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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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einfach beiseite und bahnte sich den Weg zu der Heilerin. Er ergriff ihre Hand, verbeugte sich tief und berührte leicht mit den Lippen ihren Handrücken. »Welch eine Freude, die Sonne von Farnheim zu sehen, strahlend und morgenklar. Schon bin ich geheilt bei diesem wundervollen Anblick.«
    Sie lächelte. »Olrig, ein Schmeichler, wie immer.«
    Auch der Fürst hatte sich erhoben, kam um den Tisch und verneigte sich vor Arlyn. »Allein die Aussicht, Farnheim wiederzusehen, beflügelte den Schritt meines Pferdes.«
    »Und diesmal konntest du sogar selbst absteigen, Noïrun«, sagte sie schmunzelnd und gestattete dem Fürsten, dass er sie leicht auf beide Wangen küsste. Und nicht nur das. Sie gab die Küsse zurück.
    Tamron und Rowarn starrten den Fürsten beide gleichermaßen verblüfft an, genau wie Olrig, der mit offenem Mund dastand, beinahe empört und in jedem Fall eifersüchtig. Er musste sich hinsetzen, um das zu verkraften.
    »Ihr kennt euch?«, brach es aus dem jungen Ritter hervor. Vor allem war er empört, weil Noïrun und die Lady sich einfach duzten.
    »Erstaunlich«, bemerkte der Unsterbliche.
    »Wieso erfahre ich das erst jetzt?«, entrüstete sich der Kriegskönig.
    Der Fürst grinste jedoch nur verschmitzt und kehrte auf seinen Platz zurück. 
    Arlyn hatte schließlich ein Erbarmen. »Es ist lange her, bestimmt zwanzig Jahre.«
    »Achtundzwanzig«, berichtigte Noïrun ein wenig wehmütig.
    Arlyn erzählte weiter: »Er platzte in eine Hochzeit, die der Bürgermeister von Farnheim-Markt hier ausrichtete. Noïruns Pferd trat die Tür ein und trampelte in den Gang, wobei es Lampen, Blumen und Dekoration abriss und alles verwüstete, und er fiel herunter und blutete alles voll, die ausgestreuten Blüten, den Kinder verheißenden Hochzeitsteppich, das frisch geölte Holz, die Segenswünsche. Da lag er also, in einer riesigen Blutlache, und bestellte ein Bier, frisch gezapft.«
    »Und Ziegenkäse mit eingelegten Roten Rüben«, setzte der Fürst hinzu. »Ich hatte mal gehört, dass dies für den raschen Blutaufbau förderlich sein soll, und ich hatte nicht mehr allzu viel davon in mir.«
    Rowarn war so schockiert, dass er nicht lachen konnte. Tamron und Olrig jedoch schnappten halb erstickt nach Luft.
    »Ich glaube jedes Wort von der Geschichte!«, rief der Zwerg und wischte sich die Lachtränen ab. »Denn auf ähnlich ungewöhnliche Weise lernte ich ihn kennen.«
    »Selbst ich habe kaum zu hoffen gewagt, dass er das überlebte.« Arlyn lächelte. »Aber Noïrun war jung und zäh, und vor allem sehr stur. Ich nehme an, abgesehen vom Alter hat sich daran nichts geändert.«
    »Kein bisschen«, bestätigte Olrig. »Was war denn die Ursache für die schwere Verletzung? Ein wütender Vater oder gar Ehemann?«
    Arlyn sah Noïrun an. »Darüber hat er geschwiegen.«
    »Raus damit!«, verlangte Tamron.
    »Darauf könnt ihr lange warten«, schmunzelte der Fürst. Er zwinkerte Arlyn zu. »Aber jetzt bin ich ein erwachsener Mann und habe gelernt, mich zu benehmen. Und diesmal wollte ich meinen Aufenthalt mit wachen Sinnen und bei Kräften genießen.«
    »Erholung hast du gleichwohl nötig, und du, Olrig, ebenso«, bemerkte Arlyn.
    »Und wann warst du hier?«, wollte Rowarn von dem Kriegskönig wissen.
    »Oh, schon öfter«, gab der Zwerg bereitwillig Auskunft. »Aber nicht meinetwegen, sondern ich brachte meine Mutter, die immer wieder Anfälle einer tückischen Krankheit erlitt.«
    »Hat er dir keinen Heiratsantrag gemacht, in all den Jahren?«, erkundigte sich Tamron bei Arlyn.
    Sie lächelte. »Gewiss doch. Aber ich lasse euch jetzt allein, es gibt noch viel für euch zu bereden. Eure Zimmer sind gerichtet. Landi wird sie euch später zeigen, wann immer ihr wollt.« Arlyn nickte ihnen zu und verließ den Gastraum.
    Tamron wandte sich dem Fürsten zu. »Du warst nie im Dämonenland, Freund, oder?«
    »Was sollte er denn da?«, gab Olrig statt Noïrun zur Antwort.
    »Nun, er ist weit herumgekommen, wie wir jetzt wissen. Und geschlossene Grenzen dürften ihn kaum aufhalten.«
    Noïrun zuckte mit den Achseln. »Es ist wahr, ich bin nie im Dämonenland gewesen.«
    Olrig kicherte in seinen Krug. »Das liegt an den Frauen.«
    Tamron hob die silbrigen Augenbrauen. »Frauen?«
    »Es gibt keine dort.«
    Der Fürst funkelte den Kriegskönig strafend an. Diesmal lachte Rowarn als Erster los. Er war glücklich und fühlte sich geborgen. Kein Land konnte der Finsternis anheimfallen, solange es von solchen Männern verteidigt

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