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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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erklärte sie. »Wer mir die Blaue Rose bringt, wird mein Gemahl.«
    Da wurde ihr Vater von tiefem Schrecken ergriffen. »So wirst du als Jungfrau sterben, Kind«, klagte er. »Die Blaue Rose ist unerreichbar.«
    »Dann soll es so sein«, erwiderte sie hochmütig. »Lasse es morgen verkünden, Vater. Ich setze eine Frist von einem Jahr und einen Tag, denn ich will nicht alt und grau sein, wenn ich mich meinem wahren Helden hingebe.«
    Und so ließ es der König überall verkünden: Wer binnen eines Jahres und eines Tages die Blaue Rose der Prinzessin brachte, würde von ihr erwählt werden.
    Natürlich hub ein Murren und Knurren an, denn es war wohlbekannt, dass die Blaue Rose nur ein Mythos war – und wenn es sie tatsächlich gab, so musste sie wirklich unerreichbar sein.
    Aber die Prinzessin trat auf den Balkon und schenkte einem jeden der Herren ein kühles Lächeln. Da brach Streit aus, denn jeder behauptete von sich, ihn habe die Prinzessin am längsten aus feurigen Augen angeblickt, habe ihn bereits erwählt und könne seine Rückkehr kaum mehr erwarten.
    Als die Ersten sich zum Duell bereitfanden, stiegen andere bereits auf ihre Reittiere und sprengten davon, um vor allen anderen ans Ziel zu gelangen. Da verschoben die Duellanten den Zwist, denn auf dieser Reise würde sich schließlich auch so erweisen, wer ein wahrer Mann und Held sei.
    Man konnte es ein Heer nennen, so viele brachen auf, und jeder wollte schneller als der andere sein. Manch einer trieb dabei kein faires Spiel und scheiterte dadurch oder durch die Hand eines anderen. Die Hürden, die sie erwarteten, forderten ohnehin bald alle Kräfte, sodass für Hinterlist und Tücke kein Raum mehr blieb.
    Der Sage nach existierte die Blaue Rose auf dem Gipfel eines Vulkans mit dem Namen Mondreiter, der so hoch war, dass seine Spitze angeblich bis in die Außenlande reichte. Um dorthin zu gelangen, mussten die sieben treibenden Länder, die sieben glassplitternden Meere, die sieben Eiswüsten und die sieben Feuerwälle überwunden werden, und dann war es immer noch nicht vorbei, denn der Berg selbst musste bezwungen werden, und das, so ging die Sage, war gänzlich unmöglich. 
    Am Fuße des Mondreiters, an seinen milden Hängen, sollte ein geflügeltes Volk leben, das Garundi hieß und keine Fremden in seinem Reich duldete. Niemand, so wollten es alte Schriften wissen, konnte einen Garundi besiegen, sei es durch Kriegskünste oder bei Rätselfragen. Selbst die Götter hielten sich von den Garundi fern.
    Doch ein wahrer Held zeichne sich dadurch aus, dass er das Unmögliche erreichen konnte, wurde dem entgegengehalten. 
    Doch selbst wenn einer die Garundi bezwingen könnte, so war der Berg immer noch unbezwingbar, denn seine Wände waren steil und der Untergrund tückisch, durchzogen von Adern heißflüssiger Lava .
    Und sollte es der wahre Held dennoch schaffen und den Gipfel erreichen, so musste er sich dort oben der letzten Prüfung unterziehen, bevor er die Blaue Rose pflücken durfte. Und wie diese aussah, vermochte keiner zu sagen, denn so weit war noch niemand gekommen und zurückgekehrt, um davon zu berichten.
    »Ich werde der Erste sein«, sagte jeder mutige Mann, weil seine Liebe zur Prinzessin ihn gewiss alle Hürden überwinden lassen würde.
    Viele Hundert waren unterwegs, und die Hälfte von ihnen scheiterte bereits in den sieben treibenden Ländern. Einige starben, andere gaben auf, wiederum andere aber verliebten sich in eine einheimische Prinzessin, die nicht so anspruchsvoll war, und gründeten neue Reiche.
    Die Restlichen zogen weiter, und es versagten immer mehr von ihnen, je näher die Frist rückte und je schwieriger die Herausforderungen wurden.
    Anfänglich trafen jeden Tag Nachrichten am Königshof ein, denen König und Prinzessin begierig lauschten, doch mit der Zeit wurden es weniger und weniger und schließlich blieben sie ganz aus.
    Der König beklagte sein trauriges Los, niemals einen Enkel im Arm halten zu dürfen, und er fürchtete um den Fortbestand des Throns.
    Die Prinzessin aber sagte: » Einer wird zurückkehren, Vater, und genau so muss es sein: Nur einen kann ich heiraten, nur einer kann daher die Blaue Rose pflücken. Es ist alles richtig und so, wie es sein soll. Hab Geduld und gräme dich nicht. Dein Reich wird das berühmteste der ganzen Welt werden, und ich werde die schönste Königin sein, die es je gegeben hat, und an meiner Seite wird der einzig wahre Held sein, und er und die Blaue Rose werden mir ganz

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