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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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auf die Schulter. Sein dunkles Gesicht war voller Kummer. Die Mähne kräuselte sich leicht im Wind, doch ohne die gewohnte Heiterkeit und Leichtigkeit.
    »Wir waren schon annähernd tausend Jahre die Hüter von Weideling«, begann er, »als Ylwa vor etwas mehr als zwanzig Jahren an unsere Pforte klopfte. Wir kannten ihre Mutter, denn früher sind wir öfter nach Valia gereist und haben Ardig Hall unsere Aufwartung gemacht. 
    Als Femris vor achthundert Jahren das erste Mal Ardig Hall überrannte, galoppierten wir sofort los und waren nahezu pausenlos, Tag und Nacht hindurch unterwegs. Aber als wir ankamen, war es zu spät. Das Tabernakel war zerstört. Wenigstens war Femris geschlagen und Ylwa noch am Leben – im Besitz eines Splitters. 
    Sie erzählte uns, was geschehen war. Wir wollten bleiben, um ihr zu helfen, aber sie lehnte ab und verlangte, dass wir unsere Aufgabe als Hüter von Weideling nicht vernachlässigten, so wie sie die ihre nun wahrnehmen würde. Dieses Kind! Ylwa zählte nicht mehr als sieben oder acht Jahre, doch in ihren Augen lag etwas, das keinen Widerspruch zuließ. Wir blieben über die Jahrhunderte in freundschaftlicher Verbindung.«
    »Bis sie auf einmal vor eurer Tür stand.«
    »Ja, sie hatte sich nicht angekündigt, und wir erschraken über die Traurigkeit in ihren Augen. Als sie ankam, war sie bereits hochschwanger. Das überraschte uns am meisten, denn Ylwa wurde in vielen Liedern als Ewige Jungfrau besungen, sie hatte immer allein gelebt und uns nie von einem Mann erzählt. Sie bat uns, ihr zu helfen, ohne Fragen zu stellen. Natürlich nahmen wir sie auf, und als es soweit war, gebar sie dich. Du hast dich als ein gesunder, wohlgestalter Junge erwiesen. Ylwa war glücklich. Wir alle waren es.«
    Schattenläufer unterbrach sich für einen Moment und fuhr sich durch den Bart. Sein Blick verlor sich im Abendhimmel, der alle Farben stärker und zugleich weicher machte. Ein roter Schein überflutete den Hügel, und der Vielfarbige erstrahlte in allen Farben der Jahreszeiten: Grün, Purpur, Gold, Braun und geflecktes Weiß. Die Schattenfinger der Äste krochen Richtung Osten, den Hügel hinab, strebten bis zum Horizont, um dort auf die aufgehende Sonne des neuen Tages zu warten.
    Leise fuhr er fort: »Sie sagte, sie könne dich nicht behalten, weil du bei ihr niemals sicher wärst. Sie hatte Angst, dich nicht schützen zu können, und sie hatte Angst, ihre Pflichten als Hüterin zu vernachlässigen und die Mauern von Ardig Hall angreifbar zu machen. Sie sagte, es dürfe niemand je erfahren, dass sie keine Jungfrau mehr sei und ein Kind geboren habe. Sie weinte, als sie dies sagte. Ich glaube, an diesem Tag hörte sie für immer auf zu lachen.«
    Rowarn versuchte, den dicken Kloß in seinem Hals hinunterzuschlucken. Ihm war, als erinnere er sich plötzlich an zwei warme, weiche Arme, die ihn zärtlich umfingen. An ... eine Brust, die ihn nährte, satt und zufrieden machte. Und an einen Duft, wie ein tiefes Wasser, knapp an der Grenze zum Sonnenlicht, warm und kühl, frisch und süß wie salzig. Er versuchte, ein Bild vor seinem geistigen Auge entstehen zu lassen, aber es gelang ihm nicht. »Ist sie das?«, flüsterte er. »Kann ich sie fühlen?«
    Schattenläufer legte seine große Hand auf Rowarns Stirn und schloss die Augen. »Ja«, antwortete er ebenso leise. »Ja, das ist es, was sie dir mitgab, woran du dich erinnern solltest, um zu wissen, dass sie dich liebte. Sie hat dich aufgegeben, um dich zu schützen, um dich frei und unbeschwert aufwachsen zu lassen.« 
    Er seufzte. »Deswegen wies sie uns streng an, dir deine Herkunft zu verschweigen, bis du einundzwanzig wärst. Erst dann hielt sie dich für alt genug, alles zu verkraften, und für stark genug, nach Ardig Hall zu gehen, um Hüter an ihrer Seite zu werden. Ylwa machte sich nichts vor. Sie wusste, dass Femris eines Tages zurückkehren würde, mächtiger denn je. Dann solltest du sie unterstützen.«
    »Und nun hat sich alles beschleunigt«, stellte Rowarn bitter fest.
    »Ja, Rowarn«, sagte Schattenläufer sanft. »Aber bedenke, Ylwas Plan ging trotzdem auf. Femris hat zwar den Splitter, aber er weiß nichts von dir. Er glaubt, dass das Erbe der Hüter nun ausgelöscht ist. Aber solange noch ein Nauraka lebt, ist Ardig Hall nicht endgültig gefallen.«
    »Du denkst, auf mich wartet eine Aufgabe?«, fragte Rowarn. Dann nickte er, und sein Gesicht wurde düster. In seine Augen trat ein unheilvolles Glühen, das die Klarheit

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