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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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war nur ein Soldat unter vielen. Du aber warst immerhin sein Knappe. Du bist jetzt sein bester Ritter, und du warst Morwens Freund.« Ragon klopfte ihm auf die Schulter. »Dass ihr beide eine tiefe Bindung habt, ist sicher der wichtigste Grund. Du siehst ihn als Vater, und er dich als Sohn.« Damit ging er.
    Wenn Noïrun doch nur mein Vater wäre , dachte Rowarn verzweifelt, und nicht Nachtfeuer, verflucht soll er sein, der Dämon und Mörder! Und darin fühlte er sich am meisten schuldig: dass sie sich alle für ihn einsetzten, ohne zu ahnen, welcher Abstammung er war. Wenn sie es wüssten, mussten sie sich unweigerlich voller Verachtung von ihm abwenden, und dann hatte Rowarn alles verloren, woran ihm etwas lag. Deshalb schwieg er immer noch. Aber er wusste genau, dass er nicht mehr lange so weitermachen konnte, und das quälte ihn, seit er in Farnheim zur Ruhe kam. Er durfte seinen Freunden und seinem Dienstherrn nicht auf Dauer alles verschweigen. Der Tag, an dem er alles gestehen musste, war nicht mehr fern.

    Es wurde ein langer Tag, denn sie hatten sich gegenseitig viel zu erzählen. Fast fortlaufend wurden Speisen und Getränke gereicht, die Schankmaiden waren fleißig zugange. Tamron gesellte sich bald an den Tisch und wurde mit lautem Hallo begrüßt. Angmor blieb fern, aber das war nicht ungewöhnlich. Graum allerdings kam hereingeschlichen und quetschte sich neben Rowarns Knie.
    Olrig und Noïrun berichteten, wie sie während der Schlacht vom Anrücken der feindlichen Verstärkung erfahren hatten. Augenblicklich hatten sie zum Rückzug geblasen und Fersengeld gegeben, noch bevor der Feind begriffen hatte, dass das Blatt sich zu seinen Gunsten wendete. Die Hornbläser gaben das verabredete Zeichen, das Soldaten und Rittern befahl, die Flucht zu ergreifen und sich einzeln durch die Lande zu einem bestimmten Sammelpunkt durchzuschlagen. Das Heer von Ardig Hall zerfiel daraufhin vollständig und flutete in alle Richtungen davon, und zumindest auf dem Schlachtfeld selbst konnten die Dubhani nur wenige Gefangene machen.
    Der Fluchtweg war genau geplant, wie der Fürst stets alles in seinen Plänen bedachte. Zwei Mondwechsel lang wurden der Heermeister und der Kriegskönig durch halb Valia gehetzt, doch sie waren immer um mindestens eine Wegstunde voraus. Und natürlich gab es überall gute Freunde, die ein Versteck hatten und sie versorgen konnten, mit Verpflegung und frischen Pferden.
    »Noïruns viele Reisen durch Valia in seiner Jugend trugen nun Früchte«, bemerkte Olrig. »Und natürlich auch seine Freundschaften, die er später als Fürst pflegte, hauptsächlich nach dem Verlust von Lingvern. Unseren Häschern ging es bei weitem nicht so gut wie uns; denn wir haben meistens unter einem Dach in einem weichen Bett geschlafen.«
    »Doch es zehrte«, gab Noïrun zu. »Wir machten uns große Sorgen um Rowarn, Angmor und all die anderen, von deren Schicksal wir nichts wussten.«
    Manchmal wurde es doch ein wenig knapp, berichtete der Kriegskönig weiter, und manchmal konnten sie es nicht wagen, Freunde in Gefahr zu bringen. Manchmal lauerten sie auch den Verfolgern auf und machten einige nieder. Viele Häscher gaben nach und nach auf, doch neue kamen nach. »Natürlich war dem neuen Heermeister daran gelegen, uns in die Fänge zu kriegen, um vor Femris gut dazustehen, sobald der Unsterbliche wieder erwachte.«
    »Wir waren froh, als wir schließlich an einem der geheimen Treffpunkte Ragon begegneten«, fuhr der Fürst fort. »Endlich erfuhren wir, was nach unserer Flucht geschehen war. Aber da wart ihr selbst schon in Fluchtvorbereitungen.«
    »Pyrfinn stöberte uns dann kurz vor Hohenstein auf und überbrachte uns Angmors Nachricht, und hier sind wir nun«, schloss Olrig und hob heiter den Krug. »Lasst uns darauf anstoßen, dass wir uns gesund wiedergesehen haben!«
    »Und eure Verfolger?«, fragte Rowarn.
    »Siehst du hier welche? Ich nicht.« Olrig grinste. »Seine Truppe hat Ragon allein erledigt, und der Rest hat unsere Spur endgültig verloren, seit wir ein Ziel hatten und entsprechend die Route planen konnten.«
    »Sie dürfen Farnheim zudem nur in Frieden betreten«, erklang Arlyns Stimme in diesem Moment, und sie trat an den großen Tisch. »Ich bitte um Verzeihung, edle Gäste, dass ich mich jetzt erst zeige, doch ich wurde in einem dringenden Fall gebraucht und war nicht abkömmlich.«
    »Liebe Arlyn!« Olrig war augenblicklich auf den Beinen, schob Tamrons Stuhl mitsamt dem Unsterblichen darauf

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