wir zumeist mit dem Schwert durch die Lande ziehen, kennt Farnheim, denn wir alle haben schon seine Hilfe gebraucht. Dort gibt es nur Frieden. Nicht einmal Femris würde es wagen, diesen heiligen Platz anzugreifen. Er ist neutral wie ein Freies Haus und steht jedem Hilfesuchenden offen, egal, welchem Volk er angehört. Die Herrin von Farnheim ist die edle Lady Arlyn, eine Frau von großer Heilkraft, trotz ihrer Jugend.«
    »Lady Arlyn?« Rowarn horchte auf. »Den Namen habe ich schon einmal gehört, im Gasthaus von Madin.«
    »Möglich. Ihre Schönheit wird vielerorts besungen, und natürlich hat sie zahlreiche Verehrer. Kann sein, dass der eine oder andere Barde sich bis nach Inniu verirrt hat und dort ein Lied über sie für Speis und Trank vortrug.«
    Rowarn nickte. Ja, so musste es sein. Derlei Vorträge im Gasthaus hatte er immer besonders geliebt, denn sie erzählten von fernen, mystischen Gegenden, Heldentaten und wahrer Liebe. Er hätte natürlich nie angenommen, dass eine der Frauenfiguren, die in romantischen Liedern vergöttert wurden, tatsächlich lebte. »Sie hat nur Verehrer? Keinen Mann an ihrer Seite?«
    »So heißt es. Ich kann es nicht beurteilen.«
    Natürlich nicht , dachte Rowarn. Wer nie Hunger oder Durst hat, hat wahrscheinlich auch nicht viel für andere Freuden übrig. Bestimmt ist diese Rüstung schon fest mit seinem Körper verwachsen, und er kann sie gar nicht mehr ablegen. Aber er behielt diese Gedanken wohlweislich für sich.
    Angmor, der ein sehr feines Gespür zu besitzen schien, bemerkte: »Deine Lebensgeister scheinen wieder zu erwachen.«
    »Nicht für lange, Herr. Ich werde nämlich mangels Nahrung bald

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